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Feldarchäologische Untersuchungen der ober‐ und unterfränkischen Burgställe Stufenburg, Windeck und Eltmann
Ziegler, Britta (2024): Feldarchäologische Untersuchungen der ober‐ und unterfränkischen Burgställe Stufenburg, Windeck und Eltmann, Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, doi: 10.20378/irb-94389.
Faculty/Chair:
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Publisher Information:
Year of publication:
2024
Pages:
Language:
German
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Abstract:
Die drei vorgestellten Burgställe Stufenburg, Windeck und Eltmann befinden sich in ähnlicher topografischer Ausgangslage auf bewaldeten Höhenzügen der Haßberge sowie des Steigerwalds. Obertägig nur durch die denkmalspezifische Topografie ihrer Wall‐Grabensysteme gekennzeichnet, weisen alle drei Anlagen auch in geologischer und pedologischer Hinsicht gleichartige Standortparameter in Form des anstehenden Keupers sowie der podsoligen Braunerde auf.
Die Burgen, obgleich unterschiedlicher Datierung, wurden nach ihrer Auflassung nahezu komplett zerstört: die Gebäude der Stufenburg und Burg Windeck sind erwiesenermaßen als Steinbrüche zur Gewinnung von Baumaterialien genutzt worden; die aus Holz, Erde und Trockenmauerwerk bestehende namenlose Burg im Eltmanner Bürgerwald ist seit ihrer Auflassung bis heute massiven Erosionsprozessen ausgesetzt. In allen Fällen blieben lediglich Zerstörungshorizonte zurück; nutzungszeitliche Befunde sind zumeist großflächig verloren gegangen und nur noch in geringfügigen Resten erhalten. In einem Zeitraum von neun Jahren wurden die Burganlagen durch den Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Otto‐Friedrich‐Universität Bamberg in mehreren feldarchäologischen Kampagnen geodätisch vermessen, geoelektrisch prospektiert und mittels minimalinvasiver Bodeneingriffe in Form von Hohlmeißelbohrungen und Sondageschnitten untersucht. Die vorliegende Arbeit setzt die jeweiligen geoelektrischen Messergebnisse in Korrelation zur Denkmaltopografie, zudem wird in zwei Fällen auch die im Untergrund vorhandene Stratigrafie einbezogen.
Die zur Detektion archäologischer Schichtungen angewandten Methoden, hier Bohrungen und Sondageschnitte, eignen sich für spezifische Forschungsansätze: Mit dem Einsatz von Bohrungen zur Identifikation geoelektrisch abgebildeter Strukturen lässt sich ein schneller, kostengünstiger, wenn auch oftmals nur schlaglichtartiger Überblick über die stratigrafischen Verhältnisse einer Denkmalstätte ermitteln. Dagegen gewähren Sondageschnitte einen umfangreichen Einblick in die Befundsituation und ermöglichen die befundbezogene Bergung datierbarer Funde. Obgleich in zeitlicher, personeller und finanzieller Hinsicht erheblich aufwändiger als Bohrungen, ermöglichen Sondagen eine detailliertere Interpretation geoelektrischer Messungen und damit eine aussagekräftigere Ansprache der Befundsituation einer archäologischen Stätte. Ein weiterer Aspekt verbindet die hier vorgestellten Projekte über die Methodik hinaus: alle feldarchäologischen Maßnahmen waren als Kombination von universitärer und bürgerwissenschaftlicher Lehrveranstaltung konzipiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die aktive Teilnahme von archäologisch interessierten Personen an universitären Forschungsprojekten sich nicht nur positiv auf das zu bewältigende Arbeitspensum auswirkt, sondern auch, bedingt durch einen nachhaltigen Wissenstransfer, eine öffentlichkeitswirksame Wissenschaftskommunikation generiert.
Die Burgen, obgleich unterschiedlicher Datierung, wurden nach ihrer Auflassung nahezu komplett zerstört: die Gebäude der Stufenburg und Burg Windeck sind erwiesenermaßen als Steinbrüche zur Gewinnung von Baumaterialien genutzt worden; die aus Holz, Erde und Trockenmauerwerk bestehende namenlose Burg im Eltmanner Bürgerwald ist seit ihrer Auflassung bis heute massiven Erosionsprozessen ausgesetzt. In allen Fällen blieben lediglich Zerstörungshorizonte zurück; nutzungszeitliche Befunde sind zumeist großflächig verloren gegangen und nur noch in geringfügigen Resten erhalten. In einem Zeitraum von neun Jahren wurden die Burganlagen durch den Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Otto‐Friedrich‐Universität Bamberg in mehreren feldarchäologischen Kampagnen geodätisch vermessen, geoelektrisch prospektiert und mittels minimalinvasiver Bodeneingriffe in Form von Hohlmeißelbohrungen und Sondageschnitten untersucht. Die vorliegende Arbeit setzt die jeweiligen geoelektrischen Messergebnisse in Korrelation zur Denkmaltopografie, zudem wird in zwei Fällen auch die im Untergrund vorhandene Stratigrafie einbezogen.
Die zur Detektion archäologischer Schichtungen angewandten Methoden, hier Bohrungen und Sondageschnitte, eignen sich für spezifische Forschungsansätze: Mit dem Einsatz von Bohrungen zur Identifikation geoelektrisch abgebildeter Strukturen lässt sich ein schneller, kostengünstiger, wenn auch oftmals nur schlaglichtartiger Überblick über die stratigrafischen Verhältnisse einer Denkmalstätte ermitteln. Dagegen gewähren Sondageschnitte einen umfangreichen Einblick in die Befundsituation und ermöglichen die befundbezogene Bergung datierbarer Funde. Obgleich in zeitlicher, personeller und finanzieller Hinsicht erheblich aufwändiger als Bohrungen, ermöglichen Sondagen eine detailliertere Interpretation geoelektrischer Messungen und damit eine aussagekräftigere Ansprache der Befundsituation einer archäologischen Stätte. Ein weiterer Aspekt verbindet die hier vorgestellten Projekte über die Methodik hinaus: alle feldarchäologischen Maßnahmen waren als Kombination von universitärer und bürgerwissenschaftlicher Lehrveranstaltung konzipiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die aktive Teilnahme von archäologisch interessierten Personen an universitären Forschungsprojekten sich nicht nur positiv auf das zu bewältigende Arbeitspensum auswirkt, sondern auch, bedingt durch einen nachhaltigen Wissenstransfer, eine öffentlichkeitswirksame Wissenschaftskommunikation generiert.
The three levelled castle sites Stufenberg, Windeck and Eltmann show‐cased here are similarly topographically laid out along the forested ridges of the Haßberge and the Steigerwald. Above ground they are only noticeable through the characteristic monument topography of their wall‐and‐ditch features, but all three have similar location parametres from a geological and pedological viewpoint in that all are built on the Keuper and podzol and brown earth. The castles, of differing dates, all were almost completely destroyed after their abandonment: the buildings of the Stufenburg and Castle Windeck are documented as being used as stone quarries to obtain building materials; the unnamed castle in the Eltmann forest was subject to massive erosion. In all cases only destruction horizons were left; features dating to the use‐period have mostly been completely lost or remain in thin layers. The castles were examined for nine years in total by the Faculty of Medieval and Post‐Medieval Archaeology of the University of Bamberg in a number of archaeological surveys, during which they were geodetically surveyed, prospected using geoelectric systems and archaeologically excavated in a minimally invasive fashion using hand‐held augurs and test trenches. This study publishes the geoelectric measurement results in correlation with the monument topography, in two cases the existing underground stratigraphy is included. The methods used to detect the archaeological striations, here auguring and test trenches, are suitable for specific research approaches: Using auguring techniques for the identification of geo‐electrically imaged structures allows a fast, cheap, although admittedly only cursory, overview of the stratigraphic relationships of a monument. Compared to test trenches, which allow an extensive insight into the archaeological situation and allow the feature‐specific retrieval of datable finds. Even though they are more complex from a time, personnel and financial aspect than auguring, the test trenches allow a more detailed interpretation of geoelectrical measurements and therefore a more meaningful presentation of the features of an archaeological site. A further aspect connects the presented projects beyond the methodology: all field archaeological actions were designed as a combination of university and citizen science seminars. The results show that the active participation of archaeologically interested people in a university research project does not only positively influence the workload to be managed but also, through a sustainable knowledge transfer, generates publicly effective science communication.
GND Keywords: ; ; ; ;
Stiefenburg (Baunach-Godelhof)
Burg Windeck (Burgebrach-Ampferbach)
Wallberg (Burg)
Burgstall
Feldarchäologie
Keywords: ; ; ; ; ;
Burgstall
Denkmalpflege
Geoelektrik
Prospektion
Feldarchäologie
Ehrenamt
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Workingpaper
Activation date:
March 22, 2024
Project(s):
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/94389