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Die Ordnung der Welt : wie sich Menschen eine komplexe Welt einfach erklären und in ihr handeln
Hoyer, Sven (2007): „Die Ordnung der Welt : wie sich Menschen eine komplexe Welt einfach erklären und in ihr handeln“. Bamberg: opus.
Author:
Alternative Title:
The order of the world
Publisher Information:
Year of publication:
2007
Pages:
Supervisor:
Language:
German
Remark:
Bamberg, Univ., Diss., 2007
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Abstract:
Im ersten Teil der Arbeit wird eine komplexe Theorie menschlichen Denkens und Handelns vorgestellt (PSI-Theorie von Dörner et al.), die die Entstehung und Veränderung individueller Weltbilder erklärt. Weltbilder werden gemäß dieser Theorie als Gedächtnisstrukturen verstanden, die einem ständigen Anpassungs- und Umbauprozess unterworfen und aktiv auf den Zweck des autonomen Funktionierens in der Welt hin organisiert sind. Individuelle Sichtweisen der Welt stehen gemäß dieser Theorie vor allem im Dienst der Befriedigung von Bedürfnissen und damit besonders auch der Aufrechterhaltung des eigenen Selbstwertgefühls. Aus dieser funktionalen Perspektive ergibt sich eine bestimmte Forschungsstrategie, die im zweiten Teil der Arbeit ausführlich begründet wird. Das in der wissenschaftlichen Psychologie gebräuchliche experimentell-gruppenstatistische Paradigma wird kritisch beleuchtet und mit einem einzelfall- und prozessorientierten Vorgehen kontrastiert, das sowohl qualitative, als auch quantitative Daten umfasst und diese Daten in einem quasi kriminalistischen Vorgehen kombiniert. Im Ergebnisteil werden zwei Studien dargestellt, in denen diese Forschungsstrategie praktisch umgesetzt wurde: 25 Personen unterschiedlichster beruflicher Herkunft waren in halbstrukturierten biographischen Interviews zu ihrer aktuelle Lebenssituation, beruflichen und privaten Zielen, sowie ihrer allgemeinen "Weltsicht" in Bezug auf gesellschaftliche und religiöse Themen befragt worden. Außerdem sollten Planungs- und Entscheidungsprozesse dieser Personen in einer neuen und unbekannten Situation ("Welt") beobachtet werden: Im Szenario "Insel" mussten die VersuchsteilnehmerInnen mit Hilfe eines Roboters Ressourcen von einer Südseeinsel bergen, oder übernahmen im Szenario "SchokoFin" die Leitung einer Wiener Schokoladenfabrik. Es wurde erwartet, dass sich Parallelen zwischen der allgemeinen Weltsicht einer Person, ihren Denk- und Handlungsmustern im Alltag, und ihren Handlungs- und Entscheidungsmustern in den komplexen Computersimulationen zeigen und anhand der PSI-Theorie erklären und vorhersagen lassen würden. Die Weltbilder von fünf TeilnehmerInnen und ihre Spielstrategien bei der Computersimulation "Insel" werden ausführlich beschrieben und theoretisch analysiert. Anhand dieser Fälle wird ein detailliertes Kategoriensystem für die Auswertung der Simulationsprotokolle abgeleitet und erste Vorhersagen und Erklärungen auf Grundlage der PSI-Theorie getroffen. Im zweiten Teil der Fallbeispiele wird die bisher entwickelte Theorie validiert: Anhand eines genauen Kriterienkatalogs werden die Spielstrategien von vier TeilnehmerInnen im Inselszenario und/ oder bei der komplexen Wirtschaftssimulation SchokoFin prognostiziert. Die erfolgreichen Vorhersagen belegen die Nützlichkeit der PSI-Theorie für das Verständnis komplexer alltagsnaher Phänomene des Denkens und Handelns.
In the first part of the study a complex theory of cognitive processes and action regulation is introduced (PSI-theory by Doerner et al.), which explains the origin and change of individual world views. According to this theory world views can be understood as memory structures, which are subject to adaptation- and reconstruction-processes. They are organized for the purpose of an autonomous functioning and serve the satisfaction of needs – especially the maintenance of self-esteem. From this functional perspective a well-defined research strategy originates, which is given reason for in the second part of the work. The common experimental-statistical research design is discussed and contrasted by a single-case process oriented research design, comprising quantitative as well as qualitative data. These data are combined, you might say, by means of a criminal investigation. This approach is transferred into practice in two studies. 25 persons from different biographical backgrounds were interviewed about their actual situation, personal and professional goals as well as their general world view in relation to social and religious themes. Planning and decisional processes were investigated in a new and this means unknown world. In the "Island Scenario" participants had to salvage resources from a Caribbean island or had to run a Viennese chocolate company in the scenario "SchokoFin". We expected parallels between a person’s general world view and his way of acting and planning in the computer simulations, so that predictions based on the interview data and PSI-theory would be possible. Five participants’ world views and their gaming strategies on the "Island" are described in detail and are analyzed theoretically. From these case studies we derived a detailed category system for the analysis of the gaming protocols and first predictions based on PSI-theory were made. This theory is validated in the second part: based on exact criteria four participants' gaming strategies are predicted for the Island and/ or SchokoFin. The successful predictions prove the theory’s utility to a psychological understanding of complex everyday life phenomena.
GND Keywords: ; ; ;
Konstruktivismus <Psychologie>
Persönlichkeitspsychologie
Allgemeine Psychologie
Problemlösen
Keywords: ; ; ; ; ; ; ; ; ; ;
Einzelfallforschung, Theoretische Psychologie, Ideographie, Konstruktivismus, Persönlichkeitspsychologie, Allgemeine Psychologie, Problemlösen
Complex Problem-solving, Personality
Einzelfallforschung
Theoretische Psychologie
Ideographie
Konstruktivismus
Persönlichkeitspsychologie
Allgemeine Psychologie
Problemlösen
Complex Problem-solving
Personality
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Doctoralthesis
Activation date:
January 11, 2008
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/137