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Promotionspreise der Hans-Löwel-Stiftung
Title
Promotionspreise der Hans-Löwel-Stiftung
Year
2024
Awardseries
Person
Description
Claudia Eckstein studierte von 2008 bis 2011 den Bachelorstudiengang Historische Linguistik und Klassische Archäologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und von 2011 bis 2014 den Masterstudiengang Denkmalpflege an der Universität Bamberg. Dort war sie 2014 bis 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Bauforschung und Baugeschichte und arbeitete in Projektkooperationen der Professur mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg beispielsweise am Ulmer Münster sowie freiberuflich als Bauforscherin. Seit 2021 ist sie am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg als Referentin für Bauforschung und Baudokumentation beschäftigt.
Dissertation:
Spätmittelalterlicher Backsteinbau in Oberschwaben
In der Dissertation wird erstmals der spätmittelalterliche Backsteinbau eines südwestdeutschen Kulturraums in einer großflächigen Untersuchung in den Fokus gestellt. Die Arbeit geht der Frage nach, in welcher Art und in welchem Umfang das eigentlich eher für Norddeutschland bekannte Baumaterial im Südwesten Einsatz fand, und ob sich charakteristische Entwicklungslinien identifizieren lassen. Dabei geht es speziell um räumliche und zeitliche Verbreitungsmuster von Formatverwendungen, Versatzschemata, dekorativen Elementen und aufwändigen Formsteinsystemen.
Die Untersuchung von 113 Objekten des 12. bis 15. Jahrhunderts ergab, dass die Backsteinverwendung in Oberschwaben eine hohe Eigenständigkeit gegenüber anderen historischen Backsteinlandschaften aufweist und gleichzeitig in seinen Anwendungsarten sehr vielfältig ist.
Es zeigte sich beispielsweise, dass die frühesten Verwendungen des Backsteins im Untersuchungsgebiet zeitlich etwa mit den frühesten norddeutschen Backsteinbauten korrelieren. Dabei weisen die ältesten Backsteine Oberschwabens in ihrem Format noch eine große Ähnlichkeit mit den gleichzeitigen norddeutschen Backsteingrößen auf, zeigen aber bereits ab dem 13. Jahrhundert eine ganz eigenständige Entwicklung.
Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass Zierfriese aus Backsteinen ein häufiges Motiv an Sakralbauten waren, die regionalspezifisch und vorrangig orientiert an den Zentren Ulm, Augsburg und Landsberg am Lech auf drei verschiedene Arten konzipiert und konstruiert wurden.
Ein weiteres Merkmal des oberschwäbischen Backsteinbaus sind die auffallend großformatigen und zum Teil sehr aufwändigen Formsteine, die unter anderem für Fenstermaßwerke und Gewölberippen überall im Untersuchungsgebiet routiniert und zahlreich eingesetzt wurden. Allerdings sind diese oft mit Farbschichten versehen und damit nicht unmittelbar als tönern identifizierbar.
Auch das reguläre Backsteinmauerwerk ist (und war nach Befundlage) in der weit überwiegenden Zahl der Fälle überschlämmt oder verputzt. Insofern verwundert es nicht, dass es bis jetzt gedauert hat, bis sich des nach außen meist nicht sichtbaren spätmittelalterlichen Backsteins in Oberschwaben in einer breit angelegten Untersuchung gewidmet wurde und damit ein wertvoller Beitrag zur Backsteinforschung geleistet werden konnte.
Betreuung:
Prof. Dr.-Ing. Stefan Breitling
Professur für Bauforschung und Baugeschichte
Prof. Dr. Stephan Albrecht
Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere Mittelalterliche Kunstgeschichte
Dissertation:
Spätmittelalterlicher Backsteinbau in Oberschwaben
In der Dissertation wird erstmals der spätmittelalterliche Backsteinbau eines südwestdeutschen Kulturraums in einer großflächigen Untersuchung in den Fokus gestellt. Die Arbeit geht der Frage nach, in welcher Art und in welchem Umfang das eigentlich eher für Norddeutschland bekannte Baumaterial im Südwesten Einsatz fand, und ob sich charakteristische Entwicklungslinien identifizieren lassen. Dabei geht es speziell um räumliche und zeitliche Verbreitungsmuster von Formatverwendungen, Versatzschemata, dekorativen Elementen und aufwändigen Formsteinsystemen.
Die Untersuchung von 113 Objekten des 12. bis 15. Jahrhunderts ergab, dass die Backsteinverwendung in Oberschwaben eine hohe Eigenständigkeit gegenüber anderen historischen Backsteinlandschaften aufweist und gleichzeitig in seinen Anwendungsarten sehr vielfältig ist.
Es zeigte sich beispielsweise, dass die frühesten Verwendungen des Backsteins im Untersuchungsgebiet zeitlich etwa mit den frühesten norddeutschen Backsteinbauten korrelieren. Dabei weisen die ältesten Backsteine Oberschwabens in ihrem Format noch eine große Ähnlichkeit mit den gleichzeitigen norddeutschen Backsteingrößen auf, zeigen aber bereits ab dem 13. Jahrhundert eine ganz eigenständige Entwicklung.
Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass Zierfriese aus Backsteinen ein häufiges Motiv an Sakralbauten waren, die regionalspezifisch und vorrangig orientiert an den Zentren Ulm, Augsburg und Landsberg am Lech auf drei verschiedene Arten konzipiert und konstruiert wurden.
Ein weiteres Merkmal des oberschwäbischen Backsteinbaus sind die auffallend großformatigen und zum Teil sehr aufwändigen Formsteine, die unter anderem für Fenstermaßwerke und Gewölberippen überall im Untersuchungsgebiet routiniert und zahlreich eingesetzt wurden. Allerdings sind diese oft mit Farbschichten versehen und damit nicht unmittelbar als tönern identifizierbar.
Auch das reguläre Backsteinmauerwerk ist (und war nach Befundlage) in der weit überwiegenden Zahl der Fälle überschlämmt oder verputzt. Insofern verwundert es nicht, dass es bis jetzt gedauert hat, bis sich des nach außen meist nicht sichtbaren spätmittelalterlichen Backsteins in Oberschwaben in einer breit angelegten Untersuchung gewidmet wurde und damit ein wertvoller Beitrag zur Backsteinforschung geleistet werden konnte.
Betreuung:
Prof. Dr.-Ing. Stefan Breitling
Professur für Bauforschung und Baugeschichte
Prof. Dr. Stephan Albrecht
Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere Mittelalterliche Kunstgeschichte
Category
Promotionspreis
Sponsoring institution
Hans-Löwel-Stiftung
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/105364