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Motivationale und emotionale Aspekte bei Open-Book Klausuren mit Booklets
Schlosser, Anne; Meyer, Jakob Rasmus; Paetsch, Jennifer (2023): Motivationale und emotionale Aspekte bei Open-Book Klausuren mit Booklets, in: Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, S. 1–18, doi: 10.20378/irb-58591.
Author:
Conference:
10. GEBF Tagung, 27.02. - 02.03.2023 ; Essen
Publisher Information:
Year of publication:
2023
Pages:
Language:
German
DOI:
Abstract:
Theoretischer Hintergrund und Fragestellung
Closed-Book Prüfungen, in denen die Nutzung von Materialien in der Prüfungssituation untersagt oder beschränkt (z.B. auf Formelsammlungen) ist, sind die gängigste Prüfungsart im Bereich der Higher Education. Vorteile dieser Prüfungsform sind u.a. Effektivität, Standardisierung und Sicherheit gegen Täuschungsversuche. Als Einschränkungen werden beispielsweise negative Emotionen und wenig organisatorische Flexibilität aufgeführt. Ein alternatives Prüfungsformat sind Open-Book Prüfungen, in denen Studierende während der Prüfung auf Ressourcen zugreifen können. Dieses Prüfungsformat scheint nicht zuletzt aufgrund der Zunahme von Online-Lehrangeboten relevant (vgl. Parker et al., 2021).
Es existieren widersprüchliche empirische Befunde zum Vergleich der Leistungen in beiden Prüfungsformaten (z.B. Ghrabi et al., 2012; Rummer et al., 2019). In weiteren Studien wurde die Wirkung des zugelassenen Materials in Open-Book Prüfungen untersucht. So zeigen Niedermeier et al. (2022), dass die Anzahl der Unterlagen (nicht die Qualität), die in eine Open-Book-Prüfung mitgebracht werden, mit dem gezeigten konzeptuellen und prozeduralen Wissen zusammenhängen. Ghrabi et al. (2012) untersuchten Open-Book Prüfungen mit Cheat Sheets (eigenständig angefertigt, ohne inhaltlichen Vorgaben). Die Qualität der Cheat Sheets korrelierte mit der Prüfungsleistung. Weitere Studien zeigen eine verringerte Prüfungsangst in Open-Book Prüfungen (z.B. Riegel & Evans, 2021). Darüber hinaus existiert wenig Forschung zu emotional-motivationalen Aspekten bei Open-Book Prüfungen bzw. während deren Vorbereitung (z.B. Niedermeier et al., 2022).
Hier setzt der vorliegende Beitrag mit zwei Forschungsfragen an:
1) Wirkt sich die Nutzung der Booklets (handschriftliche Zusammenfassungen) positiv auf die prüfungsbezogene Selbstwirksamkeit und die Prüfungsleistung aus?
2) Welche Rolle spielen dabei emotional-motivationale Aspekte?
Basierend auf der Control-Value-Theorie (Pekrun, 2006) wird angenommen, dass Emotionen und Motivation mit der Prüfungsleistung zusammenhängen. Weiterhin sind Emotionen eine Quelle der Selbstwirksamkeitserwartung (Bandura, 1997). Basierend auf den Theorien und bisherigen Forschungsergebnissen wurde folgendes Forschungsdesign entwickelt: In einer Psychologievorlesung konnten Lehramtsstudierende wöchentlich handschriftliche Zusammenfassungen des Vorlesungsinhalts (Booklets) abgeben, welche digitalisiert wurden und in der Abschlussprüfung zur Verfügung standen (Open-Book-Prüfung). Die Verwendung der Booklets war freiwillig. Die Abschlussprüfung beinhaltete noch einen zweiten Prüfungsteil zu einer zweiten Vorlesung, in der keine Booklets zugelassen waren (Closed-Book-Prüfung). Folgende Hypothesen werden überprüft:
Hypothese 1: Die Studierenden haben (a) eine höhere prüfungsbezogene Selbstwirksamkeit und (b) eine bessere Leistung in dem Prüfungsteil, den sie mit Booklets absolvieren dürfen, im Vergleich zum anderen Prüfungsteil (keine Booklets).
Spezifische Hypothesen für die Open-Book Prüfung:
Hypothese 2: Die Anzahl der abgegebenen Booklets wirkt sich positiv auf die Prüfungsleistung aus, unter Kontrolle der prüfungsbezogenen Selbstwirksamkeit und der subjektiven Bedeutung der Prüfung.
Hypothese 3: Motivation, Einstellung zum Booklet, emotional states und der eingeschätzte Nutzen des Booklets korrelieren mit (a) prüfungsbezogener Selbstwirksamkeit und mit (b) Leistung im Prüfungsteil mit Booklets.
Closed-Book Prüfungen, in denen die Nutzung von Materialien in der Prüfungssituation untersagt oder beschränkt (z.B. auf Formelsammlungen) ist, sind die gängigste Prüfungsart im Bereich der Higher Education. Vorteile dieser Prüfungsform sind u.a. Effektivität, Standardisierung und Sicherheit gegen Täuschungsversuche. Als Einschränkungen werden beispielsweise negative Emotionen und wenig organisatorische Flexibilität aufgeführt. Ein alternatives Prüfungsformat sind Open-Book Prüfungen, in denen Studierende während der Prüfung auf Ressourcen zugreifen können. Dieses Prüfungsformat scheint nicht zuletzt aufgrund der Zunahme von Online-Lehrangeboten relevant (vgl. Parker et al., 2021).
Es existieren widersprüchliche empirische Befunde zum Vergleich der Leistungen in beiden Prüfungsformaten (z.B. Ghrabi et al., 2012; Rummer et al., 2019). In weiteren Studien wurde die Wirkung des zugelassenen Materials in Open-Book Prüfungen untersucht. So zeigen Niedermeier et al. (2022), dass die Anzahl der Unterlagen (nicht die Qualität), die in eine Open-Book-Prüfung mitgebracht werden, mit dem gezeigten konzeptuellen und prozeduralen Wissen zusammenhängen. Ghrabi et al. (2012) untersuchten Open-Book Prüfungen mit Cheat Sheets (eigenständig angefertigt, ohne inhaltlichen Vorgaben). Die Qualität der Cheat Sheets korrelierte mit der Prüfungsleistung. Weitere Studien zeigen eine verringerte Prüfungsangst in Open-Book Prüfungen (z.B. Riegel & Evans, 2021). Darüber hinaus existiert wenig Forschung zu emotional-motivationalen Aspekten bei Open-Book Prüfungen bzw. während deren Vorbereitung (z.B. Niedermeier et al., 2022).
Hier setzt der vorliegende Beitrag mit zwei Forschungsfragen an:
1) Wirkt sich die Nutzung der Booklets (handschriftliche Zusammenfassungen) positiv auf die prüfungsbezogene Selbstwirksamkeit und die Prüfungsleistung aus?
2) Welche Rolle spielen dabei emotional-motivationale Aspekte?
Basierend auf der Control-Value-Theorie (Pekrun, 2006) wird angenommen, dass Emotionen und Motivation mit der Prüfungsleistung zusammenhängen. Weiterhin sind Emotionen eine Quelle der Selbstwirksamkeitserwartung (Bandura, 1997). Basierend auf den Theorien und bisherigen Forschungsergebnissen wurde folgendes Forschungsdesign entwickelt: In einer Psychologievorlesung konnten Lehramtsstudierende wöchentlich handschriftliche Zusammenfassungen des Vorlesungsinhalts (Booklets) abgeben, welche digitalisiert wurden und in der Abschlussprüfung zur Verfügung standen (Open-Book-Prüfung). Die Verwendung der Booklets war freiwillig. Die Abschlussprüfung beinhaltete noch einen zweiten Prüfungsteil zu einer zweiten Vorlesung, in der keine Booklets zugelassen waren (Closed-Book-Prüfung). Folgende Hypothesen werden überprüft:
Hypothese 1: Die Studierenden haben (a) eine höhere prüfungsbezogene Selbstwirksamkeit und (b) eine bessere Leistung in dem Prüfungsteil, den sie mit Booklets absolvieren dürfen, im Vergleich zum anderen Prüfungsteil (keine Booklets).
Spezifische Hypothesen für die Open-Book Prüfung:
Hypothese 2: Die Anzahl der abgegebenen Booklets wirkt sich positiv auf die Prüfungsleistung aus, unter Kontrolle der prüfungsbezogenen Selbstwirksamkeit und der subjektiven Bedeutung der Prüfung.
Hypothese 3: Motivation, Einstellung zum Booklet, emotional states und der eingeschätzte Nutzen des Booklets korrelieren mit (a) prüfungsbezogener Selbstwirksamkeit und mit (b) Leistung im Prüfungsteil mit Booklets.
GND Keywords: ; ; ; ;
Lehramtsstudium
Schriftliche Prüfung
Exzerpt
Lernmotivation
Prüfungsvorbereitung
Keywords: ; ; ; ;
Open-Book-Klausur
Booklets
Motivation
Selbstwirksamkeit
Lehramtsstudierende
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
April 11, 2023
Project(s):
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/58591