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Einflussfaktoren auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Menschen mit Typ-2-Diabetes
Schall, Sabine; Hermanns, Norbert; Kulzer, Bernhard; u. a. (2016): Einflussfaktoren auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, in: Bamberg: opus, doi: 10.1055/s-0035-1549641.
Faculty/Chair:
Author:
Conference:
50. Diabetes Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft, 13. - 16. Mai 2015 ; Berlin
Publisher Information:
Year of publication:
2016
Pages:
Source/Other editions:
Ursprünglich in: Diabetologie und Stoffwechsel : Offizielles Organ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. - 10 (2015), Supplement 1, P135
Year of first publication:
2015
Language:
German
Licence:
Abstract:
Fragestellung: In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit sich Typ-2-Diabetespatienten mit intensivierter (ICT) und nicht-intensivierter Insulintherapie (NIT) hinsichtlich ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität unterscheiden und welche Faktoren diese beeinflussen.
Methodik: Lebensqualität wurde mittels EQ-5D erfasst. Neben univariaten Analysen wurde eine multivariate Regressionsanalyse durchgeführt. Abhängige Variable war die Lebensqualität, unabhängige Variablen waren demographische und diabetesspezifische Parameter.
Ergebnisse: Beide Gruppen (N = 356; 52% NIT vs. 48% ICT) wiesen die gleiche Alters- und Geschlechterverteilung (62,8 ± 8,2 Jahre; 45% weiblich) auf. ICT-Patienten zeigten eine signifikant längere Diabetesdauer 11,6 ± 6,9 vs. 13,7 ± 7,6 Jahre (p = 0,005) und Dauer der Insulintherapie 2,7 ± 4,1 vs. 5,4 ± 5,0 Jahre (p = 0,001), höheren BMI 31,5 ± 5,2 vs. 33,3 ± 5,9 kg/m2 (p = 0,003), häufigere BZSK/Tag 2,25 ± 1,49 vs. 3,33 ± 1,37 (p = 0,001) und Insulininjektionen/Tag 2,33 ± 4,15 vs. 3,93 ± 2,44 (p = 0,001) sowie einen höheren HbA1c 7,9 ± 1,2 vs. 8,3 ± 1,4% (p = 0,004) und geringere diabetesbezogene Belastungen 26,77 ± 19,39 vs. 23,61 ± 16,21 (p = 0,097). Gleichzeitig zeigte die ICT-Stichprobe eine signifikant geringere Lebensqualität als die NIT-Stichprobe (0,86 ± 0,16 vs. 0,81 ± 0,21; p = 0,019).
In einer multivariaten Analyse hatten diabetesbezogene Belastungen den größten Einfluss auf die Lebensqualität (β=-0,24; p = 0,001), gefolgt von der Anzahl der Folgekomplikationen (β=-0,14; p = 0,005), weiblichem Geschlecht (β=-0,13; p = 0,013), erhöhtem BMI (β=-0,12; p = 0,018). Die Therapieform blieb ein signifikanter Prädiktor (β=-0,12; p = 0,028). Alter, Diabetesdauer, HbA1c und Blutzuckerselbstkontrollen/Tag hatten multivariat keinen signifikanten Einfluss auf die Lebensqualität.
Schlussfolgerungen: Patienten mit einer ICT berichten eine signifikant geringere Lebensqualität als Patienten mit einer NIT. Dieser Unterschied bleibt auch multivariat nach Kontrolle demographischer und diabetesspezifischer Variablen bestehen. Aufgrund ihres großen Einflusses sollten diabetesbezogene Belastungen in der Behandlung von Typ-2-Diabetikern größere Beachtung finden. Übergewichtige Patienten mit Folgeerkrankungen scheinen eine Risikogruppe für eine reduzierte Lebensqualität zu bilden.
Methodik: Lebensqualität wurde mittels EQ-5D erfasst. Neben univariaten Analysen wurde eine multivariate Regressionsanalyse durchgeführt. Abhängige Variable war die Lebensqualität, unabhängige Variablen waren demographische und diabetesspezifische Parameter.
Ergebnisse: Beide Gruppen (N = 356; 52% NIT vs. 48% ICT) wiesen die gleiche Alters- und Geschlechterverteilung (62,8 ± 8,2 Jahre; 45% weiblich) auf. ICT-Patienten zeigten eine signifikant längere Diabetesdauer 11,6 ± 6,9 vs. 13,7 ± 7,6 Jahre (p = 0,005) und Dauer der Insulintherapie 2,7 ± 4,1 vs. 5,4 ± 5,0 Jahre (p = 0,001), höheren BMI 31,5 ± 5,2 vs. 33,3 ± 5,9 kg/m2 (p = 0,003), häufigere BZSK/Tag 2,25 ± 1,49 vs. 3,33 ± 1,37 (p = 0,001) und Insulininjektionen/Tag 2,33 ± 4,15 vs. 3,93 ± 2,44 (p = 0,001) sowie einen höheren HbA1c 7,9 ± 1,2 vs. 8,3 ± 1,4% (p = 0,004) und geringere diabetesbezogene Belastungen 26,77 ± 19,39 vs. 23,61 ± 16,21 (p = 0,097). Gleichzeitig zeigte die ICT-Stichprobe eine signifikant geringere Lebensqualität als die NIT-Stichprobe (0,86 ± 0,16 vs. 0,81 ± 0,21; p = 0,019).
In einer multivariaten Analyse hatten diabetesbezogene Belastungen den größten Einfluss auf die Lebensqualität (β=-0,24; p = 0,001), gefolgt von der Anzahl der Folgekomplikationen (β=-0,14; p = 0,005), weiblichem Geschlecht (β=-0,13; p = 0,013), erhöhtem BMI (β=-0,12; p = 0,018). Die Therapieform blieb ein signifikanter Prädiktor (β=-0,12; p = 0,028). Alter, Diabetesdauer, HbA1c und Blutzuckerselbstkontrollen/Tag hatten multivariat keinen signifikanten Einfluss auf die Lebensqualität.
Schlussfolgerungen: Patienten mit einer ICT berichten eine signifikant geringere Lebensqualität als Patienten mit einer NIT. Dieser Unterschied bleibt auch multivariat nach Kontrolle demographischer und diabetesspezifischer Variablen bestehen. Aufgrund ihres großen Einflusses sollten diabetesbezogene Belastungen in der Behandlung von Typ-2-Diabetikern größere Beachtung finden. Übergewichtige Patienten mit Folgeerkrankungen scheinen eine Risikogruppe für eine reduzierte Lebensqualität zu bilden.
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
July 21, 2016
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/40727