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Welche Inhalte sind für die Schulung von Menschen mit Typ 1 Diabetes relevant?
Hermanns, Norbert; Kulzer, Bernhard; Hasche, Sven; u. a. (2017): Welche Inhalte sind für die Schulung von Menschen mit Typ 1 Diabetes relevant?, in: Bamberg: opus, doi: 10.1055/s-0032-1314618.
Faculty/Chair:
Author:
Conference:
DDG 47. Jahrestagung, 16.-19. Mai 2012 ; Stuttgart, Germany
Publisher Information:
Year of publication:
2017
Pages:
Source/Other editions:
Ursprünglich in: Diabetologie und Stoffwechsel : offizielles Organ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 7 (2012) Supplement 1, P121
Year of first publication:
2012
Language:
German
Licence:
Abstract:
Einleitung: Bisher gibt es keine Daten, welche Schulungsinhalte von Ärzten bei Patienten mit Typ 1 Diabetes als wichtig angesehen werden. Im Rahmen der Versorgungsstudie „Primascope“ wurde dieser Frage nachgegangen und Ärzte von diabetologischen Schwerpunktpraxen (DSP) mittels Fragebogen nach Zielen der Schulung, deren Inhalten und Relevanz befragt.
Methodik: Der Fragebogen wurde an insgesamt 1192 DSP in Deutschland ausgeteilt, auswertbar waren die Antworten von 818 Praxen. Die Befragten beurteilten auf einer zehnstufigen Ratingskala (1=gar nicht wichtig; 10=sehr wichtig) die Bedeutung unterschiedlicher Schulungsziele und -inhalte.
Ergebnisse: Als wichtigste Ziele der Typ 1 Diabetesschulung wurde die „Vermittlung von Fertigkeiten zur eigenständigen Therapieanpassung“(9,6), die „Vermittlung von Selbstmanagementfertigkeiten“ (9,4), die „Optimierung der Lebensqualität“ (9,3) und die „Erhöhung der Motivation zur eigenständigen Umsetzung der Diabetestherapie“ (9,3) genannt. Eher medizinische Ziele wie die „Reduktion des HbA1c“ (8,3), eine „Gewichtsreduktion bzw. -stabilisierung“ (7,3), das „Erreichen guter Lipid-„ (7,3) oder „Blutdruckwerte“ (7,9) wurden zwar als auch wichtig, insgesamt jedoch nicht so hoch eingestuft, wie die psychosozialen Ziele (Mittel: psychosoziale Ziele 9,1– medizinische Ziele 8,0). Die zur Beurteilung vorgegebenen 18 Schulungsinhalte wurden insgesamt alle als bedeutsam eingeschätzt (Minimum 6,4). Am wichtigsten wurden der „Umgang mit Hypoglykämien“ (9,6), „Insulinanpassung bei Sport“ (9,4), „Hilfestellungen zur Insulindosisanpassung“ (9,2), „Umgang mit besonderen Ernährungssituationen“ (9,2), „Unterstützung zum positiven Umgang mit Diabetes im Alltag“ (9,1) und „Strategien zur Verbesserung der Behandlungsmotivation“ (8,9) eingeschätzt. Technische Aspekte der Diabetestherapie wie „Insulininjektion“ (8,9) oder „Blutzuckermessung“ (8,7) waren ebenfalls wichtig, wie auch die Themen „soziale Unterstützung“ (8,1), „sozialrechtliche Aspekte“(8,0) oder „Diabetes und Reisen“ (7,9).
Diskussion: Nach Einschätzung der befragten DSP sollte eine Diabetesschulung für Menschen mit Typ 1 Diabetes neben der Optimierung medizinischer Outcomes vor allem die Vermittlung von Selbstmanagementfertigkeiten, eine Steigerung der Behandlungsmotivation und die Optimierung der Lebensqualität zum Ziel haben. Die als wichtig angesehenen Inhalte von Diabetesschulungen bei Typ 1 Diabetikern sind vielfältig. Ein Schulungsprogramm für Menschen mit Typ 1 Diabetes sollte daher ein multimodales Konzept und einen genügenden zeitlichen Umfang haben, um das breite Spektrum an Schulungsinhalten abzudecken.
Methodik: Der Fragebogen wurde an insgesamt 1192 DSP in Deutschland ausgeteilt, auswertbar waren die Antworten von 818 Praxen. Die Befragten beurteilten auf einer zehnstufigen Ratingskala (1=gar nicht wichtig; 10=sehr wichtig) die Bedeutung unterschiedlicher Schulungsziele und -inhalte.
Ergebnisse: Als wichtigste Ziele der Typ 1 Diabetesschulung wurde die „Vermittlung von Fertigkeiten zur eigenständigen Therapieanpassung“(9,6), die „Vermittlung von Selbstmanagementfertigkeiten“ (9,4), die „Optimierung der Lebensqualität“ (9,3) und die „Erhöhung der Motivation zur eigenständigen Umsetzung der Diabetestherapie“ (9,3) genannt. Eher medizinische Ziele wie die „Reduktion des HbA1c“ (8,3), eine „Gewichtsreduktion bzw. -stabilisierung“ (7,3), das „Erreichen guter Lipid-„ (7,3) oder „Blutdruckwerte“ (7,9) wurden zwar als auch wichtig, insgesamt jedoch nicht so hoch eingestuft, wie die psychosozialen Ziele (Mittel: psychosoziale Ziele 9,1– medizinische Ziele 8,0). Die zur Beurteilung vorgegebenen 18 Schulungsinhalte wurden insgesamt alle als bedeutsam eingeschätzt (Minimum 6,4). Am wichtigsten wurden der „Umgang mit Hypoglykämien“ (9,6), „Insulinanpassung bei Sport“ (9,4), „Hilfestellungen zur Insulindosisanpassung“ (9,2), „Umgang mit besonderen Ernährungssituationen“ (9,2), „Unterstützung zum positiven Umgang mit Diabetes im Alltag“ (9,1) und „Strategien zur Verbesserung der Behandlungsmotivation“ (8,9) eingeschätzt. Technische Aspekte der Diabetestherapie wie „Insulininjektion“ (8,9) oder „Blutzuckermessung“ (8,7) waren ebenfalls wichtig, wie auch die Themen „soziale Unterstützung“ (8,1), „sozialrechtliche Aspekte“(8,0) oder „Diabetes und Reisen“ (7,9).
Diskussion: Nach Einschätzung der befragten DSP sollte eine Diabetesschulung für Menschen mit Typ 1 Diabetes neben der Optimierung medizinischer Outcomes vor allem die Vermittlung von Selbstmanagementfertigkeiten, eine Steigerung der Behandlungsmotivation und die Optimierung der Lebensqualität zum Ziel haben. Die als wichtig angesehenen Inhalte von Diabetesschulungen bei Typ 1 Diabetikern sind vielfältig. Ein Schulungsprogramm für Menschen mit Typ 1 Diabetes sollte daher ein multimodales Konzept und einen genügenden zeitlichen Umfang haben, um das breite Spektrum an Schulungsinhalten abzudecken.
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
March 20, 2017
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/41642