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Kohlenhydratschätzung und Boluskalkulation zeigen differenzierte Assoziationen mit verschiedenen Indikatoren der glykämischen Kontrolle
Ehrmann, Dominic; Hermanns, Norbert; Reimer, Andre; u. a. (2017): „Kohlenhydratschätzung und Boluskalkulation zeigen differenzierte Assoziationen mit verschiedenen Indikatoren der glykämischen Kontrolle“. Bamberg: opus doi: 10.1055/s-0034-1375025.
Author:
Conference:
DDG 49. Jahrestagung, 28.-31. Mai 2014 ; Berlin
Publisher Information:
Year of publication:
2017
Pages:
Source/Other editions:
Ursprünglich in: Diabetologie und Stoffwechsel : offizielles Organ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 9 (2014) Supplement 1, P168
Year of first publication:
2014
Language:
German
Licence:
Abstract:
Fragestellung: Für die Insulindosierung müssen Diabetespatienten mit einer intensivierten Insulintherapie auf der Basis des Kohlenhydratgehalts der Nahrungsmittel und den aktuellen Blutzuckerwerten den individuellen Bolus errechnen.Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss der Fähigkeit zur Kohlenhydratschätzung und Boluskalkulation auf den HbA1c sowie der Blutzuckerkontrolle im Alltag.
Methodik: Der SMART-Fragebogen zur Erfassung der Boluskalkulations- und Kohlenhydratschätzfähigkeiten wurde 114 Typ-1 und Typ-2-Patienten mit intensivierter Insulintherapie vorgelegt. Der HbA1c wurde im Zentrallabor gemessen. Zur Bestimmung der Blutzuckerkontrolle im Alltag wurden gespeicherten Blutzuckerwerte ausgelesen (> 56.000 Blutzuckermessungen wurden analysiert).
Ergebnisse: Eine bessere Fähigkeit zur Boluskalkulation war signifikant mit einem niedrigeren HbA1c (r =-0,39, p < 0,05), einem niedrigeren mittleren Blutzucker (r =-0,29, p < 0,05) und einer geringeren Streuung der Blutzuckerwerte (r =-0,43, p < 0,05) assoziiert. Eine bessere Fähigkeit zur Boluskalkulation ging zudem mit weniger Hyperglykämien (r =-0,32, p < 0,05) und einem niedrigeren Nüchternblutzuckerwert einher (r =-0,25, p < 0,05). Die Fähigkeit zur Kohlenhydratschätzung zeigte eine niedrige Korrelation mit dem HbA1c (r =-0,14, p > 0,05), jedoch eine signifikante Assoziation mit einem niedrigeren mittleren Blutzucker (r =-0,3, p < 0,05) und einer niedrigeren Anzahl an Hyperglykämien (r =-0,27, p < 0,05). Ein höherer Anteil an euglykämischen Blutzuckerwerten (r = 0,26, p < 0,05) und ein niedrigerer Nüchternblutzuckerwert waren ebenfalls mit einer besseren Kohlenhydratschätzung assoziiert (r =-0,25, p < 0,05).
Schlussfolgerungen: Eine bessere Fähigkeit zur Boluskalkulation geht mit einem besseren HbA1c, einem stabileren Blutzuckerverlauf und weniger Hyperglykämien im Alltag, eine gute Fähigkeit zur Kohlenhydratschätzung mit einem niedrigeren mittleren Blutzucker, weniger Hyperglykämien und einem höheren Anteil euglykämischer Blutzuckerwerte einher. Eine standardisierte Erfassung beider Fähigkeiten erscheint sinnvoll, um Patienten mit Defiziten zu identifizieren und diese bei einer Verbesserung zu unterstützen.
Methodik: Der SMART-Fragebogen zur Erfassung der Boluskalkulations- und Kohlenhydratschätzfähigkeiten wurde 114 Typ-1 und Typ-2-Patienten mit intensivierter Insulintherapie vorgelegt. Der HbA1c wurde im Zentrallabor gemessen. Zur Bestimmung der Blutzuckerkontrolle im Alltag wurden gespeicherten Blutzuckerwerte ausgelesen (> 56.000 Blutzuckermessungen wurden analysiert).
Ergebnisse: Eine bessere Fähigkeit zur Boluskalkulation war signifikant mit einem niedrigeren HbA1c (r =-0,39, p < 0,05), einem niedrigeren mittleren Blutzucker (r =-0,29, p < 0,05) und einer geringeren Streuung der Blutzuckerwerte (r =-0,43, p < 0,05) assoziiert. Eine bessere Fähigkeit zur Boluskalkulation ging zudem mit weniger Hyperglykämien (r =-0,32, p < 0,05) und einem niedrigeren Nüchternblutzuckerwert einher (r =-0,25, p < 0,05). Die Fähigkeit zur Kohlenhydratschätzung zeigte eine niedrige Korrelation mit dem HbA1c (r =-0,14, p > 0,05), jedoch eine signifikante Assoziation mit einem niedrigeren mittleren Blutzucker (r =-0,3, p < 0,05) und einer niedrigeren Anzahl an Hyperglykämien (r =-0,27, p < 0,05). Ein höherer Anteil an euglykämischen Blutzuckerwerten (r = 0,26, p < 0,05) und ein niedrigerer Nüchternblutzuckerwert waren ebenfalls mit einer besseren Kohlenhydratschätzung assoziiert (r =-0,25, p < 0,05).
Schlussfolgerungen: Eine bessere Fähigkeit zur Boluskalkulation geht mit einem besseren HbA1c, einem stabileren Blutzuckerverlauf und weniger Hyperglykämien im Alltag, eine gute Fähigkeit zur Kohlenhydratschätzung mit einem niedrigeren mittleren Blutzucker, weniger Hyperglykämien und einem höheren Anteil euglykämischer Blutzuckerwerte einher. Eine standardisierte Erfassung beider Fähigkeiten erscheint sinnvoll, um Patienten mit Defiziten zu identifizieren und diese bei einer Verbesserung zu unterstützen.
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
January 17, 2017
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/41433