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"Das Schachtelhalm-Mädchen" und das wundersame alte Weiblein Bejberikeen : ein Märchen aus Sibirien
Erdmann, Elisabeth von (2014): „Das Schachtelhalm-Mädchen“ und das wundersame alte Weiblein Bejberikeen : ein Märchen aus Sibirien, in: Harlinda Lox, Ricarda Lukas, und Lutkat Sabine (Hrsg.), Vom Geben und Vergeben im Alter : Kinder brauchen Märchen! ; Forschungsbeiträge aus der Welt der Märchen, Krummwisch bei Kiel: Königsfurt-Urania, S. 30–77.
Faculty/Chair:
Author:
Title of the compilation:
Vom Geben und Vergeben im Alter : Kinder brauchen Märchen! ; Forschungsbeiträge aus der Welt der Märchen
Corporate Body:
Europäischen Märchengesellschaft
Publisher Information:
Year of publication:
2014
Pages:
ISBN:
978-3-89875-999-1
Series ; Volume:
Veröffentlichungen der Europäischen Märchengesellschaft ; Bd. 39
Language:
German
Abstract:
Das hier vorgestellte und untersuchte Märchen „Das Schachtelhalm-Mädchen“ gehört nicht zum europäischen Kulturkreis. Es wird innerhalb seiner lebensweltlichen und mythischen Kontexte besonders unter dem Aspekt der Funktion des Alters betrachtet.
Es gehört zu den differenziert ausgearbeiteten Märchen in seiner Region und wird im nordöstlichen Sibirien unter den Jakuten erzählt, einem Turkvolk, das in Jakutien, einem riesigen Gebiet mit Flachland, Hochgebirge, Flüssen und Permafrost überwiegend von Jagd und Viehzucht lebte, einem Land der Wunder und Beseeltheit, in dem das Leben hart ist. Die Jakuten zogen als Nomaden durch das Land und nahmen Winterquartiere. Heute sind sie sesshaft.
Das Märchen zeigt Eigenschaften, die es zwischen Märchen und Epos ansiedeln und erfüllt die Funktion der paradigmatischen Ursprungsgeschichte der Schöpfung und Initiation, die durch ständige Wiederholung im Leben jedes Menschen erneuert werden muss und ihm einen Weg vom Himmel und aus der Anderswelt auf die Erde weist und für die Aufrechterhaltung des Kommunikationszusammenhangs zwischen den drei Welten sorgt. In dieser Welt, die in besonderer Weise durch Ökologie und Kommunikation zu einem Ganzen gefügt ist, wird der Mensch Prüfungen unterworfen, um das Leben in seinem Netz der Verbundenheit mit allem zu erhalten und als Volk oder Stamm weiterzuführen.
Es gehört zu den differenziert ausgearbeiteten Märchen in seiner Region und wird im nordöstlichen Sibirien unter den Jakuten erzählt, einem Turkvolk, das in Jakutien, einem riesigen Gebiet mit Flachland, Hochgebirge, Flüssen und Permafrost überwiegend von Jagd und Viehzucht lebte, einem Land der Wunder und Beseeltheit, in dem das Leben hart ist. Die Jakuten zogen als Nomaden durch das Land und nahmen Winterquartiere. Heute sind sie sesshaft.
Das Märchen zeigt Eigenschaften, die es zwischen Märchen und Epos ansiedeln und erfüllt die Funktion der paradigmatischen Ursprungsgeschichte der Schöpfung und Initiation, die durch ständige Wiederholung im Leben jedes Menschen erneuert werden muss und ihm einen Weg vom Himmel und aus der Anderswelt auf die Erde weist und für die Aufrechterhaltung des Kommunikationszusammenhangs zwischen den drei Welten sorgt. In dieser Welt, die in besonderer Weise durch Ökologie und Kommunikation zu einem Ganzen gefügt ist, wird der Mensch Prüfungen unterworfen, um das Leben in seinem Netz der Verbundenheit mit allem zu erhalten und als Volk oder Stamm weiterzuführen.
GND Keywords: ;
Jakutien
Märchen
Keywords:
Ahnenverehrung; Alter; Animismus; Initiation; Jakutien; Märchen; Metempsychosis; mündliche Performance; Schamane; Schöpfung; Sibirien; Tengrismus; Varianten; Weltenbaum
DDC Classification:
Type:
Contribution to an Articlecollection
Activation date:
November 24, 2014
Project(s):
Versioning
Question on publication
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/21063