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Digitale Uni-Rallye als Raum für Unterstützung
Wölfl, Tina; Xie, Runjie; Kocima, Julia; u. a. (2025): Digitale Uni-Rallye als Raum für Unterstützung, in: Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, doi: 10.20378/irb-107781.
Faculty/Chair:
Author:
Conference:
dikule symposium 2025 ; Bamberg
Publisher Information:
Year of publication:
2025
Pages:
Language:
German
DOI:
Abstract:
Die zunehmende Differenzierung und Komplexität der Gesellschaft sowie tiefgreifende Veränderungsprozesse durch den KI-Einsatz, erfordern von den Hochschulen, dass sie die Heranwachsenden resilient auf unvorhersehbare Lebenssituationen vorbereiten (Spanhel, 2023). Im Bildungsbericht 2020 wurde festgestellt, dass 27% der Studierenden das Bachelorstudium aus unterschiedlichen Gründen abbrechen (Bildungsbericht, 2020). Die Faktoren, die den Studienerfolg maßgeblich beeinflussen, sind bereits zu Beginn des Studiums von entscheidender Bedeutung. Die wahrgenommene Integration der Lernenden sowohl in sozialer als auch in fachlicher Hinsicht beeinflusst die Zufriedenheit mit der persönlichen Studienleistung sowie die Abbruchabsicht. Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem eine unzureichende Lernunterstützung, ein Übermaß an Theorie, eine mangelnde Praxisrelevanz, eine unzulängliche Lehrorganisation, ein unzureichendes Engagement der Lehrenden sowie eine unzureichende Berücksichtigung von Vorkenntnissen und Lerngewohnheiten beim Übergang von der Schule zur Hochschule (Klein & Stocké, 2016; Weber et al., 2018). Daher wurde einerseits die Frage aufgeworfen, wie die Studierfähigkeit für Erstsemester-Studierende bereits zu Beginn der ersten Einführungsveranstaltung optimiert werden kann. Andererseits wie die zunehmende Relevanz von KI-Kompetenzen, insbesondere im Hinblick auf KI-Awareness und kritisches Denken mitberücksichtigt werden kann.
Das Ziel besteht in einer Steigerung der Studieneinstiegszufriedenheit und Verbesserung der Prüfungsleistungen, sowie in der Förderung von KI-Awareness und dem Aufbau von KI-Kompetenzen. Ein Nebenziel ist die Förderung der Selbstständigkeit. Für die Umsetzung wird ein digitaler Raum gewählt. Dies ermöglicht eine Förderung des flexiblen individuellen Lernens hinsichtlich Raum und Zeit. Die Vermittlung der ergänzenden Inhalte erfolgt mittels digitaler, interaktiver Elemente, die als eine Art Rallye konzipiert sind und den Studierenden als roter Faden dienen (Paier, 2022). Um eine Reizüberflutung zu vermeiden wird das Wissen durch eine stark strukturierte Umgebung wie ein roter Faden Schritt für Schritt behutsam an die Studierenden gebracht (Spanhel, 2023; Paier, 2022). Die digitale Uni Rallye ist somit eine unterstützende Lernsequenz, bei der die Studierenden durch Gamification und Storytelling die Chancen und Risiken von KI kennen lernen. In diesem Kontext wird der Einsatz eines Professoravatars (digitales Abbild einer realen Person) sowie eines weiteren Avatars namens Lisa Friedrich thematisiert. Diese beiden menschenähnlichen Avatare führen durch das Storytelling. Des Weiteren ist zu bemerken, dass die Studierenden durch den KI-Avatar Lisa Friedrich zunächst in die Irre geführt werden, da dieser sich zu Beginn der Interaktion nicht als KI zu erkennen gibt. In einem abschließenden gemeinsamen Video werden die Studierenden schließlich von den beiden Avataren über die tatsächliche Sachlage aufgeklärt. Im darauffolgenden Präsenztermin wird zudem die KI-Awareness vertieft. Um die Selbstständigkeit zu Fördern wurden die Studierenden bei Nachfragen, welche Bestandteil der digitalen Uni Rallye sind, auf die Rallye verwiesen.
Bei der ersten Auswertung der Erfolgs- und Evaluationskriterien zeigte sich folgendes Bild. Die Studieneingangszufriedenheit (n=510) war vergleichbar mit den Vorjahren und zeigte zunächst keinen Effekt. Dies muss noch weiter analysiert werden. Hingegen waren die Prüfungsleistungen (n=575) signifikant besser, als in den Vorjahren. Zudem konnte festgestellt werden, dass auch die Anzahl der eingegangenen Mailanfragen stark abnahm. Durch die gleichzeitige Leistungsverbesserung wird dies positiv gesehen.
Abschließend kann gesagt werden, dass neue innovative Lehr- und Lernkonzepte, welche Raum und Zeit flexibilisieren, durchaus gelingen können und erfolgsversprechend sind.
Bildungsberichterstattung (2020): Bildung in Deutschland 2020. Online verfügbar unter https://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit-2006/bildungsbericht-2020/pdf-dateien-2020/kapitel-f-2020-1.pdf
Klein, D., Stocké, V. (2016). Studienabbruchquoten als Evaluationskriterium und Steuerungsinstrument der Qualitätssicherung im Hochschulbereich. In: Großmann, D., Wolbring, T. (eds) Evaluation von Studium und Lehre. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10886-1_10
Spanhel, D. (2023): Schulische Lern- und Bildungsprozesse im Kontext digitalen Wandels. Vergessene anthropologische und pädagogische Aspekte. In: Jessica Felgentreu, Christina Gloerfeld, Claudia Grüner, Heike Karolyi, Christian Leineweber, Linda Weßler und Silke E. Wrede (Hg.): Bildung und Medien. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 39–59.
Paier, D. (2022). Digitalisierung von Lernstilen. Hauptergebnisse aus zwei Studierendenbefragungen zu Lernstilen und zur Nutzung von digitalen Medien und Lernplattformen im Studium. In: Paier, D. (eds) Hochschule, Digitalisierung, Innovation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36885-2_1
Weber, A., Daniel, A., Becker, K., & Bornkessel, P. (2018). Proximale Prädiktoren objektiver wie subjektiver Studienerfolgsindikatoren. In P. Bornkessel (Hrsg.), Erfolg im Studium. Konzeptionen, Befunde und Desiderate (S. 59-107). Bielefeld: wbv.
Das Ziel besteht in einer Steigerung der Studieneinstiegszufriedenheit und Verbesserung der Prüfungsleistungen, sowie in der Förderung von KI-Awareness und dem Aufbau von KI-Kompetenzen. Ein Nebenziel ist die Förderung der Selbstständigkeit. Für die Umsetzung wird ein digitaler Raum gewählt. Dies ermöglicht eine Förderung des flexiblen individuellen Lernens hinsichtlich Raum und Zeit. Die Vermittlung der ergänzenden Inhalte erfolgt mittels digitaler, interaktiver Elemente, die als eine Art Rallye konzipiert sind und den Studierenden als roter Faden dienen (Paier, 2022). Um eine Reizüberflutung zu vermeiden wird das Wissen durch eine stark strukturierte Umgebung wie ein roter Faden Schritt für Schritt behutsam an die Studierenden gebracht (Spanhel, 2023; Paier, 2022). Die digitale Uni Rallye ist somit eine unterstützende Lernsequenz, bei der die Studierenden durch Gamification und Storytelling die Chancen und Risiken von KI kennen lernen. In diesem Kontext wird der Einsatz eines Professoravatars (digitales Abbild einer realen Person) sowie eines weiteren Avatars namens Lisa Friedrich thematisiert. Diese beiden menschenähnlichen Avatare führen durch das Storytelling. Des Weiteren ist zu bemerken, dass die Studierenden durch den KI-Avatar Lisa Friedrich zunächst in die Irre geführt werden, da dieser sich zu Beginn der Interaktion nicht als KI zu erkennen gibt. In einem abschließenden gemeinsamen Video werden die Studierenden schließlich von den beiden Avataren über die tatsächliche Sachlage aufgeklärt. Im darauffolgenden Präsenztermin wird zudem die KI-Awareness vertieft. Um die Selbstständigkeit zu Fördern wurden die Studierenden bei Nachfragen, welche Bestandteil der digitalen Uni Rallye sind, auf die Rallye verwiesen.
Bei der ersten Auswertung der Erfolgs- und Evaluationskriterien zeigte sich folgendes Bild. Die Studieneingangszufriedenheit (n=510) war vergleichbar mit den Vorjahren und zeigte zunächst keinen Effekt. Dies muss noch weiter analysiert werden. Hingegen waren die Prüfungsleistungen (n=575) signifikant besser, als in den Vorjahren. Zudem konnte festgestellt werden, dass auch die Anzahl der eingegangenen Mailanfragen stark abnahm. Durch die gleichzeitige Leistungsverbesserung wird dies positiv gesehen.
Abschließend kann gesagt werden, dass neue innovative Lehr- und Lernkonzepte, welche Raum und Zeit flexibilisieren, durchaus gelingen können und erfolgsversprechend sind.
Bildungsberichterstattung (2020): Bildung in Deutschland 2020. Online verfügbar unter https://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit-2006/bildungsbericht-2020/pdf-dateien-2020/kapitel-f-2020-1.pdf
Klein, D., Stocké, V. (2016). Studienabbruchquoten als Evaluationskriterium und Steuerungsinstrument der Qualitätssicherung im Hochschulbereich. In: Großmann, D., Wolbring, T. (eds) Evaluation von Studium und Lehre. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10886-1_10
Spanhel, D. (2023): Schulische Lern- und Bildungsprozesse im Kontext digitalen Wandels. Vergessene anthropologische und pädagogische Aspekte. In: Jessica Felgentreu, Christina Gloerfeld, Claudia Grüner, Heike Karolyi, Christian Leineweber, Linda Weßler und Silke E. Wrede (Hg.): Bildung und Medien. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 39–59.
Paier, D. (2022). Digitalisierung von Lernstilen. Hauptergebnisse aus zwei Studierendenbefragungen zu Lernstilen und zur Nutzung von digitalen Medien und Lernplattformen im Studium. In: Paier, D. (eds) Hochschule, Digitalisierung, Innovation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36885-2_1
Weber, A., Daniel, A., Becker, K., & Bornkessel, P. (2018). Proximale Prädiktoren objektiver wie subjektiver Studienerfolgsindikatoren. In P. Bornkessel (Hrsg.), Erfolg im Studium. Konzeptionen, Befunde und Desiderate (S. 59-107). Bielefeld: wbv.
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Digital Onboarding
Higher Education
First-year Students
AI tutor
Lifelike Tutoring Systems
AI Literacy
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
June 4, 2025
Project(s):
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/107781