Bedingungen sensitiver Mutter-Kind-Interaktionen






Faculty/Professorship: Early Childhood Education and Care ; Developmental Psychology  
Author(s): Linberg, Anja; Freund, Jan-David; Mann, Daniel
Title of the compilation: Interaktionsgestaltung in Familie und Kindertagesbetreuung
Editors: Wadepohl, Heike; Mackowiak, Katja; Fröhlich-Gildhoff, Klaus; Weltzien, Doris
Publisher Information: Wiesbaden : Springer Fachmedien
Year of publication: 2016
Pages: 27-52
ISBN: 978-3-658-10276-0
Language(s): German
DOI: 10.1007/978-3-658-10276-0_2
Abstract: 
In der frühen Kindheit gelten sensitive Mutter-Kind-Interaktionen als besonders förderlich für die sprachliche, kognitive und sozio-emotionale Entwicklung des Kindes. Sensitivität ist dabei definiert als ein Verhalten, das auf kindliche Bedürfnisse und Interessen angemessen reagiert und Bezug nimmt (Ainsworth et al., 1974). In internationalen Studien konnten Merkmale des Kindes, der Mutter und des Kontexts für dieses Interaktionsverhalten als ursächlich identifiziert werden. Hinsichtlich kindlicher Einflüsse gilt es, insbesondere die aktive Rolle in der Interaktion selbst zu berücksichtigen, um der dyadischen Natur von Sensitivität Rechnung zu tragen. Daher wird in diesem Beitrag anhand repräsentativer Daten des Nationalen Bildungspanels der Frage nachgegangen, welche situationsspezifischen und generellen Merkmale im deutschen Kontext für sensitives Interaktionsverhalten relevant sind. Zu diesem Zweck wurden Videoaufnahmen halb-strukturierter Interaktionssituationen von Müttern mit ihren sieben Monate alten Kindern angefertigt und analysiert. Anschließend wurden mittels bivariater und multivariater Verfahren die relevanten Bedingungen der sensitiven Mutter-Kind-Interaktion ermittelt. Das sensitive Interaktionsverhalten bewegte sich durchschnittlich auf einem mittleren Niveau. Sozio-ökonomische Kontextmerkmale (wie Einkommensarmut und der mütterliche Bildungshintergrund) erwiesen sich als relevante Prädiktoren. Andere Merkmale der Mutter, wie ihr Alter und die erlebte psychische Belastung, sowie das alltäglich erlebte Temperament des Kindes, wiesen keinen oder lediglich einen geringen Zusammenhang auf. Als relevantester Prädiktor zeigten sich Merkmale des Kindes in der Interaktionssituation. Damit unterstreichen diese Ergebnisse die aktive Rolle des Kindes in der Interaktionssituation und bestätigen im Wesentlichen internationale Befunde.
Keywords: Frühe Kindheit, Mutter-Kind-Interaktion, Sensitivität, Beobachtung, Nationales Bildungspanel
Type: Contribution to an Articlecollection
URI: https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/44278
Year of publication: 10. August 2018
Project: Wegweisende Lehrerbildung - Entwicklung reflexiver Kommunikationsprozesse (WegE) für eine sich verändernde Schule