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Kompetenztestung bei Schülerinnen und Schülern mit Förderschwerpunkt Lernen : Effekte unterschiedlicher Testbedingungen am Beispiel eines Tests zum metakognitiven Wissen
Händel, Marion; Lockl, Kathrin; Heydrich, Jana; u. a. (2015): „Kompetenztestung bei Schülerinnen und Schülern mit Förderschwerpunkt Lernen : Effekte unterschiedlicher Testbedingungen am Beispiel eines Tests zum metakognitiven Wissen“. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH doi: 10.1007/978-3-658-06604-8.
Author:
Title of the compilation:
Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Schulleistungserhebungen
Publisher Information:
Year of publication:
2015
Pages:
ISBN:
978-3-658-06603-1
Language:
German
Abstract:
Kompetenztests werden in Large-Scale-Assessments ab dem Schulalter in der Regel in Gruppensettings schriftlich vorgegeben und von den Teilnehmenden in ihrem eigenen Tempo in einer festgelegten Gesamtzeit bearbeitet. Dadurch sind die Testergebnisse potenziell durch die Lesekompetenz der untersuchten Personen beeinflusst. Für Schülerinnen und Schüler mit Förderschwerpunkt Lernen, die zumeist deutliche Einschränkungen im Lesen aufweisen, könnte eine solche Testung daher eine besondere Herausforderung darstellen. Um zu untersuchen, ob die Testleistungen durch eine derartige Testbedingung substanziell beeinträchtigt und verzerrt werden, wurde eine Studie im Kontrollgruppendesign durchgeführt. Sowohl für Schülerinnen und Schüler mit Förderschwerpunkt Lernen als auch für Schülerinnen und Schüler der Hauptschule (jeweils 6. Jahrgangsstufe) wurden zwei verschiedene Testbedingungen realisiert: eine Bedingung analog zur Testung bei Schülerinnen und Schülern der Regelschule (Selbst lesen) und eine Bedingung, in der jegliche schriftlich präsentierte Information im Test zusätzlich mündlich vorgegeben wurde (Vorlesen). Diese experimentelle Variation wurde exemplarisch für die Testung metakognitiven Wissens durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Förderschülerinnen und Förderschüler mehr fehlende Werte und deutlich niedrigere Kompetenzwerte im Bereich des metakognitiven Wissens aufweisen als Schülerinnen und Schüler der Hauptschulkontrollgruppe. In der Bedingung „Vorlesen“ erreichten die Schülerinnen und Schüler höhere Werte als in der Bedingung „Selbst lesen“. Allerdings zeigte ein Interaktionseffekt von Schulform und Testbedingung, dass sich dieser Effekt nur für die Hauptschülerinnen und Hauptschüler als statistisch signifikant erwies. Weiterhin ergaben sich bedeutsame Zusammenhänge der Testleistung mit der Lesegeschwindigkeit. Die Korrelationen waren in der Selbstlesebedingung höher als in der Vorlesebedingung. Die Ergebnisse werden in Hinblick auf die Validität von Kompetenzmessungen bei Förderschülerinnen und Förderschülern diskutiert.
The assessment of competencies in large-scale studies is usually conducted in group settings where school students have to complete the written test booklets by themselves and in a given time. Students’ results hence might be influenced by their individual reading competence. Since students with special educational needs in learning often lack sufficient reading abilities the reading of all test information might pose an additional burden to these students. This study investigated whether test performance is substantially affected or biased due to written competence tests. The study included students attending schools for students with special educational needs in learning as well as a control group of regular school students from the lowest German high school track (Hauptschule). Sixth grade students of each school type were randomly split into two groups. In one group students were tested in the standard testing condition (autonomous reading). In the other group all test information and test items were read aloud to the students (read-aloud). The effects of this testing accommodation were exemplarily investigated for a test about metacognitive knowledge. Students with special educational needs showed more missing values and clearly lower test scores than regular school students attending Hauptschule. Students in the read-aloud condition achieved higher test scores than students in the standard testing condition. However, a significant interaction effect of school type and testing condition indicated that this effect was only evident for students attending Hauptschule. In addition, significant correlations with reading speed were found. The correlation scores were higher in the standard testing condition than in the read-aloud testing condition. The results are discussed with regard to the validity of competence assessments in students with special educational needs.
Type:
Contribution to an Articlecollection
published:
July 27, 2015
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/21942