Die meisten Jugendstudien enthalten Fragen zu politischen Orientierungen und die Publikationen über diese Studien verstehen sich in der Regel auch als Beitrag zur politischen Kulturforschung. Der vorliegende Aufsatz verweist auf verschiedene Fehler, die typischerweise bei der Interpretation der in Jugendstudien erhobenen politischen Einstellungen gemacht werden. Anhand von Längsschnittdaten und im Generationsvergleich wird gezeigt, wie irreführend die in einzelnen Studien ermittelten Randverteilungen sein können. Ein seriöser Umgang mit den erhobenen Daten erfordert daher, dass man sich der möglichen Fehlerquellen bewusst ist, und setzt Kenntnisse über die Ergebnisse der politischen Kulturforschung und über Einstellungstrends in der Gesamtbevölkerung voraus.

German youth surveys regularly include at least some questions on political beliefs, and the authors of youth studies tend to use their data for inferring trends in political culture. This article discusses several typical errors made in data interpretation. Using longitudinal data and comparing different generations, it shows how misleading the marginals of youth surveys can be as far as trends in political culture are concerned. An appropriate interpretation of the results presupposes awareness of these potential fallacies and sufficient knowledge of the body research on political culture as well as information on attitudinal trends in the population at large.