Before the advent of social media and big data analytics, the right to vote under conditions of ballot secrecy ensured a complementary relationship between the privacy of the voting act and political self-observation as a second-order observation in democratic political systems. Key to this relationship is the notion of public opinion. This notion and its relevance for professional political actors in dealing with political uncertainty are at stake in the age of social media. The privacy of the voting act becomes a problem once it is believed to be subject to the overriding influence of algorithmic recommendation and targeted advertising.

Vor der Verbreitung von Sozialen Medien und Big-Data-Analysen sorgte das allgemeine Wahlrecht in Verbindung mit dem Wahlgeheimnis in demokratischen politischen Systemen für eine komplementäre Beziehung zwischen der Privatheit des Wahlaktes und der politischen Selbstbeobachtung als Beobachtung zweiter Ordnung. Der Schlüssel für diese Beziehung ist die Idee der öffentlichen Meinung. Diese Idee und ihre Bedeutung für professionelle politische Akteure, die mit politischer Unsicherheit umgehen müssen, stehen im Zeitalter der Sozialen Medien in Frage. Die Privatheit des Wahlaktes wird zum Problem, wenn sich der Glaube verbreitet, dass algorithmenbasierte Empfehlungen und gezielte Werbung das Wahlverhalten entscheidend beeinflussen.