Ergebnisse einer empirischen Studie zum trinkbezogenen Risikoverhalten von jugendlichen Rauschtrinkern in stationärer Behandlung werden vorgestellt. Im Rahmen der Untersuchung wurden bei 1.128 Kindern in der Akutstation im Krankenhaus Daten zur Soziodemografie, dem Trinkverhalten im Kontext der Alkoholintoxikation, zum Einlieferungsmodus, zum Allgemeinzustand bei der Einlieferung, zur Blutalkoholkonzentration sowie zum habituellen Konsum von Alkohol und Drogen erhoben. Zudem wurden Geschlechtsunterschiede überprüft. Für die überwiegende Zahl der untersuchten Personen wurden eine geringe Alkoholtoleranz, riskante Trinkmuster, Kontextfaktoren wie das gemeinsame Trinken ohne Erwachsenenkontrolle und verändertes Hilfeverhalten identifiziert. Anhand der Ergebnisse wird gefolgert, dass es sich bei den untersuchten Personen nicht um Jugendliche mit chronisch problematischem Trinkverhalten, sondern um intentional exzessiv trinkende Jugendliche mit situativ riskantem Trinkmuster handelt. Vor diesem Hintergrund werden Implikationen für die Identifikation von Subrisikogruppen und die Entwicklung von Risiko-Reduktionsstrategien diskutiert.