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Einfluss von Depressivität und diabetesbezogener emotionaler Belastung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität
Schmitt, Andreas; Gahr, Annika; Hermanns, Norbert; u. a. (2017): Einfluss von Depressivität und diabetesbezogener emotionaler Belastung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, in: Bamberg: opus, doi: 10.1055/s-0032-1314632.
Faculty/Chair:
Author:
Conference:
DDG 47. Jahrestagung, 16.-19. Mai 2012 ; Stuttgart, Germany
Publisher Information:
Year of publication:
2017
Pages:
Source/Other editions:
Ursprünglich in: Diabetologie und Stoffwechsel : offizielles Organ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 7 (2012) Supplement 1, P135
Year of first publication:
2012
Language:
German
Licence:
Abstract:
Hintergrund: Viele Studien weisen darauf hin, dass Depression bei Diabetespatienten mit einer eingeschränkten Lebensqualität (LQ) assoziiert ist. In dieser Studie wurde untersucht, welchen zusätzlichen Einfluss die diabetesbezogene emotionale Belastung auf die körperliche und psychische gesundheitsbezogene LQ hat.
Methodik: 309 Diabetespatienten (Alter=44±14J; 53% weiblich; BMI=29±7kg/m2; 66% Typ 1 Diabetes; Diabetesdauer=14±10J; 95% mit Insulintherapie; HbA1c=8,7±1,7%) wurden mit einem Depressionsfragebogen (Allgemeine Depressionsskala (CES-D)), einem Fragebogen zur diabetesbezogenen Belastung (Problem areas in diabetes scale (PAID)) sowie einem Fragebogen zur psychischen (PSK) und körperlichen (KSK) gesundheitsbezogenen LQ (SF-36) untersucht. Die Faktoren 'Depressivität' und 'diabetesbezogene Belastung' wurden mittels Mediansplit dichotomisiert und ihre Haupt- und Interaktionseffekte auf die LQ in einer zweifaktoriellen ANOVA analysiert.
Ergebnisse: Patienten mit höheren Depressionswerten zeigten eine signifikant geringere psychische LQ (M=31 vs. M=48, p<0,01), allerdings zeigte die Depressivität keinen signifikanten Effekt auf die körperliche LQ (M=45 vs. M=48, p=0,16). Patienten mit diabetesspezifischer Belastung wiesen eine geringere psychische (M=32 vs. M=47, p<0,01) und eine geringere körperliche LQ (M=45 vs. M=49, p<0,05) auf. Es zeigten sich signifikante Interaktionseffekte von Depressivität und diabetesbezogener Belastung sowohl auf die psychische (geringe Depressivität und geringe Belastung: M=51; geringe Depressivität und hohe Belastung: M=39; hohe Depressivität und geringe Belastung: M=34; hohe Depressivität und hohe Belastung: M=30; p<0,01) als auch auf die körperliche LQ (geringe Depressivität und geringe Belastung: M=48; geringe Depressivität und hohe Belastung: M=48; hohe Depressivität und geringe Belastung: M=49; hohe Depressivität und hohe Belastung: M=43; p<0,05), wobei jeweils das Zusammenspiel hoher Depressivität und hoher Diabetesbelastung mit den niedrigsten Lebensqualitätswerten einherging.
Schlussfolgerung: Sowohl die Depressivität als auch die diabetesbezogene Belastung wirken sich unabhängig voneinander beeinträchtigend auf die psychische LQ aus. Zusätzlich wirkt sich die diabetesbezogene Belastung negativ auf die körperliche LQ aus, während die Depressivität hier keinen signifikanten Einfluss hat. Die Interaktionseffekte zeigen, dass insbesondere ein Zusammenwirken hoher Depressivität und hoher diabetesbezogener Belastung starke negative Effekte auf beide Bereiche der LQ hat. Da sowohl Depressivität als auch diabetesbezogene emotionale Belastung negative Auswirkungen haben, kann für die klinische Praxis die Erfassung beider Belastungsfaktoren empfohlen werden.
Methodik: 309 Diabetespatienten (Alter=44±14J; 53% weiblich; BMI=29±7kg/m2; 66% Typ 1 Diabetes; Diabetesdauer=14±10J; 95% mit Insulintherapie; HbA1c=8,7±1,7%) wurden mit einem Depressionsfragebogen (Allgemeine Depressionsskala (CES-D)), einem Fragebogen zur diabetesbezogenen Belastung (Problem areas in diabetes scale (PAID)) sowie einem Fragebogen zur psychischen (PSK) und körperlichen (KSK) gesundheitsbezogenen LQ (SF-36) untersucht. Die Faktoren 'Depressivität' und 'diabetesbezogene Belastung' wurden mittels Mediansplit dichotomisiert und ihre Haupt- und Interaktionseffekte auf die LQ in einer zweifaktoriellen ANOVA analysiert.
Ergebnisse: Patienten mit höheren Depressionswerten zeigten eine signifikant geringere psychische LQ (M=31 vs. M=48, p<0,01), allerdings zeigte die Depressivität keinen signifikanten Effekt auf die körperliche LQ (M=45 vs. M=48, p=0,16). Patienten mit diabetesspezifischer Belastung wiesen eine geringere psychische (M=32 vs. M=47, p<0,01) und eine geringere körperliche LQ (M=45 vs. M=49, p<0,05) auf. Es zeigten sich signifikante Interaktionseffekte von Depressivität und diabetesbezogener Belastung sowohl auf die psychische (geringe Depressivität und geringe Belastung: M=51; geringe Depressivität und hohe Belastung: M=39; hohe Depressivität und geringe Belastung: M=34; hohe Depressivität und hohe Belastung: M=30; p<0,01) als auch auf die körperliche LQ (geringe Depressivität und geringe Belastung: M=48; geringe Depressivität und hohe Belastung: M=48; hohe Depressivität und geringe Belastung: M=49; hohe Depressivität und hohe Belastung: M=43; p<0,05), wobei jeweils das Zusammenspiel hoher Depressivität und hoher Diabetesbelastung mit den niedrigsten Lebensqualitätswerten einherging.
Schlussfolgerung: Sowohl die Depressivität als auch die diabetesbezogene Belastung wirken sich unabhängig voneinander beeinträchtigend auf die psychische LQ aus. Zusätzlich wirkt sich die diabetesbezogene Belastung negativ auf die körperliche LQ aus, während die Depressivität hier keinen signifikanten Einfluss hat. Die Interaktionseffekte zeigen, dass insbesondere ein Zusammenwirken hoher Depressivität und hoher diabetesbezogener Belastung starke negative Effekte auf beide Bereiche der LQ hat. Da sowohl Depressivität als auch diabetesbezogene emotionale Belastung negative Auswirkungen haben, kann für die klinische Praxis die Erfassung beider Belastungsfaktoren empfohlen werden.
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
March 20, 2017
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/41631