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Hohe Prävalenz depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiären Versorgungssektor
Schmitt, Andreas; Reimer, Andre; Kulzer, Bernhard; u. a. (2016): Hohe Prävalenz depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiären Versorgungssektor, in: Bamberg: opus, doi: 10.1055/s-0035-1549637.
Faculty/Chair:
Conference:
50. Diabetes Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft, 13. - 16. Mai 2015 ; Berlin
Publisher Information:
Year of publication:
2016
Pages:
Source/Other editions:
Ursprünglich in: Diabetologie und Stoffwechsel 10 (2015) Supplement 1, P131
Year of first publication:
2015
Language:
German
Licence:
Abstract:
Fragestellung: Internationale Metaanalysen weisen auf erhöhte Prävalenzen depressiver Störungen bei Diabetes hin. Die Evidenz für den deutschen Sprachraum ist jedoch begrenzt und auch widersprüchlich. Diese Studie untersuchte Prävalenzen depressiver Störungen bei Patienten im tertiären Versorgungssektor.
Methodik: 1172 zufällig ausgewählte Patienten im Diabetes Zentrum Mergentheim (Alter: 50 ± 15; 43% weiblich; BMI: 30 ± 7 kg/m2; 50,5% T1DM, 46,7% T2DM, 2,8% T3DM; 91% mit Insulin; HbA1c: 8,9 ± 1,7%) nahmen an einem Depressionsscreening mittels Allgemeiner Depressionsskala (ADS) und bei auffälligen ADS-Werten (≥16) einem klinisch-diagnostischem Interview teil. Es wurden Punktprävalenzen von Major Depression (MD) und subklinischer Depression (SKD; definiert als ADS-Wert ≥22 ohne Major Depression) bestimmt, hinsichtlich Geschlecht und Alter auf die Normalbevölkerung standardisiert und mit aktuellen Bevölkerungsprävalenzen verglichen (Binomialtest).
Ergebnisse: Die MD-Prävalenz (bevölkerungsstandardisierte Werte in Klammern) betrug 10,0% (8,7) bei T1DM, 14,1% (15,8) bei T2DM und 18,2% (n/a) bei T3DM. Gegenüber 6,0% in der Normalbevölkerung (DEGS1-MH) waren alle Prävalenzwerte signifikant erhöht (alle p < 0,01). Die SKD-Prävalenz betrug 20,4% (19,1) bei T1DM, 19,0% (22,2) bei T2DM und 15,2% (n/a) bei T3DM. Gegenüber maximal 6,8% in der Normalbevölkerung (BGS98) waren auch diese Prävalenzen signifikant erhöht (alle p < 0,01). Ferner zeigten sich signifikante Geschlechtsunterschiede mit 1,6- bis 2,0-mal höheren MD-Prävalenzen und 1,3- bis 1,6-mal höheren SKD-Prävalenzen beim weiblichen Geschlecht.
Schlussfolgerungen: Die Befunde sprechen dafür, dass die Prävalenzen depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiären Sektor erhöht sind. Zusammen mit der internationalen Evidenz weisen sie darauf hin, dass depressive Störungen bei Diabetes auch in Deutschland häufiger vorkommen als in der Normalbevölkerung.
Unterstützt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107).
Methodik: 1172 zufällig ausgewählte Patienten im Diabetes Zentrum Mergentheim (Alter: 50 ± 15; 43% weiblich; BMI: 30 ± 7 kg/m2; 50,5% T1DM, 46,7% T2DM, 2,8% T3DM; 91% mit Insulin; HbA1c: 8,9 ± 1,7%) nahmen an einem Depressionsscreening mittels Allgemeiner Depressionsskala (ADS) und bei auffälligen ADS-Werten (≥16) einem klinisch-diagnostischem Interview teil. Es wurden Punktprävalenzen von Major Depression (MD) und subklinischer Depression (SKD; definiert als ADS-Wert ≥22 ohne Major Depression) bestimmt, hinsichtlich Geschlecht und Alter auf die Normalbevölkerung standardisiert und mit aktuellen Bevölkerungsprävalenzen verglichen (Binomialtest).
Ergebnisse: Die MD-Prävalenz (bevölkerungsstandardisierte Werte in Klammern) betrug 10,0% (8,7) bei T1DM, 14,1% (15,8) bei T2DM und 18,2% (n/a) bei T3DM. Gegenüber 6,0% in der Normalbevölkerung (DEGS1-MH) waren alle Prävalenzwerte signifikant erhöht (alle p < 0,01). Die SKD-Prävalenz betrug 20,4% (19,1) bei T1DM, 19,0% (22,2) bei T2DM und 15,2% (n/a) bei T3DM. Gegenüber maximal 6,8% in der Normalbevölkerung (BGS98) waren auch diese Prävalenzen signifikant erhöht (alle p < 0,01). Ferner zeigten sich signifikante Geschlechtsunterschiede mit 1,6- bis 2,0-mal höheren MD-Prävalenzen und 1,3- bis 1,6-mal höheren SKD-Prävalenzen beim weiblichen Geschlecht.
Schlussfolgerungen: Die Befunde sprechen dafür, dass die Prävalenzen depressiver Störungen bei Diabetespatienten im tertiären Sektor erhöht sind. Zusammen mit der internationalen Evidenz weisen sie darauf hin, dass depressive Störungen bei Diabetes auch in Deutschland häufiger vorkommen als in der Normalbevölkerung.
Unterstützt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107).
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
July 25, 2016
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/40718