In the context of methodological discussions surrounding the “interdisciplinary turn” and “computational turn” of communication studies and media and journalism studies in particular, this paper raises awareness for corpus linguistics as a specific form of computer-assisted textual analysis with the potential to contribute to these developments. To date, corpus-based approaches have been embraced in media linguistics but have been underestimated in journalism and media studies. This paper argues that such neglect, especially when compared to other computational approaches towards textual analysis, is unwarranted. It examines relevant work from the areas of media linguistics and media and journalism studies and provides practical examples of how linguistic corpora and tools can inform pertinent research. Eventually, corpus-linguistic approaches are posited as an efficient technique for content analysis. They represent a potentially valuable addition to the (digital) methodological toolbox of media and journalism scholars as a useful “middle-ground” empirical approach that does not require extensive computational skills but allows conducting theory-driven work while maintaining control over the data and researchprocedures. Additionally, they facilitate the integration of quantitative and qualitative perspectives and open avenues for meaningful triangulation with other methods.

Im Kontext methodologischer Diskussionen um den „interdisciplinary turn“ und den „computational turn“ der Kommunikationswissenschaft und insbesondere der Medien- und Journalismusforschung möchte dieser Beitrag auf die Korpuslinguistik als spezifische Form der computergestützten Textanalyse aufmerksam machen, die das Potenzial hat, zu diesen Entwicklungen beizutragen. Bislang wurden korpusbasierte Ansätze, denen vor allem in der Medienlinguistik große Wertschätzung zuteilwurde, in der Medien- und Journalismusforschung weitgehend ausgeklammert. In diesem Beitrag wird argumentiert, dass diese Vernachlässigung, insbesondere im Vergleich zu anderen computergestützten Ansätzen der textuellen Inhaltsanalyse, ungerechtfertigt ist. Entsprechend werden relevante Arbeiten aus den Bereichen der Medienlinguistik sowie der Medien- und Journalismusforschung untersucht und praktische Beispiele dafür geliefert, wie linguistische Korpora und Programme die einschlägige Forschung bereichern können. Schließlich werden korpuslinguistische Ansätze als eine effiziente Technik für die Inhaltsanalyse präsentiert, die eine potenziell wertvolle Ergänzung des (digitalen) methodischen Werkzeugkastens von Medien- und Kommunikationswissenschaftlern darstellen. Dies liegt in ihrer Natur als empirische Herangehensweise, die zwar keine umfassenden Computerkenntnisse erfordert, aber die Durchführung theoriegeleiteter Arbeiten bei gleichzeitiger Kontrolle über die Daten und Forschungsverfahren ermöglicht. Ferner wird argumentiert, dass korpuslinguistische Verfahren die Integration quantitativer und qualitativer Perspektiven erleichtern und Anknüpfungspunkte für eine zielführende Triangulation mit anderen Methoden bieten.