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Einfluss der Selbstwirksamkeit auf die glykämische Kontrolle bei Typ-1 und Typ-2-Diabetikern mit einer intensivierten Insulintherapie
Bergis-Jurgan, Nikola; Hermanns, Norbert; Kulzer, Bernhard; u. a. (2017): Einfluss der Selbstwirksamkeit auf die glykämische Kontrolle bei Typ-1 und Typ-2-Diabetikern mit einer intensivierten Insulintherapie, in: Bamberg: opus, doi: 10.1055/s-0033-1341794.
Faculty/Chair:
Conference:
DDG 48. Jahrestagung, 08.-11. Mai 2013 ; Leipzig, Germany
Publisher Information:
Year of publication:
2017
Pages:
Source/Other editions:
Ursprünglich in: Diabetologie und Stoffwechsel : offizielles Organ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 8 (2013) Supplement 1, P134
Year of first publication:
2013
Language:
German
Licence:
Abstract:
Fragestellung: Die Insulintherapie des Diabetes mellitus erfordert ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit, da vom Patienten wichtige Therapiemaßnahmen und -entscheidungen im Alltag selbstständig getroffen werden müssen. Das Ausmaß an Selbstmanagement ist somit essentiell für eine erfolgreiche Diabetestherapie. Hierfür ist die Überzeugung, den Blutzuckerverlauf durch eigenes Handeln steuern zu können („Selbstwirksamkeit“) eine wesentliche Voraussetzung. In dieser Studie gingen wir der Frage nach, in wieweit ein etabliertes Messinstrument zur Messung der Selbstwirksamkeit zum Einsatz bei Menschen mit Diabetes geeignet ist und es relevante Zusammenhänge mit der glykämischen Kontrolle gibt.
Methode: 393 Patienten, die sich in Betreuung in diabetologischen Schwerpunktpraxen befanden (Alter 53,4 ± 14,2J.; 55% Typ-1-Diabetes; 57% männlich; HbA1c 8,1 ± 1,3%; Diabetesdauer 16,7 ± 11J.), bearbeiteten den 10-Item umfassenden „Fragebogen zur Erfassung der Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE)“. Zusätzlich wurden der HbA1c zu drei Messzeitpunkten (t0, nach 10 Wochen, nach 6 Monaten) erfasst und von den Patienten die Fragebögen WHO-5 (Lebensqualität) und CES-D (Depression) beantwortet.
Ergebnisse: Die Reliabilität des Fragebogens war sehr gut (Cronbach Alpha = 0,92), ebenfalls die „mittlere Trennschärfe“ (r = 0,71). Bei einer Skala von ‚0' bis 3'‚ lag die „mittlere Itemschwierigkeit“ bei 2,24. Es ergaben sich erwartbare Korrelationen mit den Außenkriterien: Je höher die Selbstwirksamkeit, desto höher wurde die Lebensqualität (WH0 – 5) angegeben (r = 0,46), Patienten mit höherer Selbstwirksamkeit wiesen weniger depressive Symptome auf (Korrelation mit CES-D r =-0,43). Bei Typ-1-Diabetikern zeigte sich ein signifikanter Einfluss der Selbstwirksamkeit auf den Therapieerfolg: Je höher die Selbstwirksamkeit ausgeprägt war, desto niedriger war der HbA1c zu t0 (r =-0,2), 10 Wochen später (r =-0,18) und 6 Monate später (r =-0,3). Dieser Effekt bleibt selbst dann signifikant, wenn der HbA1c zum Zeitpunkt t0 als Kontrollvariable mit einbezogen wird. Für Typ-2-Diabetes ergaben sich hingegen keine signifikanten Zusammenhänge zum HbA1c.
Schlussfolgerung: Der SWE-Fragebogen ist ein reliables und valides Instrument zur Erfassung der Selbstwirksamkeit bei Typ-1 und Typ-2-Diabetikern mit einer ICT. Bei Typ-1-Diabetikern konnte gezeigt werden, dass ein hohes Ausmaß an Selbstwirksamkeit mit einer guten glykämischen Kontrolle assoziiert ist. Aufgrund der Kürze und Qualität des Fragebogens eignet sich der SWE für den Einsatz in der klinischen Praxis.
Methode: 393 Patienten, die sich in Betreuung in diabetologischen Schwerpunktpraxen befanden (Alter 53,4 ± 14,2J.; 55% Typ-1-Diabetes; 57% männlich; HbA1c 8,1 ± 1,3%; Diabetesdauer 16,7 ± 11J.), bearbeiteten den 10-Item umfassenden „Fragebogen zur Erfassung der Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE)“. Zusätzlich wurden der HbA1c zu drei Messzeitpunkten (t0, nach 10 Wochen, nach 6 Monaten) erfasst und von den Patienten die Fragebögen WHO-5 (Lebensqualität) und CES-D (Depression) beantwortet.
Ergebnisse: Die Reliabilität des Fragebogens war sehr gut (Cronbach Alpha = 0,92), ebenfalls die „mittlere Trennschärfe“ (r = 0,71). Bei einer Skala von ‚0' bis 3'‚ lag die „mittlere Itemschwierigkeit“ bei 2,24. Es ergaben sich erwartbare Korrelationen mit den Außenkriterien: Je höher die Selbstwirksamkeit, desto höher wurde die Lebensqualität (WH0 – 5) angegeben (r = 0,46), Patienten mit höherer Selbstwirksamkeit wiesen weniger depressive Symptome auf (Korrelation mit CES-D r =-0,43). Bei Typ-1-Diabetikern zeigte sich ein signifikanter Einfluss der Selbstwirksamkeit auf den Therapieerfolg: Je höher die Selbstwirksamkeit ausgeprägt war, desto niedriger war der HbA1c zu t0 (r =-0,2), 10 Wochen später (r =-0,18) und 6 Monate später (r =-0,3). Dieser Effekt bleibt selbst dann signifikant, wenn der HbA1c zum Zeitpunkt t0 als Kontrollvariable mit einbezogen wird. Für Typ-2-Diabetes ergaben sich hingegen keine signifikanten Zusammenhänge zum HbA1c.
Schlussfolgerung: Der SWE-Fragebogen ist ein reliables und valides Instrument zur Erfassung der Selbstwirksamkeit bei Typ-1 und Typ-2-Diabetikern mit einer ICT. Bei Typ-1-Diabetikern konnte gezeigt werden, dass ein hohes Ausmaß an Selbstwirksamkeit mit einer guten glykämischen Kontrolle assoziiert ist. Aufgrund der Kürze und Qualität des Fragebogens eignet sich der SWE für den Einsatz in der klinischen Praxis.
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
March 16, 2017
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/41610