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Otto-Meyer-und-Elisabeth-Roth-Preis
Title
Otto-Meyer-und-Elisabeth-Roth-Preis
Year
2020
Awardseries
Description
Was ist Mode? Was ist Tracht? Diesen und weiteren Fragen, die bis heute in der Europäischen Ethnologie und anderen kulturwissenschaftlichen Disziplinen zur Diskussion stehen, geht Meike Bianchi-Königstein in ihrer Dissertation nach. Am Beispiel Oberfrankens rekonstruiert sie, wie sich die Menschen zwischen 1780 und 1910 kleideten. Darüber hinaus geht sie der Frage nach, warum bestimmte Kleidungsweisen überhaupt als ‚Tracht‘ wahrgenommen wurden. Grundlage ihrer Forschung bilden neben zahlreichen Bild- und Schriftquellen des 18. und 19. Jahrhunderts vor allem historische Kleidungsstücke aus siebzehn oberfränkischen Sammlungen. Dafür reiste Meike Bianchi-Königstein ein Jahr lang durch Oberfranken und untersuchte in dieser Zeit mehr als 5000 textile Objekte aus dem 19. Jahrhundert. 907 Kleidungsstücke sowie Accessoires unterzog sie einer detaillierten Analyse. Die erhobenen Daten sind auf der Webseite des Bauernmuseums Frensdorf öffentlich zugänglich.
Mit zahlreichen Illustrationen und zeitgenössischen Berichten eröffnet die Dissertation einen neuen Blick auf das Kleidungsverhalten vergangener Zeiten und auf die Entstehung des Phänomens Tracht. Meike Bianchi-Königstein betrachtet in ihrer Arbeit insbesondere die sogenannten Trachten aus dem Mistelgau, der Fränkischen Schweiz und Bamberg und belegt, dass die von ihr untersuchten Kleidungsweisen erst als Tracht Wahrnehmung fanden, wenn sie im Alltag der meisten Menschen kaum noch vorhanden waren. Die Dissertation führt damit vor Augen, dass Tracht einen Teil von Mode darstellt – nicht, weil Tracht vereinzelte Elemente zeitgenössischer Kleidungsstile adaptiert oder weil sich Tracht gegenwärtig großer Beliebtheit an Volksfesten erfreut, sondern weil sie Anteil hat an dem kulturellen Prozess der Art und Weise sich zu kleiden. Die Arbeit erschien 2019 im Friedrich Pustet Verlag unter dem Titel „Kleidungswirklichkeiten. Mode und Tracht zwischen 1780 und 1910 in Oberfranken“. Sie entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Regionaltypisches Kleidungsverhalten. Entwicklungen und Tendenzen am Beispiel Oberfranken“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und des Bauernmuseums Bamberger Land. Die VolkswagenStiftung und die Oberfranken Stiftung unterstützten das Projekt finanziell.
Dr. Meike Bianchi-Königstein studierte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Europäische Ethnologie, Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte. Als Spezialistin für historische Kleidung forschte sie in verschiedenen Museen und Sammlungen mit dem Schwerpunkt 'Textil'. Unter anderem betätigte sie sich im Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg. Zudem engagiert sie sich als Vorstandsmitglied und Web Content Editor des Costume Committee des International Council of Museums (ICOM). Sie wurde von 2013 bis 2019 an der Otto-Friedrich-Universität im Fach Europäische Ethnologie promoviert.
Betreuerinnen:
Prof. em. Dr. Bärbel Kerkhoff-Hader, Lehrstuhl für Europäische Ethnologie
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer, Lehrstuhl für Europäische Ethnologie
Mit zahlreichen Illustrationen und zeitgenössischen Berichten eröffnet die Dissertation einen neuen Blick auf das Kleidungsverhalten vergangener Zeiten und auf die Entstehung des Phänomens Tracht. Meike Bianchi-Königstein betrachtet in ihrer Arbeit insbesondere die sogenannten Trachten aus dem Mistelgau, der Fränkischen Schweiz und Bamberg und belegt, dass die von ihr untersuchten Kleidungsweisen erst als Tracht Wahrnehmung fanden, wenn sie im Alltag der meisten Menschen kaum noch vorhanden waren. Die Dissertation führt damit vor Augen, dass Tracht einen Teil von Mode darstellt – nicht, weil Tracht vereinzelte Elemente zeitgenössischer Kleidungsstile adaptiert oder weil sich Tracht gegenwärtig großer Beliebtheit an Volksfesten erfreut, sondern weil sie Anteil hat an dem kulturellen Prozess der Art und Weise sich zu kleiden. Die Arbeit erschien 2019 im Friedrich Pustet Verlag unter dem Titel „Kleidungswirklichkeiten. Mode und Tracht zwischen 1780 und 1910 in Oberfranken“. Sie entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Regionaltypisches Kleidungsverhalten. Entwicklungen und Tendenzen am Beispiel Oberfranken“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und des Bauernmuseums Bamberger Land. Die VolkswagenStiftung und die Oberfranken Stiftung unterstützten das Projekt finanziell.
Dr. Meike Bianchi-Königstein studierte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Europäische Ethnologie, Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte. Als Spezialistin für historische Kleidung forschte sie in verschiedenen Museen und Sammlungen mit dem Schwerpunkt 'Textil'. Unter anderem betätigte sie sich im Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg. Zudem engagiert sie sich als Vorstandsmitglied und Web Content Editor des Costume Committee des International Council of Museums (ICOM). Sie wurde von 2013 bis 2019 an der Otto-Friedrich-Universität im Fach Europäische Ethnologie promoviert.
Betreuerinnen:
Prof. em. Dr. Bärbel Kerkhoff-Hader, Lehrstuhl für Europäische Ethnologie
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer, Lehrstuhl für Europäische Ethnologie
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Promotionspreis
Sponsoring institution
Otto-Meyer-und-Elisabeth-Roth-Stiftung
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https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/61752