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Diversität braucht Digitalität, um die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abzumindern
Wölfl, Tina; Gengler, Eva; Laumer, Sven (2023): Diversität braucht Digitalität, um die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abzumindern, in: Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, S. 1, doi: 10.20378/irb-92353.
Author:
Conference:
DivDig-Tagung ; Bamberg
Publisher Information:
Year of publication:
2023
Pages:
Language:
German
DOI:
Abstract:
Digitale Elemente ermöglichen bei gezieltem Einsatz die Förderung von Diversität. Dies erscheint zwingend notwendig, um Benachteiligungen an Hochschulen entgegenzuwirken. Lange wurde nur der Blick auf die traditionellen Studierenden geworfen, so dass es kaum Erhebungen über die „Anderen“ gibt. In einer Studierendenbefragung wird deutlich, dass Diskriminierung an Hochschulen stattfindet. Demnach werden Studierende am häufigsten aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert. Eine Benachteiligung aufgrund der Elternschaft geben 2% an (Meyer, Strauß, & Hinz, 2022). Dies erscheint auf den ersten Blick gering, entspricht jedoch einem Drittel der Studierenden mit Kind (Beuße, et al., 2022). Diese ersten Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, denn die Lehre muss für möglichst alle Studierenden gleichermaßen attraktiv und zugänglich gestaltet werden. Eine diversitätsorientierte Lehre ist notwendig, um ein diskriminierungsfreies Lernumfeld zu ermöglichen. Dies bedeutet, auf die unterschiedlichen Wissensstände, Lernvoraussetzungen und Lebenssituationen der Studierenden einzugehen (Gozalbez Cantó, et al., 2023). Digitalität hilft bereits Diversität in der Hochschullehre zu fördern. Beispielsweise bei der Gestaltung barrierefreier Dokumente (Beeren & Küchemeister, 2012), dem Einsatz von VerbaVoice - Sprache sichtbar machen (VerbaVoice GmbH, 2023), die einfache zweisprachliche Bereitstellung von Lernmaterialien (Gozalbez Cantó, et al., 2023) sowie ein ausreichendes WLAN-Netz in allen Lehrräumen der Universität/Hochschule. Die genannten Beispiele verdeutlichen Diversität braucht Digitalität, anderenfalls entsteht keine Vielfalt, sondern Ausgrenzung.
Die folgende Beschreibung soll die Problematik exemplarisch darstellen. Für Studierende mit Kind(ern) stellen Lehrveranstaltungen, die in die Abendstunden fallen, eine Herausforderung dar. Klassische Kinderbetreuungsangebote stehen in den Abendstunden nicht mehr zur Verfügung. Werden keine alternativen Betreuungsmöglichkeiten gefunden, sind Studierende mit Kind(ern) benachteiligt. Eine Möglichkeit wäre, ein hybrides Setting für die Elternschaft zu ermöglichen. Sicherlich stellt auch dies nur eine geringfügige Entlastung dar, da das Kind bzw. die Kinder „nebenbei“ betreut werden müssen. Dieses Beispiel trifft auch auf Studierende zu, die Angehörige pflegen. In beiden Fällen handelt es sich mehrheitlich um Frauen (Stoltenhoff, 2022).
Um unsere Forschungsfrage, „Wie kann Digitalität in der Hochschullehre die Diversität unterstützen und die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abmindern“, beantworten zu können führten wir eine multiple Case Study durch. In semistrukturierten Interviews befragten wir Frauen und Studierende mit Kind(er) zu ihren digitalen Erfahrungen an der Hochschule. Wir wollten herausfinden, welche Hürden diese Menschen erleben und welche Gründe sie dafür nennen. Im Mittelpunkt stand dabei die Wahrnehmung, welche Angebote in der täglichen Praxis als besonders hilfreich empfunden werden. Diese Erkenntnis ermöglicht es, die Bedürfnisse zu berücksichtigen und somit individualisierte und flexible Lernwege zu ermöglichen (Gozalbez Cantó, et al., 2023).
Es scheint besonders wichtig zu sein, dass Lehrende offen für Perspektivwechsel sind und Alternativen schaffen, um Benachteiligungen abzubauen und Diversität zu fördern. Diversität braucht Digitalität, aber nur ein gezielter Einsatz bringt positiven Nutzen.
Literaturverzeichnis
Beeren, F., & Küchemeister, D. C. (2012). Die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente in Microsoft Office Word und Adobe Reader X Pro. Duisburg-Essen: Universität Duisburg-Essen. Abgerufen am 12. 04 2023 von https://www.uni-due.de/imperia/md/content/inklusionsportal/2013_05_barrierefreiepdfs_internetvorlage.pdf
Beuße, M., Kroher, M., Becker, K., Ehrhardt, M.-C., Isleib, S., Koopmann, J., . . . Strauß, S. (2022). Die Studierendenbefragung in Deutschland: Eine neue, integrierte Datenbasis für Forschung, Bildungs- und Hochschulpolitik. Hannover: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW). Abgerufen am 12. 04 2023 von https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_06_2022.pdf
Gozalbez Cantó, P., Bräuer, C., Genkova Petkova, P., Gervens, M., Gozalbez Cantó, P., Haak, L., . . . Strating, H. (2023). Leitfaden DIVERSITÄTSORIENTIERTE LEHRE. AG „Diversität in Studium und Lehre“. Osnabrück: Hochschule Osnabrück. Von https://opus.hs-osnabrueck.de/frontdoor/deliver/index/docId/3860/file/HSOS_Diversitaetsorientierte_Lehre_final.pdf abgerufen
Meyer, J., Strauß, S., & Hinz, T. (2022). Die Studierendenbefragung in Deutschland: Fokusanalysen zu Diskriminierungserfahrungen an Hochschulen. Hannover: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW). Abgerufen am 12. 04 2023 von https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_08_2022.pdf
Stoltenhoff, A.-K. (05. 06 2022). Naturalisierung und Verengung von Heterogenität, Diversität und Inklusion im Spezialdiskurs um die Digitalisierung der Hochschullehre. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung, Themenheft Nr. 48: Digitalisierung als Katalysator für Diversität an Hochschulen et vice versa.(48 (Digitalisierung als Katalysator)), 30-39. doi:https://doi.org/10.21240/mpaed/48/2022.06.05.X
VerbaVoice GmbH. (2023). VerbaVoice: Sprache sehen! (V. GmbH, Herausgeber) Abgerufen am 12. 04 2023 von VerbaVoice: https://www.verbavoice.de/ueber-uns
Die folgende Beschreibung soll die Problematik exemplarisch darstellen. Für Studierende mit Kind(ern) stellen Lehrveranstaltungen, die in die Abendstunden fallen, eine Herausforderung dar. Klassische Kinderbetreuungsangebote stehen in den Abendstunden nicht mehr zur Verfügung. Werden keine alternativen Betreuungsmöglichkeiten gefunden, sind Studierende mit Kind(ern) benachteiligt. Eine Möglichkeit wäre, ein hybrides Setting für die Elternschaft zu ermöglichen. Sicherlich stellt auch dies nur eine geringfügige Entlastung dar, da das Kind bzw. die Kinder „nebenbei“ betreut werden müssen. Dieses Beispiel trifft auch auf Studierende zu, die Angehörige pflegen. In beiden Fällen handelt es sich mehrheitlich um Frauen (Stoltenhoff, 2022).
Um unsere Forschungsfrage, „Wie kann Digitalität in der Hochschullehre die Diversität unterstützen und die Benachteiligung der Elternschaft und Frauen abmindern“, beantworten zu können führten wir eine multiple Case Study durch. In semistrukturierten Interviews befragten wir Frauen und Studierende mit Kind(er) zu ihren digitalen Erfahrungen an der Hochschule. Wir wollten herausfinden, welche Hürden diese Menschen erleben und welche Gründe sie dafür nennen. Im Mittelpunkt stand dabei die Wahrnehmung, welche Angebote in der täglichen Praxis als besonders hilfreich empfunden werden. Diese Erkenntnis ermöglicht es, die Bedürfnisse zu berücksichtigen und somit individualisierte und flexible Lernwege zu ermöglichen (Gozalbez Cantó, et al., 2023).
Es scheint besonders wichtig zu sein, dass Lehrende offen für Perspektivwechsel sind und Alternativen schaffen, um Benachteiligungen abzubauen und Diversität zu fördern. Diversität braucht Digitalität, aber nur ein gezielter Einsatz bringt positiven Nutzen.
Literaturverzeichnis
Beeren, F., & Küchemeister, D. C. (2012). Die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente in Microsoft Office Word und Adobe Reader X Pro. Duisburg-Essen: Universität Duisburg-Essen. Abgerufen am 12. 04 2023 von https://www.uni-due.de/imperia/md/content/inklusionsportal/2013_05_barrierefreiepdfs_internetvorlage.pdf
Beuße, M., Kroher, M., Becker, K., Ehrhardt, M.-C., Isleib, S., Koopmann, J., . . . Strauß, S. (2022). Die Studierendenbefragung in Deutschland: Eine neue, integrierte Datenbasis für Forschung, Bildungs- und Hochschulpolitik. Hannover: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW). Abgerufen am 12. 04 2023 von https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_06_2022.pdf
Gozalbez Cantó, P., Bräuer, C., Genkova Petkova, P., Gervens, M., Gozalbez Cantó, P., Haak, L., . . . Strating, H. (2023). Leitfaden DIVERSITÄTSORIENTIERTE LEHRE. AG „Diversität in Studium und Lehre“. Osnabrück: Hochschule Osnabrück. Von https://opus.hs-osnabrueck.de/frontdoor/deliver/index/docId/3860/file/HSOS_Diversitaetsorientierte_Lehre_final.pdf abgerufen
Meyer, J., Strauß, S., & Hinz, T. (2022). Die Studierendenbefragung in Deutschland: Fokusanalysen zu Diskriminierungserfahrungen an Hochschulen. Hannover: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW). Abgerufen am 12. 04 2023 von https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_08_2022.pdf
Stoltenhoff, A.-K. (05. 06 2022). Naturalisierung und Verengung von Heterogenität, Diversität und Inklusion im Spezialdiskurs um die Digitalisierung der Hochschullehre. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung, Themenheft Nr. 48: Digitalisierung als Katalysator für Diversität an Hochschulen et vice versa.(48 (Digitalisierung als Katalysator)), 30-39. doi:https://doi.org/10.21240/mpaed/48/2022.06.05.X
VerbaVoice GmbH. (2023). VerbaVoice: Sprache sehen! (V. GmbH, Herausgeber) Abgerufen am 12. 04 2023 von VerbaVoice: https://www.verbavoice.de/ueber-uns
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Student
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Hochschullehre
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Studieren mit Kind
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Benachteiligung
Diversität
Digitalität
Frauen
Vereinbarkeit Studium & Familie
DDC Classification:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
January 9, 2024
Project(s):
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/92353