Differentielle Assoziationen von Depressivität versus Diabetes Distress mit Selbstbehandlungsverhalten und HbA1c – Eine Strukturgleichungsanalyse
Faculty/Professorship: | Clinical Psychology and Psychotherapy |
Author(s): | Schmitt, Andreas; Reimer, Andre; Hermanns, Norbert ![]() |
Title of the Journal: | Diabetologie und Stoffwechsel |
ISSN: | 1861-9002 |
Publisher Information: | Stuttgart [u.a.] : Thieme |
Year of publication: | 2018 |
Volume: | 13 |
Issue: | Suppl. 1 |
Pages: | S9 (FV 25) |
Language(s): | German |
DOI: | 10.1055/s-0038-1641783 |
URL: | https://www.thieme-connect.com/products/ejourna... |
Abstract: | Fragestellung: Snoek et al. (Lancet Diabetes Endocrinol 2015;3:450 – 460) entwickelten ein Modell möglicher direkter und indirekter Effekte von Depression und Diabetes Distress auf Diabetes-Selbstbehandlung und glykämische Kontrolle. Dieses wurde jedoch bisher nicht empirisch überprüft. Die vorliegende Studie modellierte die hypothetischen Assoziationen anhand des Modells mittels linearer Strukturgleichung. Methodik: 340 Personen mit T1DM und 266 mit T2DM (weiblich: 60% bzw. 46%; Alter: 43 ± 14J. bzw. 58 ± 11J.; Diabetesdauer: 18 ± 13J. bzw. 12 ± 7J.; HbA1c[%]: 8,3 ± 1,6 bzw. 8,0 ± 1,7) nahmen an einer Querschnittsstudie teil. Sie wurden mittels Fragebögen zu Depressivität (PHQ-9), Diabetes Distress (PAID-5) und Selbstbehandlungsverhalten (DSMQ) befragt und der HbA1c-Wert wurde bestimmt. Standardisierte Assoziationen (β) zwischen diesen Variablen wurden in Strukturgleichungsmodellen getrennt nach DM-Typ und adjustiert für Alter, Geschlecht und Bildungsjahre untersucht. Ergebnisse: Bei T1DM waren sowohl höhere Depressions- als auch Diabetes Distress-Werte direkt mit einer geringeren Selbstbehandlungsadhärenz (β=-0,35 bzw. -0,18, p≤0,003) und darüber vermittelt (indirekt) mit einem höheren HbA1c-Wert (β= 0,22 bzw. 0,11, p≤0,005) assoziiert. Direkte Assoziationen mit dem HbA1c-Wert zeigten sich nicht (p≥0,25). Bei T2DM waren höhere Depressionswerte direkt mit einer geringeren Selbstbehandlungsadhärenz (β=-0,42, p< 0,001) und darüber (indirekt) mit einem höheren HbA1c-Wert (β= 0,19, p< 0,001) assoziiert, jedoch zeigten sich keine solchen Assoziationen für Diabetes Distress (p≥0,23). Allerdings war Diabetes Distress hier direkt mit einem höheren HbA1c-Wert assoziiert (β= 0,23, p< 0,001). Schlussfolgerungen: Diese querschnittlichen Befunde sprechen dafür, dass Depressivität eine suboptimale Diabetes-Selbstbehandlung und infolgedessen schlechtere Blutzuckereinstellung erklären kann. Die Ergebnisse bezüglich Diabetes Distress waren weniger einheitlich; Evidenz für einen verhaltensvermittelten Zusammenhang mit dem HbA1c-Wert zeigte sich nur bei T1DM. |
Peer Reviewed: | Ja |
International Distribution: | Nein |
Type: | Article |
URI: | https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/46284 |
Year of publication: | 26. August 2019 |

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University of Bamberg
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