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Healthy workplace technology use : understanding the formation and mitigation of technostress
Pflügner, Katharina (2023): Healthy workplace technology use : understanding the formation and mitigation of technostress, Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, doi: 10.20378/irb-91822.
Author:
Publisher Information:
Year of publication:
2023
Pages:
Supervisor:
Language:
English
Remark:
Kumulative Dissertation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2023
DOI:
Abstract:
Die Nutzung von Technologien am Arbeitsplatz kann bei Beschäftigten durch Aspekte wie ständige Erreichbarkeit, Überflutung und Unterbrechungen durch einkommende E-Mails oder anhaltende Softwareänderungen Stress verursachen. Dieser wird in der Forschung als Technostress bezeichnet (Tarafdar et al., 2019). In Deutschland erlebt jeder fünfte Arbeitnehmende Technostress (Gimpel et al., 2019). Unternehmen und Arbeitnehmende werden dadurch vor große Herausforderungen gestellt, da die Gesundheit von Beschäftigten und die Produktivität von Unternehmen beeinträchtigen werden. Technostress impliziert beispielsweise negative Konsequenzen wie Erschöpfung bis hin zu Burnout und eine reduzierte Arbeitsleistung (Maier et al., 2019). Daher beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit Technostress am Arbeitsplatz und verfolgt zwei Forschungsziele:
Forschungsziel 1: Verständnis für die Entstehung von Technostress
Forschungsziel 2: Verständnis für die Reduktion von Technostress
Das erste Kapitel der Dissertation fokussiert sich darauf, wie Technostress entsteht, insbesondere welche Einflussfaktoren zusammenspielen. Diese Erkenntnisse bilden die Basis für das zweite Kapitel, das sich damit beschäftigt, wie Technostress reduziert werden kann und welche Grenzen und Schwierigkeiten es hierbei gibt.
Die Ergebnisse des ersten Kapitels zeigen, dass Technostress nicht nur durch die Technologie selbst und deren Eigenschaften, wie z.B. deren Komplexität oder Veränderungsgeschwindigkeit, entsteht (Ayyagari et al., 2011). Auch Eigenschaften der Person, beziehungsweise bestimmte Persönlichkeitsprofile können dazu führen, dass manche Personen anfälliger für Technostress sind als andere Personen. Zudem können sich verschiedene Auslöser von Technostress gegenseitig verstärken, wohingegen die Beschäftigten bestimmte Konstellationen von Auslösern auch tolerieren können. Insgesamt werden psychologische Konsequenzen wie Burnout frühzeitiger, beziehungsweise durch weniger Auslöser hervorgerufen als verhaltensbezogene Konsequenzen wie eine reduzierte Arbeitsleistung.
Während die Persönlichkeitsprofile Hinweise darauf geben, wer besonders gefährdet ist, können diese Profile zur Technostressreduktion nicht verändert werden, da sie über den Zeitverlauf stabil sind (Contrada & Baum, 2011). Das zweite Kapitel der Dissertation zeigt aber, dass es vielfältige andere Strategien gibt. Arbeitnehmende können eine aktive Rolle zur Reduktion ihres Technostresses einnehmen. Beispielsweise führt höhere Achtsamkeit zu weniger Technostress und Betroffene können diese durch systematische Programme aktiv steigern. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt im Arbeitsumfeld, das heißt in der Organisation, den arbeitsbezogenen Technologien und dem sozialen Umfeld. Mögliche Strategien sind hierbei beispielsweise die Einführung niederschwelliger Unterstützung durch Kontaktpersonen und einer „Pull not push“-Kultur. Bei einer „Pull not push“-Kultur werden die relevanten Informationen zum gewünschten
Zeitpunkt durch technische Unterstützung wie z.B. Chatbots oder interne Wikis eingeholt, anstatt dass Beschäftigte zu einem beliebigen Zeitpunkt damit konfrontiert werden. Weitere Strategien sind die Förderung der Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden sowie die Etablierung eines Führungsstils, der den Technostress und die digitale Gesundheit der Mitarbeitenden in den Vordergrund stellt (digital health-oriented leadership).
Allerdings zeigt sich, dass die jeweiligen Strategien zur Technostressreduktion im Arbeitsumfeld auch zu negativen Effekten führen können. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass die Strategien zwar die Intensität mancher Auslöser von Technostress reduzieren, aber die Intensität anderer dafür verstärken und dass die Strategien nur für manche Mitarbeitenden eine Erleichterung bringen, aber bei anderen wiederum vermehrt Belastungen herbeiführen.
Durch die im Rahmen der Dissertation erzielten Ergebnisse können Erkenntnisse für die Theorie und Praxis zur Technostressentstehung und -reduktion abgeleitet werden. Insgesamt zeigt sich, dass Technostress durch ein komplexes Zusammenspiel in Form von Komplementarität, Kontingenz und Substitution von verschiedenen Auslösern entsteht und das Technostresserleben individuell abhängig von Persönlichkeitsprofilen ist. Strategien zur Reduktion auf technologischer Ebene können entweder implizieren, dass die stressauslösende Technologie selbst verändert wird (Technologie als Subjekt) oder aber auch, dass zusätzliche Technologie eingeführt wird, beispielsweise eine E-Mailticketsystem oder ein Notfallkanal (Technologie als Objekt). Zudem spielt Kommunikation zwischen den Personengruppen Führungskräfte, Mitarbeitende, Kollegen sowie Kunden eine zentrale Rolle bei der Technostressreduktion. Strategien zielen hierbei entweder darauf ab, das Ausmaß, den Zeitpunkt oder den Kanal der Kommunikation zu verändern. Für die Praxis empfiehlt sich, Maßnahmen zur Technostressreduktion in einen Prozess einzubinden, der damit startet, die betroffenen Personen und Auslöser zu identifizieren. Darauf aufbauend können für die identifizierten Auslöser die effektivsten Strategien ausgewählt und implementiert werden. Da diese wiederum negative Effekte auslösen können, sollten die Strategien nach deren Implementierung evaluiert werden und aufbauend auf dem Evaluationsergebnis angepasst oder mit weiteren Maßnahmen kombiniert werden.
Ein systemischer Ansatz, der sowohl das Zusammenspiel unterschiedlicher Auslöser von Technostress als auch individuelle Unterschiede und mögliche unbeabsichtigte Effekte von Strategien zur Technostressreduktion beachtet, ist die Grundlage für eine erfolgreiche Vorhersage, zielgerichtete Prävention und effektive Reduktion von Technostress.
Forschungsziel 1: Verständnis für die Entstehung von Technostress
Forschungsziel 2: Verständnis für die Reduktion von Technostress
Das erste Kapitel der Dissertation fokussiert sich darauf, wie Technostress entsteht, insbesondere welche Einflussfaktoren zusammenspielen. Diese Erkenntnisse bilden die Basis für das zweite Kapitel, das sich damit beschäftigt, wie Technostress reduziert werden kann und welche Grenzen und Schwierigkeiten es hierbei gibt.
Die Ergebnisse des ersten Kapitels zeigen, dass Technostress nicht nur durch die Technologie selbst und deren Eigenschaften, wie z.B. deren Komplexität oder Veränderungsgeschwindigkeit, entsteht (Ayyagari et al., 2011). Auch Eigenschaften der Person, beziehungsweise bestimmte Persönlichkeitsprofile können dazu führen, dass manche Personen anfälliger für Technostress sind als andere Personen. Zudem können sich verschiedene Auslöser von Technostress gegenseitig verstärken, wohingegen die Beschäftigten bestimmte Konstellationen von Auslösern auch tolerieren können. Insgesamt werden psychologische Konsequenzen wie Burnout frühzeitiger, beziehungsweise durch weniger Auslöser hervorgerufen als verhaltensbezogene Konsequenzen wie eine reduzierte Arbeitsleistung.
Während die Persönlichkeitsprofile Hinweise darauf geben, wer besonders gefährdet ist, können diese Profile zur Technostressreduktion nicht verändert werden, da sie über den Zeitverlauf stabil sind (Contrada & Baum, 2011). Das zweite Kapitel der Dissertation zeigt aber, dass es vielfältige andere Strategien gibt. Arbeitnehmende können eine aktive Rolle zur Reduktion ihres Technostresses einnehmen. Beispielsweise führt höhere Achtsamkeit zu weniger Technostress und Betroffene können diese durch systematische Programme aktiv steigern. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt im Arbeitsumfeld, das heißt in der Organisation, den arbeitsbezogenen Technologien und dem sozialen Umfeld. Mögliche Strategien sind hierbei beispielsweise die Einführung niederschwelliger Unterstützung durch Kontaktpersonen und einer „Pull not push“-Kultur. Bei einer „Pull not push“-Kultur werden die relevanten Informationen zum gewünschten
Zeitpunkt durch technische Unterstützung wie z.B. Chatbots oder interne Wikis eingeholt, anstatt dass Beschäftigte zu einem beliebigen Zeitpunkt damit konfrontiert werden. Weitere Strategien sind die Förderung der Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden sowie die Etablierung eines Führungsstils, der den Technostress und die digitale Gesundheit der Mitarbeitenden in den Vordergrund stellt (digital health-oriented leadership).
Allerdings zeigt sich, dass die jeweiligen Strategien zur Technostressreduktion im Arbeitsumfeld auch zu negativen Effekten führen können. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass die Strategien zwar die Intensität mancher Auslöser von Technostress reduzieren, aber die Intensität anderer dafür verstärken und dass die Strategien nur für manche Mitarbeitenden eine Erleichterung bringen, aber bei anderen wiederum vermehrt Belastungen herbeiführen.
Durch die im Rahmen der Dissertation erzielten Ergebnisse können Erkenntnisse für die Theorie und Praxis zur Technostressentstehung und -reduktion abgeleitet werden. Insgesamt zeigt sich, dass Technostress durch ein komplexes Zusammenspiel in Form von Komplementarität, Kontingenz und Substitution von verschiedenen Auslösern entsteht und das Technostresserleben individuell abhängig von Persönlichkeitsprofilen ist. Strategien zur Reduktion auf technologischer Ebene können entweder implizieren, dass die stressauslösende Technologie selbst verändert wird (Technologie als Subjekt) oder aber auch, dass zusätzliche Technologie eingeführt wird, beispielsweise eine E-Mailticketsystem oder ein Notfallkanal (Technologie als Objekt). Zudem spielt Kommunikation zwischen den Personengruppen Führungskräfte, Mitarbeitende, Kollegen sowie Kunden eine zentrale Rolle bei der Technostressreduktion. Strategien zielen hierbei entweder darauf ab, das Ausmaß, den Zeitpunkt oder den Kanal der Kommunikation zu verändern. Für die Praxis empfiehlt sich, Maßnahmen zur Technostressreduktion in einen Prozess einzubinden, der damit startet, die betroffenen Personen und Auslöser zu identifizieren. Darauf aufbauend können für die identifizierten Auslöser die effektivsten Strategien ausgewählt und implementiert werden. Da diese wiederum negative Effekte auslösen können, sollten die Strategien nach deren Implementierung evaluiert werden und aufbauend auf dem Evaluationsergebnis angepasst oder mit weiteren Maßnahmen kombiniert werden.
Ein systemischer Ansatz, der sowohl das Zusammenspiel unterschiedlicher Auslöser von Technostress als auch individuelle Unterschiede und mögliche unbeabsichtigte Effekte von Strategien zur Technostressreduktion beachtet, ist die Grundlage für eine erfolgreiche Vorhersage, zielgerichtete Prävention und effektive Reduktion von Technostress.
GND Keywords: ; ; ; ;
Stress
E-Health
Computerarbeitsplatz
Burnout-Syndrom
Prävention
Keywords: ; ; ; ; ; ; ;
technostress
dissertation
digital health
healthy workplace technology use
burnout
formation
mitigation
prevention
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Doctoralthesis
Activation date:
January 29, 2024
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/91822