Lektüre wird als Basisoperation vorgestellt, die wesentlich zur Formierung und Stabilisierung des Diskurses der 'Neuen Rechten' in Deutschland beiträgt. Die selbstbewusst hervorgekehrte Affinität zur Lektüre soll dabei immer auch ein hohes geistig-reflexives Niveau demonstrieren: Lesekreis statt Straßenkampf – so profilieren sich die neurechten Akteure als gebildete Intellektuelle, zu deren Habitus umfassende Belesenheit und kritische Lektürepraxis wie selbstverständlich gehören.

The act of reading is portrayed as a foundational operation that plays a significant role in shaping and fortifying the discourse of the "New Right" in Germany. The ostentatiously asserted affinity for reading is intended to evince a lofty degree of intellectual reflexivity, whereby the new right proponents stage themselves as cultivated intellectuals whose ethos incorporates extensive erudition and discerning reading practices.