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Beteiligung in Jugendverbänden
Nugel, Martin; Paul, Florian; Rheinstädtler, Robin (2017): Beteiligung in Jugendverbänden, in: Bernd Kammerer (Hrsg.), Auf dem Weg zur jugendgerechten Kommune?, Nürnberg: emwe, S. 201–218.
Faculty/Chair:
Author:
Title of the compilation:
Auf dem Weg zur jugendgerechten Kommune?
Editors:
Corporate Body:
Nürnberger Forum dre Kinder- und Jugendarbeit 2017
Publisher Information:
Year of publication:
2017
Pages:
ISBN:
978-3-932376-77-1
Language:
German
Abstract:
Soziale und politische Teilhabe spielen im gegenwärtigen Diskurs um Demokratiebildung in der Jugendverbandsarbeit eine wichtige Rolle. Dies lässt sich daran festmachen, dass in der Diskussion um die Zukunft der Demokratie immer wieder betont wird, wie wichtig die die Einschätzung von Kindern und Jugendlichen ist (Zustimmung zur Demokratie als Staatsform; Motivation zur Beteiligung). Dabei wird davon ausgegangen, dass der politischen bzw. demokratischen Bildung für die nachfolgende Kinder- und Jugendgeneration als den zukünftigen demokratischen Akteuren eine entscheidende Bedeutung zukommt. Dieser Annahme entspricht das Selbstverständnis der Träger von Jugendverbandsarbeit, verstehen diese sich doch als „Werkstätten der Demokratie“ (Deutscher Bundesjugendring 2004). Ihre partizipatorische Struktur wird, neben dem Prinzip der Freiwilligkeit, von den Jugendverbänden als das konstitutive Element ihrer Arbeit betrachtet. Das Potenzial zur Demokratiebildung leiten die Jugendverbände dabei von ihrer besonderen Rolle im Verhältnis zu den Partizipationsmöglichkeiten im Rahmen von Familie und Schule ab. Ausgegangen wird von einem Defizit der klassischen Sozialisationsinstanzen Familie und Schule. Zwar könnten diese Instanzen wichtige Wissensinhalte und Motivationsstrukturen vermitteln (wie z.B. das Wissen über Wahlsysteme oder das Gespräch über politische Fragen am Essenstisch), politisch legitimierte und institutionalisierte Partizipationsmöglichkeiten gäbe es innerhalb dieser Institutionen jedoch nicht. Während Demokratie in der Schule ein eher fremdbestimmtes Programm bleibt, weil ihre Umsetzung dem Willen von Schulleitung bzw. Lehrkräften unterliegt, basiert die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in der Familie auf der Verfügungsgewalt der Eltern. Gegenüber diesem strukturellen Partizipationsdefizit von Schule und Elternhaus wird per se von einer hohen strukturellen Eignung der Jugendverbände für die politische Sozialisation und damit auch für Demokratiebildung der heranwachsenden Kinder und Jugendlichen ausgegangen. Angesichts dessen kann davon ausgegangen werden, dass die Rolle der Jugendverbände als demokratiebildende und –stabilisierende Akteure theoretisch reflektiert und konzeptionell fest in den Leitbildern und Programmatiken verankert ist.
Wieso sollen bzw. müssen dann aber Jugendverbände über ehrenamtliche bzw. freiwillige Beteiligung/Partizipation nachdenken – wo sie doch alltäglich, strukturell und qua Satzung und Selbstverständnis von Ehrenamt, Beteiligung, Mit- und Selbstbestimmung getragen sind? Aus der Perspektive dreier Nürnberger Jugendverbände gibt der folgende Beitrag auf diese Fragen drei Antworten.
Wieso sollen bzw. müssen dann aber Jugendverbände über ehrenamtliche bzw. freiwillige Beteiligung/Partizipation nachdenken – wo sie doch alltäglich, strukturell und qua Satzung und Selbstverständnis von Ehrenamt, Beteiligung, Mit- und Selbstbestimmung getragen sind? Aus der Perspektive dreier Nürnberger Jugendverbände gibt der folgende Beitrag auf diese Fragen drei Antworten.
Keywords:
Jugendarbeit; Jugendverbandsarbeit; Partizipation; Demokratiebildung
Type:
Contribution to an Articlecollection
Activation date:
June 11, 2018
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/43844