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Erzählen von Empowerment, Empowerment durch Erzählen? Internationales Forschungskolloquium zum Werk Alina Bronskys
Existing situation
Ongoing
Title
Erzählen von Empowerment, Empowerment durch Erzählen? Internationales Forschungskolloquium zum Werk Alina Bronskys
Project leader
Department
Start date
April 1, 2025
End date
December 31, 2025
Category
Grundlagenforschung
Description
Alina Bronsky, 1978 im russischen Swerdlowsk geboren, lebt seit den frühen 1990er Jahren in Deutschland. Diese Migrationsgeschichte zieht sich in unterschiedlichen Facetten durch ihr Gesamtwerk: mal heiter, mal melancholisch, immer mit dem Thema Essen verbunden und oft mit faszinierenden Figuren zwischen Ost und West. Bronsky schreibt (im besten Sinne!) für viele Generationen. Ihre Jugendromane wie „Scherbenpark“ (2008) und „Schallplattensommer“ (2022), ihre Romane für Erwachsene wie „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ (2010), „Baba Dunjas letzte Liebe“ (2015), „Barbara stirbt nicht“ (2021) oder „Pi mal Daumen“ (2024) waren immer wieder für renommierte Auszeichnungen wie den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Deutschen Buchpreis, das Lieblingsbuch unabhängiger Buchhandlungen oder den Aspekte-Literaturpreis nominiert. Sie schafften es auf die Bestsellerlisten und in den Schul-Unterricht.
Alina Bronskys Werk wurde trotzdem nur punktuell Gegenstand der Forschung. Das überrascht umso mehr, als ihre Romane eine Fülle von Anknüpfungspunkten für aktuelle kulturwissenschaftliche Fragestellungen bieten. Neben Migration und Interkulturalität, die ein Thema fast aller Texte Bronskys sind, könnte man beispielsweise über neuere theoretische Zugänge die Körper und Dinge in Bronskys Prosa betrachten: mit den Disability Studies die zahlreich vorkommenden Figuren mit geistiger oder körperlicher ‚Behinderung‘, mit den Gender und Family Studies die klugen Diagnosen von Geschlechts- und Familienkonzepten und deren Machtstrukturen, mit den Material Studies die prominente Leitmotivik des Essens. Hinzu kommen Themenkreise wie die Darstellung von Arbeit, Fragen der Ökologie, neue Konzepte des Ostens oder die Aufwertung sozial deklassierter Menschen. Auch verbinden die Texte oft Kultur- und Naturwissenschaften – das belegt etwa die Mathematik im Roman „Pi mal Daumen“, der eine innovative Variation des Universitätsromans darstellt. Spannend sind auch die unzuverlässigen, fluiden Erzählstimmen, die innovative Mehrfachadressierung und All-Age-Ausrichtung sowie die popkulturelle Struktur der Texte. Dies sind nur einige Beispiele für mögliche kulturwissenschaftliche Studien über Alina Bronskys faszinierende Werke, viele weitere sind denkbar.
Alina Bronskys Werk wurde trotzdem nur punktuell Gegenstand der Forschung. Das überrascht umso mehr, als ihre Romane eine Fülle von Anknüpfungspunkten für aktuelle kulturwissenschaftliche Fragestellungen bieten. Neben Migration und Interkulturalität, die ein Thema fast aller Texte Bronskys sind, könnte man beispielsweise über neuere theoretische Zugänge die Körper und Dinge in Bronskys Prosa betrachten: mit den Disability Studies die zahlreich vorkommenden Figuren mit geistiger oder körperlicher ‚Behinderung‘, mit den Gender und Family Studies die klugen Diagnosen von Geschlechts- und Familienkonzepten und deren Machtstrukturen, mit den Material Studies die prominente Leitmotivik des Essens. Hinzu kommen Themenkreise wie die Darstellung von Arbeit, Fragen der Ökologie, neue Konzepte des Ostens oder die Aufwertung sozial deklassierter Menschen. Auch verbinden die Texte oft Kultur- und Naturwissenschaften – das belegt etwa die Mathematik im Roman „Pi mal Daumen“, der eine innovative Variation des Universitätsromans darstellt. Spannend sind auch die unzuverlässigen, fluiden Erzählstimmen, die innovative Mehrfachadressierung und All-Age-Ausrichtung sowie die popkulturelle Struktur der Texte. Dies sind nur einige Beispiele für mögliche kulturwissenschaftliche Studien über Alina Bronskys faszinierende Werke, viele weitere sind denkbar.
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/108662