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Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern
Existing situation
Completed
Title
Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern
Project leader
Department
Person involved
Start date
January 1, 2006
End date
January 1, 2011
Acronym
PERLE
Description
Projektleitung
Prof. Dr. Frank Lipowsky (Fachgebiet für Empirische Schul- und Unterrichtsforschung der Universität Kassel)
Prof. Dr. Gabriele Faust (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Projektkoordination am Standort Bamberg
Prof. Dr. Nicole Berner (Professur für Didaktik in Kunst & Design der Fachhochschule Nordwestschweiz)
Prof. Dr. Miriam Hess (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Projektförderung
Das Forschungsprojekt wurde an den Universitäten Bamberg und Kassel durchgeführt und vom BMBF gefördert.
Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung lassen vermuten, dass der Einfluss von Schule und Unterricht in der Grundschulzeit größer ist, als sich dies für die Sekundarstufe zeigen lässt. Obgleich wir im Vergleich zum Sekundarbereich noch wenig über schulische und unterrichtliche Determinanten der Lern- und Persönlichkeitsentwicklung im Grundschulalter wissen, hat die Grundschulforschung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. PERLE knüpft daran an (vgl. Greb, Lipowsky & Faust, 2009). Die Studie reiht sich in Forschungsarbeiten zur Schul- und Unterrichtsqualität ein, deren Rahmen das Angebots-Nutzungs-Modell bildet (Helmke 2003). Schulerfolg wird in diesem Modell in der Regel multikriterial verstanden und operationalisiert. Im Zentrum dieses Modells steht der Unterricht. Er wird als Angebot von Lerngelegenheiten aufgefasst, die von den Lernenden individuell genutzt und verarbeitet werden. Diese Nutzung wird u.a. von deren sozialen, kognitiven, motivationalen und volitionalen Voraussetzungen beeinflusst. Die Quantität und Qualität der Lernangebote dagegen werden einerseits von der Lehrperson, andererseits aber auch durch Kontextbedingungen der Klasse und durch strukturell-organisatorische Merkmale der Schule determiniert. (vgl. Greb, Faust & Lipowsky, 2009).
Fragestellungen
Ziel der Längsschnittstudie PERLE ist es, die Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern über die gesamte Grundschulzeit zu beschreiben und zu erklären. Als Zielvariablen werden die Lernfortschritte in Mathematik und Deutsch untersucht sowie personale Faktoren wie Kreativität, Motivation und Selbstkonzept. Das Projekt PERLE untersucht also, welche Faktoren Einfluss auf die Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Kindern haben und fokussiert dabei u.a. folgende Fragen: Welche schulischen, unterrichtlichen und außerschulischen Merkmale beeinflussen die Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern? Welche Bedeutung haben individuelle, familiale, schul- und klassenbezogene Merkmale für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler? Gilt dies gleichermaßen für alle Schülergruppen und alle Lern- und Persönlichkeitsbereiche? Wie wirken und hängen die Entwicklungen in den einzelnen Bereichen zusammen?
Methode
Die Längsschnittstudie PERLE untersucht die Lern- und Persönlichkeitsentwicklung von Grundschülern/-innen über die gesamte Grundschulzeit. 730 Schüler(innen) aus 20 Schulen (38 Klassen) haben an der Projektphase 1 (1. & 2. Schuljahr) teilgenommen. In der 2. Projektphase (3. & 4. Schuljahr) sind es ca. 650 Schüler(innen) aus 33 Klassen und 18 Schulen. Diese liegen vorwiegend im Bundesland Sachsen. Die Stichprobe setzt sich aus staatlichen und privaten Grundschulklassen, sogenannten BIP-Kreativitätsgrundschulen (vgl. Mehlhorn & Mehlhorn 2003) zusammen und repräsentiert ein breites Spektrum schulischer und unterrichtlicher Lernumgebungen. Während PERLE I (Laufzeit 2006 – 2009) insbesondere durch die Videostudien und zahlreichen Lehrerbefragungen auf unterrichtliche Bedingungen fokussierte, welche die Persönlichkeits- und Lernentwicklung beeinflussen, richtete sich der Fokus in PERLE II (Laufzeit 2009 – 2011) auf die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Ein weiterer Schwerpunkt der PERLE II-Studie lag auf der Analyse der familiären Bedingungen, unter denen Schülerinnen und Schüler lernen und sich entwickeln. Die Erhebungsinstrumente im Projekt PERLE, mit denen die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und Lehrpersonen befragt wurden, sind unterschiedlich gestaltet. Über alle vier Grundschuljahre hinweg wurden die Schülerinnen und Schüler zu sieben Zeitpunkten befragt. Um die Entwicklungsverläufe besser ausleuchten zu können, wurden die Lehrpersonen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Kunst ebenfalls zu mehreren Zeitpunkten befragt. Hier standen subjektive Überzeugungen und motivationale Orientierungen im Fokus. Auch kognitive Kompetenzen wie die diagnostische Kompetenz sowie Fachwissen und fachdidaktische Wissen waren Gegenstand mehrerer Befragungen. Eine weitere Besonderheit des Projekts besteht darin, dass in den Fächern Deutsch, Mathematik und Kunst Unterricht unter curricular vergleichbaren Bedingungen videografiert wurde. Dabei wurde das Ziel verfolgt, Unterrichtsqualität zu erfassen und Merkmale, welche schülerspezifische Entwicklungsverläufe beeinflussen, zu identifizieren. Da aus Befunden der empirischen Bildungsforschung ersichtlich ist, dass auch die familialen Lern- und Lebensbedingungen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler beeinflussen, wurden in der ersten Projektphase zu zwei Zeitpunkten auch deren Eltern befragt. Daran nahmen jeweils ca. 70% der Eltern teil. Eine weitere Befragung erfolgte im 4. Schuljahr. Die Elternbefragungen bezogen sich auf Einstellungen und Überzeugungen zu einzelnen Fächern, zur Schule im Allgemeinen und zu Erziehungszielen. Weiterhin waren Fragen zum sozioökonomischen Hintergrund sowie zu gemeinsamen Unternehmungen mit den Kindern enthalten.
Bedeutsamkeit
Die PERLE-Studie kann einen Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, welche schulischen und unterrichtlichen Merkmale sich günstig auf die kindliche Persönlichkeits- und Lernentwicklung auswirken. Im Rahmen des Projekts sind zahlreiche Publikationen zu einer Vielzahl von Fragestellungen entstanden (http://www.frank-lipowsky.de/forschung/projekt-perle/).
Literaturangaben
Greb, K., Faust, G. & Lipowsky, F. (2007). Projekt PERLE: Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2(1), 100-104.
Greb K., Lipowsky, F. & Faust, G. (2009). Nina und Michael, Miró und ein Nussknacker! Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern. Die Grundschulzeitschrift, 23(228.229), 18-21.
Mehlhorn, G. & Mehlhorn, H.-G. (2003). Kreativitätspädagogik – Entwicklung eines Konzepts in Theorie und Praxis. Bildung und Erziehung, 56(1), 34-45.
Prof. Dr. Frank Lipowsky (Fachgebiet für Empirische Schul- und Unterrichtsforschung der Universität Kassel)
Prof. Dr. Gabriele Faust (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Projektkoordination am Standort Bamberg
Prof. Dr. Nicole Berner (Professur für Didaktik in Kunst & Design der Fachhochschule Nordwestschweiz)
Prof. Dr. Miriam Hess (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Projektförderung
Das Forschungsprojekt wurde an den Universitäten Bamberg und Kassel durchgeführt und vom BMBF gefördert.
Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung lassen vermuten, dass der Einfluss von Schule und Unterricht in der Grundschulzeit größer ist, als sich dies für die Sekundarstufe zeigen lässt. Obgleich wir im Vergleich zum Sekundarbereich noch wenig über schulische und unterrichtliche Determinanten der Lern- und Persönlichkeitsentwicklung im Grundschulalter wissen, hat die Grundschulforschung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. PERLE knüpft daran an (vgl. Greb, Lipowsky & Faust, 2009). Die Studie reiht sich in Forschungsarbeiten zur Schul- und Unterrichtsqualität ein, deren Rahmen das Angebots-Nutzungs-Modell bildet (Helmke 2003). Schulerfolg wird in diesem Modell in der Regel multikriterial verstanden und operationalisiert. Im Zentrum dieses Modells steht der Unterricht. Er wird als Angebot von Lerngelegenheiten aufgefasst, die von den Lernenden individuell genutzt und verarbeitet werden. Diese Nutzung wird u.a. von deren sozialen, kognitiven, motivationalen und volitionalen Voraussetzungen beeinflusst. Die Quantität und Qualität der Lernangebote dagegen werden einerseits von der Lehrperson, andererseits aber auch durch Kontextbedingungen der Klasse und durch strukturell-organisatorische Merkmale der Schule determiniert. (vgl. Greb, Faust & Lipowsky, 2009).
Fragestellungen
Ziel der Längsschnittstudie PERLE ist es, die Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern über die gesamte Grundschulzeit zu beschreiben und zu erklären. Als Zielvariablen werden die Lernfortschritte in Mathematik und Deutsch untersucht sowie personale Faktoren wie Kreativität, Motivation und Selbstkonzept. Das Projekt PERLE untersucht also, welche Faktoren Einfluss auf die Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Kindern haben und fokussiert dabei u.a. folgende Fragen: Welche schulischen, unterrichtlichen und außerschulischen Merkmale beeinflussen die Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern? Welche Bedeutung haben individuelle, familiale, schul- und klassenbezogene Merkmale für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler? Gilt dies gleichermaßen für alle Schülergruppen und alle Lern- und Persönlichkeitsbereiche? Wie wirken und hängen die Entwicklungen in den einzelnen Bereichen zusammen?
Methode
Die Längsschnittstudie PERLE untersucht die Lern- und Persönlichkeitsentwicklung von Grundschülern/-innen über die gesamte Grundschulzeit. 730 Schüler(innen) aus 20 Schulen (38 Klassen) haben an der Projektphase 1 (1. & 2. Schuljahr) teilgenommen. In der 2. Projektphase (3. & 4. Schuljahr) sind es ca. 650 Schüler(innen) aus 33 Klassen und 18 Schulen. Diese liegen vorwiegend im Bundesland Sachsen. Die Stichprobe setzt sich aus staatlichen und privaten Grundschulklassen, sogenannten BIP-Kreativitätsgrundschulen (vgl. Mehlhorn & Mehlhorn 2003) zusammen und repräsentiert ein breites Spektrum schulischer und unterrichtlicher Lernumgebungen. Während PERLE I (Laufzeit 2006 – 2009) insbesondere durch die Videostudien und zahlreichen Lehrerbefragungen auf unterrichtliche Bedingungen fokussierte, welche die Persönlichkeits- und Lernentwicklung beeinflussen, richtete sich der Fokus in PERLE II (Laufzeit 2009 – 2011) auf die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Ein weiterer Schwerpunkt der PERLE II-Studie lag auf der Analyse der familiären Bedingungen, unter denen Schülerinnen und Schüler lernen und sich entwickeln. Die Erhebungsinstrumente im Projekt PERLE, mit denen die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und Lehrpersonen befragt wurden, sind unterschiedlich gestaltet. Über alle vier Grundschuljahre hinweg wurden die Schülerinnen und Schüler zu sieben Zeitpunkten befragt. Um die Entwicklungsverläufe besser ausleuchten zu können, wurden die Lehrpersonen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Kunst ebenfalls zu mehreren Zeitpunkten befragt. Hier standen subjektive Überzeugungen und motivationale Orientierungen im Fokus. Auch kognitive Kompetenzen wie die diagnostische Kompetenz sowie Fachwissen und fachdidaktische Wissen waren Gegenstand mehrerer Befragungen. Eine weitere Besonderheit des Projekts besteht darin, dass in den Fächern Deutsch, Mathematik und Kunst Unterricht unter curricular vergleichbaren Bedingungen videografiert wurde. Dabei wurde das Ziel verfolgt, Unterrichtsqualität zu erfassen und Merkmale, welche schülerspezifische Entwicklungsverläufe beeinflussen, zu identifizieren. Da aus Befunden der empirischen Bildungsforschung ersichtlich ist, dass auch die familialen Lern- und Lebensbedingungen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler beeinflussen, wurden in der ersten Projektphase zu zwei Zeitpunkten auch deren Eltern befragt. Daran nahmen jeweils ca. 70% der Eltern teil. Eine weitere Befragung erfolgte im 4. Schuljahr. Die Elternbefragungen bezogen sich auf Einstellungen und Überzeugungen zu einzelnen Fächern, zur Schule im Allgemeinen und zu Erziehungszielen. Weiterhin waren Fragen zum sozioökonomischen Hintergrund sowie zu gemeinsamen Unternehmungen mit den Kindern enthalten.
Bedeutsamkeit
Die PERLE-Studie kann einen Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, welche schulischen und unterrichtlichen Merkmale sich günstig auf die kindliche Persönlichkeits- und Lernentwicklung auswirken. Im Rahmen des Projekts sind zahlreiche Publikationen zu einer Vielzahl von Fragestellungen entstanden (http://www.frank-lipowsky.de/forschung/projekt-perle/).
Literaturangaben
Greb, K., Faust, G. & Lipowsky, F. (2007). Projekt PERLE: Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2(1), 100-104.
Greb K., Lipowsky, F. & Faust, G. (2009). Nina und Michael, Miró und ein Nussknacker! Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern. Die Grundschulzeitschrift, 23(228.229), 18-21.
Mehlhorn, G. & Mehlhorn, H.-G. (2003). Kreativitätspädagogik – Entwicklung eines Konzepts in Theorie und Praxis. Bildung und Erziehung, 56(1), 34-45.
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