Ego domina – Herrschende Frauen im 11. und 12. Jahrhundert : Welfinnen und Königinnen Aragons zwischen Integration, Desintegration und dynastischer Identität
Faculty/Professorship: | Medieval History ; Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften: Abschlussarbeiten |
Author(s): | Brander, Laura |
Publisher Information: | Affalterbach : Didymos-Verlag |
Year of publication: | 2021 |
Pages: | 464 ; Illustrationen |
ISBN: | 978-3-939020-34-9 |
Series ; Volume: | Studien und Texte zur Geistes- und Sozialgeschichte des Mittelalters ; 14 |
Supervisor(s): | Eickels, Klaus van ; Nolte, Cordula |
Language(s): | German |
Remark: | Dissertation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2017 |
Licence: | Creative Commons - CC BY - Attribution 4.0 International |
Abstract: | Die Dissertation befasst sich mit den herrschenden Frauen der welfischen Fürsten und der aragonesischen Königsfamilie im 11. und 12. Jahrhundert. Ziel der Arbeit war, am Beispiel beider Familien zu untersuchen, inwieweit Ehefrauen in ihren Ankunftsfamilien als Identitätsstifterinnen wirken konnten und das Selbstverständnis, die Wahrnehmung der Dynastie sowohl von außen als auch von innen und damit deren dynastische Identität beeinflussen konnten. Dem lag, ausgehend von der Annahme, dass eine Frau im Mittelalter zwei Familien angehörte – ihrer Herkunfts- und ihrer Ankunftsfamilie – die These zugrunde, dass das Handeln einer Frau durch ihr Zugehörigkeitsgefühl zu ihren Familien bestimmt wurde sowie dadurch, mit welcher Familie sie sich identifizierte, in welche Familie sie sich integrierte und in welche Familie ihre Identität einfloss. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass es zu einer Prägung und Beeinflussung der dynastischen Identität führte, die sich insbesondere in der Memorialüberlieferung und der Erinnerung an die herrschaftstragenden Frauen der Welfen und der Königsfamilie von Aragon festmachen lässt, wenn sich eine Fürstin oder Königin in die Ankunftsfamilie integrierte. Dabei ist eine Einschränkung vorzunehmen: Wenn eine Frau keine Kinder hatte, die ihren Namen in die Zukunft führten, nahm sie auch keinen Einfluss auf das familiäre Selbstverständnis, da sie zu schnell aus der Erinnerung verschwand. Ehefrauen, die nicht in die Familie integriert waren sowie ausgestoßene Ehefrauen hatten keine Möglichkeit, identitätsstiftend zu wirken. Frauen, die trotz Desintegrationsversuchen seitens des Ehemannes im dynastischen Verbund verblieben, konnten allerdings nicht aus der identitätsstiftenden memoria ausgestoßen werden. Eine Entscheidung gegen die Ankunftsfamilie war im fragilen Konzept zwischen Integration und Desintegration durchaus eine Option, wenn die entsprechenden Handlungsspielräume existierten, unterscheidet Herrscherinnen aus eigenem Recht aber deutlich von der Mehrheit der Fürstinnen und Königinnen beider Dynastien, die deren Selbstbild und Identität über zwei Jahrhunderte hinweg in wandelnden Kontexten strukturierten und gestalteten. |
Keywords: | Welfen, Aragon, Dynastie, Gender, Identität |
Type: | Doctoralthesis |
URI: | https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/52692 |
Release Date: | 7. January 2022 |

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University of Bamberg
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