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Männliche Zeugungsunfähigkeit im spätmittelalterlichen Adel
Eickels, Klaus van (2023): Männliche Zeugungsunfähigkeit im spätmittelalterlichen Adel, in: Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, S. 73–95.
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Author:
Publisher Information:
Year of publication:
2023
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Source/Other editions:
Medizin, Gesellschaft und Geschichte : MedGG ; Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, 28 (2009), S. 73-95 - ISSN: 2748-2561
Year of first publication:
2009
Language:
German
Abstract:
The social competence of the medieval nobleman was closely associated with his male sense of honour. One essential aspect of his masculinity was the ability to produce progeny. The childlessness of a good ruler needed special justification, the childlessness of a bad ruler was seen as God’s punishment. In terms of canon law, the inability to procreate was irrelevant as long as the marriage could be consummated. Considering the importance of the procreative capacity and its symbolic significance one must ask to what extent it was possible to ascertain sterility in the Middle Ages. In the case of noblemen one can assume that they could obtain certainty about their fertility through their premarital and extramarital intercourse. This might explain why some rulers and nobles accepted a childless marriage without deeming it necessary to take another wife (or plan their itinerary in a way that enabled them to produce progeny).
Zusammenfassend ist festzuhalten: Die soziale Handlungsfähigkeit eines mittelalterlichen Adligen beruhte wesentlich auf seiner männlichen Ehre. Ein wesentliches Attribut dieser Männlichkeit war die Fähigkeit, Nachkommen zu zeugen. Die Kinderlosigkeit eines guten Herrschers erforderte eine besondere Begründung; die Kinderlosigkeit des schlechten Herrschers galt als Strafe Gottes. Kirchenrechtlich dagegen war die Zeugungsfähigkeit irrelevant, soweit die Fähigkeit zum Vollzug der Ehe gegeben war. Angesichts der Bedeutung der Zeugungsfähigkeit und ihrer symbolischen Aufladung stellt sich die Frage, inwieweit männliche Zeugungsunfähigkeit im Mittelalter feststellbar war. Für Adlige ist davon auszugehen, dass sie durch vor- und außerehelichen Geschlechtsverkehr relativ leicht Gewissheit über ihre Zeugungsfähigkeit erlangen konnten. Dies könnte erklären, warum manche Herrscher und Adlige sich mit der Kinderlosigkeit ihrer Ehe abfanden und keine Möglichkeit suchten, eine andere Frau zu nehmen (oder auch nur ihr Itinerar so einzurichten, dass die Erzeugung von Nachkommen möglich gewesen wäre).
GND Keywords: ; ; ;
Mann
Kinderlosigkeit
Impotenz
Geschichte 500-1500
Keywords: ;
Mittelalter
Zeugungsunfähigkeit
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Article
Activation date:
March 28, 2023
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/58605