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Wir schaffen einladende Lernräume : Konzeption und Realisierung des Open Learning Centers auf der Grundlage des Leitbild Lehre der Hochschule Konstanz
Heim, Evelyn; Chaloyan, Astghik; Ganea, Mihai; u. a. (2025): Wir schaffen einladende Lernräume : Konzeption und Realisierung des Open Learning Centers auf der Grundlage des Leitbild Lehre der Hochschule Konstanz, in: Bamberg: Otto-Friedrich-Universität, doi: 10.20378/irb-107780.
Conference:
dikule symposium 2025 ; Bamberg
Publisher Information:
Year of publication:
2025
Pages:
Language:
German
DOI:
Abstract:
Die Gestaltung einladender Lehr- und Lernräume, die optimal auf die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Lernenden und Lehrenden ausgerichtet sind, ist eine zentrale Herausforderungen für alle Hochschulen. Um dieser Herausforderung angemessen zu begegnen, ist eine gründlich Analyse des Bedarfs notwendig, die deutlich über rein technische Ausstattungsfragen hinausgeht. Zu beantworten ist stattdessen die Frage: Wie müssen Räume gestaltet sein, um Freude am Lernen zu unterstützen und zu fördern?
Als Grundlage dafür konnte an der Hochschule Konstanz das gemeinsam mit Studierenden, Professor*innen und Mitarbeitenden im Rahmen eines partizipativen Entwicklungsprozesses entwickelte Leitbild Lehre verwendet werden. „Einladende Lernräume“ – nicht nur bezogen auf physische Lernräume – wurden dabei als ein wichtiger Aspekt identifiziert. Die hochschulweiten Leitbild-Workshops unterstrichen den Wunsch nach flexiblen Lernorten, die Raum für Begegnung und Vernetzung bieten.
Es solle Offenheit gefördert werden und Flexibilität geboten werden, so dass sich die individuellen Potenziale der Studierenden und Lehrenden entfalten können. Dabei solle eine Umgebung geschaffen werden, die Austausch und Zusammenarbeit begünstigt und durch eine Atmosphäre der Angstfreiheit, der Fehlertoleranz und des Vertrauens gekennzeichnet ist.
Die COVID-19-Pandemie hat zudem den dringenden Bedarf an Digitalisierung und technischen Innovationen verdeutlicht. Hybride Lehr- und Lernsettings sollen durch die Integration leistungsfähiger digitaler Infrastruktur ermöglicht werden, die eine ortsunabhängige Teilnahme unterstützt. Diese Entwicklung basiert auf der Anforderung, physische Räume mit virtuellen Nutzungen zu verbinden, um ein ganzheitliches Blended-Learning-Angebot bereitzustellen.
Diese Bedarfsanalyse bildete die Leitlinien für das im Rahmen des Projekts „digitALL“ konzipierte, entwickelte und realisierte Open Learning Center der HTWG – eine Umgebung, die den Anspruch hat, optimal auf die oben beschriebenen Bedürfnisse der Lernenden und Lehrenden ausgerichtet zu sein.
Das Open Learning Center umfasst dazu multifunktionale Räume wie das Open Teaching Lab, die Open Work und Lecture Spaces, das Open Video und Foto Studio sowie Online Lernräume. Das Open Teaching Lab bildet das Zentrum für interdisziplinäre Begegnungen und ist gleichzeitig die Supporteinheit für digitale Lehre. Darüber hinaus beinhaltet das Angebot eine Medientechnikausleihe sowie Formate wie beispielsweise Vorträge zu digital unterstützten Lehrszenarien oder die KI- und VR-Werkstatt.
Die Open Lecture Spaces sind auf hybride Lernmöglichkeiten ausgerichtet, während die Open Work Spaces die Kooperation in projektorientierten Gruppenarbeiten fördern.
Das Open Video und Foto Studio erweitern das Angebot durch moderne Aufnahme- und Videotechnik, die sowohl in der Präsenz- als auch in der Online-Lehre eingesetzt werden. In den Online Lernräumen werden Freiräume geschaffen, die den Studierenden auch außerhalb des klassischen Lehrraums zur Verfügung stehen. Das Label „Open“ unterstreicht dabei als Marke den Anspruch, hochschulweit für alle zur Verfügung zu stehen und Raum und Offenheit für die Entfaltung von Potenzialen zu bieten.
Nach der zur Verfügung Stellung der Räume und Infrastruktur wurde auf der Basis von Evaluationen und Analysen aber deutlich, dass die reine Verfügbarkeit von Lehr- und Lerninfrastruktur nicht ausreicht, um wirklich „einladende“, also einfach zu benutzende und unterstützende, Räume zu gestalten. Entscheidend sind außerdem die initiale und fortlaufende Unterstützung, aktive Begleitung und gezielte Motivierung der Lernenden und Lehrenden bei der Nutzung der neuen Möglichkeiten. In allen Räumen werden deshalb regelmäßig niederschwellige, technische Einführungen, grafische Anleitungen und Hinweise, Einzelberatungstermine sowie Soforthilfe bei technischen Problemen bspw. während den Vorlesungen angeboten, die zur Stärkung und Ausweitung der Medienkompetenz der Hochschulmitglieder beitragen. So wurde im Sommersemester 2023 im Open Teaching Lab beobachtet, dass lediglich 0,9% der bisherigen Buchungen aus digital unterstützen Lehrveranstaltungen bestehen. Diese Zahl stieg bis zum Wintersemester 2024/25 auf 11,5%. Dies zeigt eine Zunahme in der Bereitschaft digitale Hilfsmittel in die Lehrmethoden zu integrieren. Darüber hinaus wurde der Supportbedarf im Video Studio im Sommersemester 2022 von anfänglichen 41,7% auf 6,4% im Wintersemester 2024/25 durch das oben genannte Maßnahmenpaket reduziert. Die gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungswerte bei der Etablierung des Video Studios konnten wiederum in die Konzeption und Umsetzung des Foto Studios fließen. So lag hier ebenfalls der anfängliche Supportbedarf im Sommersemester 2024 noch bei 41,7%, wurde jedoch innerhalb eines Semesters signifikant auf 0% gesenkt.
Durch diese Kombination bedarfsorientierter technischer und sozialer Infrastruktur gelang es, das Open Learning Center als eine zukunftsweisende und bedarfsorientierte Lehr- und Lernumgebung, d.h. als einladende Lernräume, zu etablieren. So bereichert es das Lernen und Lehren nachhaltig und trägt zur Attraktivität der Hochschule bei, indem es Raum für Innovation, Interaktion und Persönlichkeitsentwicklung bietet.
Als Grundlage dafür konnte an der Hochschule Konstanz das gemeinsam mit Studierenden, Professor*innen und Mitarbeitenden im Rahmen eines partizipativen Entwicklungsprozesses entwickelte Leitbild Lehre verwendet werden. „Einladende Lernräume“ – nicht nur bezogen auf physische Lernräume – wurden dabei als ein wichtiger Aspekt identifiziert. Die hochschulweiten Leitbild-Workshops unterstrichen den Wunsch nach flexiblen Lernorten, die Raum für Begegnung und Vernetzung bieten.
Es solle Offenheit gefördert werden und Flexibilität geboten werden, so dass sich die individuellen Potenziale der Studierenden und Lehrenden entfalten können. Dabei solle eine Umgebung geschaffen werden, die Austausch und Zusammenarbeit begünstigt und durch eine Atmosphäre der Angstfreiheit, der Fehlertoleranz und des Vertrauens gekennzeichnet ist.
Die COVID-19-Pandemie hat zudem den dringenden Bedarf an Digitalisierung und technischen Innovationen verdeutlicht. Hybride Lehr- und Lernsettings sollen durch die Integration leistungsfähiger digitaler Infrastruktur ermöglicht werden, die eine ortsunabhängige Teilnahme unterstützt. Diese Entwicklung basiert auf der Anforderung, physische Räume mit virtuellen Nutzungen zu verbinden, um ein ganzheitliches Blended-Learning-Angebot bereitzustellen.
Diese Bedarfsanalyse bildete die Leitlinien für das im Rahmen des Projekts „digitALL“ konzipierte, entwickelte und realisierte Open Learning Center der HTWG – eine Umgebung, die den Anspruch hat, optimal auf die oben beschriebenen Bedürfnisse der Lernenden und Lehrenden ausgerichtet zu sein.
Das Open Learning Center umfasst dazu multifunktionale Räume wie das Open Teaching Lab, die Open Work und Lecture Spaces, das Open Video und Foto Studio sowie Online Lernräume. Das Open Teaching Lab bildet das Zentrum für interdisziplinäre Begegnungen und ist gleichzeitig die Supporteinheit für digitale Lehre. Darüber hinaus beinhaltet das Angebot eine Medientechnikausleihe sowie Formate wie beispielsweise Vorträge zu digital unterstützten Lehrszenarien oder die KI- und VR-Werkstatt.
Die Open Lecture Spaces sind auf hybride Lernmöglichkeiten ausgerichtet, während die Open Work Spaces die Kooperation in projektorientierten Gruppenarbeiten fördern.
Das Open Video und Foto Studio erweitern das Angebot durch moderne Aufnahme- und Videotechnik, die sowohl in der Präsenz- als auch in der Online-Lehre eingesetzt werden. In den Online Lernräumen werden Freiräume geschaffen, die den Studierenden auch außerhalb des klassischen Lehrraums zur Verfügung stehen. Das Label „Open“ unterstreicht dabei als Marke den Anspruch, hochschulweit für alle zur Verfügung zu stehen und Raum und Offenheit für die Entfaltung von Potenzialen zu bieten.
Nach der zur Verfügung Stellung der Räume und Infrastruktur wurde auf der Basis von Evaluationen und Analysen aber deutlich, dass die reine Verfügbarkeit von Lehr- und Lerninfrastruktur nicht ausreicht, um wirklich „einladende“, also einfach zu benutzende und unterstützende, Räume zu gestalten. Entscheidend sind außerdem die initiale und fortlaufende Unterstützung, aktive Begleitung und gezielte Motivierung der Lernenden und Lehrenden bei der Nutzung der neuen Möglichkeiten. In allen Räumen werden deshalb regelmäßig niederschwellige, technische Einführungen, grafische Anleitungen und Hinweise, Einzelberatungstermine sowie Soforthilfe bei technischen Problemen bspw. während den Vorlesungen angeboten, die zur Stärkung und Ausweitung der Medienkompetenz der Hochschulmitglieder beitragen. So wurde im Sommersemester 2023 im Open Teaching Lab beobachtet, dass lediglich 0,9% der bisherigen Buchungen aus digital unterstützen Lehrveranstaltungen bestehen. Diese Zahl stieg bis zum Wintersemester 2024/25 auf 11,5%. Dies zeigt eine Zunahme in der Bereitschaft digitale Hilfsmittel in die Lehrmethoden zu integrieren. Darüber hinaus wurde der Supportbedarf im Video Studio im Sommersemester 2022 von anfänglichen 41,7% auf 6,4% im Wintersemester 2024/25 durch das oben genannte Maßnahmenpaket reduziert. Die gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungswerte bei der Etablierung des Video Studios konnten wiederum in die Konzeption und Umsetzung des Foto Studios fließen. So lag hier ebenfalls der anfängliche Supportbedarf im Sommersemester 2024 noch bei 41,7%, wurde jedoch innerhalb eines Semesters signifikant auf 0% gesenkt.
Durch diese Kombination bedarfsorientierter technischer und sozialer Infrastruktur gelang es, das Open Learning Center als eine zukunftsweisende und bedarfsorientierte Lehr- und Lernumgebung, d.h. als einladende Lernräume, zu etablieren. So bereichert es das Lernen und Lehren nachhaltig und trägt zur Attraktivität der Hochschule bei, indem es Raum für Innovation, Interaktion und Persönlichkeitsentwicklung bietet.
Keywords: ; ; ; ; ; ;
Lernräume
Lehrräume
Lerninfrastruktur
Blended-Learning
Medienkompetenz
Digitalisierung
Leitbild Lehre
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
June 4, 2025
Project(s):
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/107780