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Phantasiebilder alter Kulturen bei V. Brjusov : ihr Beitrag zur Bildtheorie des russischen Symbolismus
Erdmann-Pandžić, Elisabeth von (2008): Phantasiebilder alter Kulturen bei V. Brjusov : ihr Beitrag zur Bildtheorie des russischen Symbolismus, in: Sebastian Kempgen, Karl Gutschmidt, Ulrike Jekutsch, u. a. (Hrsg.), International Congress of Slavists : deutsche Beiträge zum 14. Internationalen Slavistenkongress Ohrid 2008, München: Sagner, S. 423–435.
Faculty/Chair:
Author:
By:
Erdmann-Pandžić, Elisabeth von
Title of the compilation:
International Congress of Slavists : deutsche Beiträge zum 14. Internationalen Slavistenkongress Ohrid 2008
Conference:
14. International Congress of Slavists, 2008 ; Ohrid
Publisher Information:
Year of publication:
2008
Pages:
ISBN:
978-3-86688-007-8
Series ; Volume:
Die Welt der Slaven / Sammelbände ; 32
Language:
German
Abstract:
Valerij Brjusov betrachtete sich als großen Dichter, der die Schätze aus den Vorratskammern der Kultur, Literatur und Kunst ans Licht heben und den Symbolismus organisieren und in die russische Literatur einführen könnte. Die theoretische Grundlage seiner poetischen Praxis fand Brjusov in einer Haltung, die der Tradition der Einheit von Wissen und Offenbarung in der immerwährenden Philosophie, der philosophia perennis, ver¬pflichtet ist. Diese Alte Weisheit entwickelte durch ihre neoplatonische Struktur, die sie auf zahlreiche Bereiche, Autoren und Traditionen projizierte, die Kapazität, jeden Standpunkt und Gedanken sowie alle Traditionen und Bilder in ihre Systematik aufnehmen und einer verein¬heitlichenden Lektüre unterziehen zu können. Brjusov macht die Prinzipien dieser Tradition, die Einheit und Zusammenhang von allem mit allem ermöglichen, zur Struktur seiner Poetik
Brjusovs setzt alte Kulturen als Spiegel für die Allgegenwart eines Geheimnisses und seiner Weitergabe in bestimmten Zeichen und Bildern, also als Topoi einer Methode und Bildtheorie des in Zeichen verschlüsselten Geheimnisses ein. Damit realisiert er die magische Praxis, mittels des Offenbaren, also nach den Regeln der Analogiegesetze bereiteter Bilder, das Verborgene anzulocken, und verfolgt gleichzeitig die Strategie, seine alles umfassende und gleichzeitig maximal flexible Poetik als Universalkonzept über die ganze Welt und Geschichte zu breiten. Diese Poetik integriert ihre eigene Negation. In Atlantis nahm nicht nur das intakte Geheimnis seinen Anfang, sondern auch seine Verkehrung. Diese lag nicht in der Leugnung des Bildstatus alles Seienden, sondern in seiner Verabsolutierung, ohne dass die Struktur der philosophia perennis jemals aufgegeben worden wäre. Darin liegt die Produktivität der Anregung, die von Brjusov auf den russischen Symbolismus ausging.
Brjusovs setzt alte Kulturen als Spiegel für die Allgegenwart eines Geheimnisses und seiner Weitergabe in bestimmten Zeichen und Bildern, also als Topoi einer Methode und Bildtheorie des in Zeichen verschlüsselten Geheimnisses ein. Damit realisiert er die magische Praxis, mittels des Offenbaren, also nach den Regeln der Analogiegesetze bereiteter Bilder, das Verborgene anzulocken, und verfolgt gleichzeitig die Strategie, seine alles umfassende und gleichzeitig maximal flexible Poetik als Universalkonzept über die ganze Welt und Geschichte zu breiten. Diese Poetik integriert ihre eigene Negation. In Atlantis nahm nicht nur das intakte Geheimnis seinen Anfang, sondern auch seine Verkehrung. Diese lag nicht in der Leugnung des Bildstatus alles Seienden, sondern in seiner Verabsolutierung, ohne dass die Struktur der philosophia perennis jemals aufgegeben worden wäre. Darin liegt die Produktivität der Anregung, die von Brjusov auf den russischen Symbolismus ausging.
GND Keywords: ;
Brjusov, Valerij Jakovlevič
1873-1924
Keywords: ;
Agrippa von Nettesheim; Valerij Brjusov; Genealogien; Magie; Philosophia perennis;
Poetik; Renaissance; Russischer Symbolismus; Universalkonzept; Weitergabe eines Geheimnisses
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
September 24, 2014
Versioning
Question on publication
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/16972