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Was ist eine gute digitale Kultur in der Hochschullehre? : eine qualitative Untersuchung der Studierenden- und Lehrendenperspektive
Schlosser, Anne; Kaufmann, Hannah; Brodel, Hannah; u. a. (2022): „Was ist eine gute digitale Kultur in der Hochschullehre? : eine qualitative Untersuchung der Studierenden- und Lehrendenperspektive“. Bamberg: Otto-Friedrich-Universität.
Author:
Conference:
DiKuLe-Symposium, 6.-7. Oktober 2022 ; Bamberg
Publisher Information:
Year of publication:
2022
Pages:
Language:
German
DOI:
Abstract:
Theoretischer Hintergrund und Fragestellung
Der, durch die COVID-19 Pandemie beschleunigte, Digitalisierungsprozess an Universitäten forderte Studierende sowie Lehrende heraus in kurzer Zeit digitale Lösungen zur Fortsetzung universitärer Lehre sowohl zu entwickeln als auch zu lernen neue Lehrangebote effektiv zu nutzen (z.B. Crawford et al., 2020). Studierende berichteten insbesondere von technischen Barrieren, Langeweile, fehlenden sozialen Kontakten und hohen Anforderungen an selbstregulative Kompetenzen. Lehrende schilderten Schwierigkeiten bzgl. digitaler Kompetenzen und Wissen sowie der Notwendigkeit in kurzer Zeit Probleme lösen zu müssen (z.B. Garcia-Morales et al., 2021). Trotzdem bietet die fortschreitende Digitalisierung Chancen Hochschullehre innovativ und flexibel zu gestalten sowie neue Kompetenzen zu erlangen (Karalis & Raikou, 2020). Mit Blick auf die nun geplante Rückkehr zur Präsenzlehre scheint es daher sowohl aus Studierenden- als auch aus Lehrendenperspektive interessant, welche digitalen Lehrelemente sich als gewinnbringend herausgestellt haben und weiterhin beibehalten werden, aber auch welche Vorteile von Präsenzlehre wieder genutzt werden sollten. Die Frage nach einer guten digitalen Kultur in der Hochschullehre steht im Zentrum dieses Beitrags.
Methoden
In zwei Fokusgruppeninterviews (ca. 50min) wurden jeweils vier Studierende bzw. vier Lehrende verschiedener Fakultäten der Universität Bamberg bzgl. der Leitfrage „Was ist eine gute digitale Kultur in der Hochschullehre?“ interviewt. Anhand von Leitfäden wurden die Teilnehmenden zu ihren Erfahrungen in der Onlinelehre, zu Chancen und Grenzen digitaler Lehre (z.B. Welche Faktoren führten zu Frustration in der Onlinelehre?) und zu ihren Meinungen bzgl. digitaler Lehrelemente nach Rückkehr zur Präsenzlehre befragt (z.B. Welches Verhältnis von Online- und Präsenzlehre können Sie sich vorstellen?“). Die Auswertung erfolgt anhand der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2014) mittels MAXQDA.
Ergebnisse
Erste Ergebnisse zeigen, dass Studierende eine Kombination aus Online- und Präsenzlehre bevorzugen, insbesondere Onlinevorlesungen finden sie sinnvoll. Darüber hinaus weisen die Studierenden auf soziale Fragen hin und wünschen sich komprimierte Zugänge zu digitalen Lehrangeboten (z.B. „Ja, ich finde auch man sollte es alles ein bisschen komprimieren.“). Im Interview mit den Lehrenden wurde deutlich, dass eine klare Präferenz zu Präsenzlehre besteht („…aber es ist doch notwendig, […] dass Studierende in die Universität gehen und auch die Universität als einen Ort der Auseinandersetzung begreifen, als einen Ort des Streits, des konstruktiven Streits […] und man streitet halt nicht mit schwarzen Kacheln…“) und digitale Elemente nur bei unmittelbarer Verfügbarkeit bzw. unter Hilfe und detaillierter Anleitung genutzt werden würden.
Literatur
Crawford, J., Butler-Henderson, K., Rudolph, J., Malkawi, B., Glowatz, M., Burton, R., et al. (2020). COVID-
19: 20 countries' higher education intra-period digital pedagogy responses. Journal of Applied Learning
& Teaching, 3(1), 1-20. https://doi.org/10.37074/jalt.2020.3.1.7
Garcia-Morales, V.J., Garrido-Moreno, A. & Martin-Rojas, R. (2021). The Transformation of Higher Education
After the COVID Disruption: Emerging Challenges in an Online Learning Scenario. Front. Psychol., 12: 616059. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2021.616059
Karalis, T., & Raikou, N. (2020). Teaching at the Times of COVID-19: Inferences and Implications for Higher Education Pedagogy. International Journal of Academic Research in Business and Social Sciences, 10(5), 479-493.
Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. Weinheim, Basel: Beltz.
Der, durch die COVID-19 Pandemie beschleunigte, Digitalisierungsprozess an Universitäten forderte Studierende sowie Lehrende heraus in kurzer Zeit digitale Lösungen zur Fortsetzung universitärer Lehre sowohl zu entwickeln als auch zu lernen neue Lehrangebote effektiv zu nutzen (z.B. Crawford et al., 2020). Studierende berichteten insbesondere von technischen Barrieren, Langeweile, fehlenden sozialen Kontakten und hohen Anforderungen an selbstregulative Kompetenzen. Lehrende schilderten Schwierigkeiten bzgl. digitaler Kompetenzen und Wissen sowie der Notwendigkeit in kurzer Zeit Probleme lösen zu müssen (z.B. Garcia-Morales et al., 2021). Trotzdem bietet die fortschreitende Digitalisierung Chancen Hochschullehre innovativ und flexibel zu gestalten sowie neue Kompetenzen zu erlangen (Karalis & Raikou, 2020). Mit Blick auf die nun geplante Rückkehr zur Präsenzlehre scheint es daher sowohl aus Studierenden- als auch aus Lehrendenperspektive interessant, welche digitalen Lehrelemente sich als gewinnbringend herausgestellt haben und weiterhin beibehalten werden, aber auch welche Vorteile von Präsenzlehre wieder genutzt werden sollten. Die Frage nach einer guten digitalen Kultur in der Hochschullehre steht im Zentrum dieses Beitrags.
Methoden
In zwei Fokusgruppeninterviews (ca. 50min) wurden jeweils vier Studierende bzw. vier Lehrende verschiedener Fakultäten der Universität Bamberg bzgl. der Leitfrage „Was ist eine gute digitale Kultur in der Hochschullehre?“ interviewt. Anhand von Leitfäden wurden die Teilnehmenden zu ihren Erfahrungen in der Onlinelehre, zu Chancen und Grenzen digitaler Lehre (z.B. Welche Faktoren führten zu Frustration in der Onlinelehre?) und zu ihren Meinungen bzgl. digitaler Lehrelemente nach Rückkehr zur Präsenzlehre befragt (z.B. Welches Verhältnis von Online- und Präsenzlehre können Sie sich vorstellen?“). Die Auswertung erfolgt anhand der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2014) mittels MAXQDA.
Ergebnisse
Erste Ergebnisse zeigen, dass Studierende eine Kombination aus Online- und Präsenzlehre bevorzugen, insbesondere Onlinevorlesungen finden sie sinnvoll. Darüber hinaus weisen die Studierenden auf soziale Fragen hin und wünschen sich komprimierte Zugänge zu digitalen Lehrangeboten (z.B. „Ja, ich finde auch man sollte es alles ein bisschen komprimieren.“). Im Interview mit den Lehrenden wurde deutlich, dass eine klare Präferenz zu Präsenzlehre besteht („…aber es ist doch notwendig, […] dass Studierende in die Universität gehen und auch die Universität als einen Ort der Auseinandersetzung begreifen, als einen Ort des Streits, des konstruktiven Streits […] und man streitet halt nicht mit schwarzen Kacheln…“) und digitale Elemente nur bei unmittelbarer Verfügbarkeit bzw. unter Hilfe und detaillierter Anleitung genutzt werden würden.
Literatur
Crawford, J., Butler-Henderson, K., Rudolph, J., Malkawi, B., Glowatz, M., Burton, R., et al. (2020). COVID-
19: 20 countries' higher education intra-period digital pedagogy responses. Journal of Applied Learning
& Teaching, 3(1), 1-20. https://doi.org/10.37074/jalt.2020.3.1.7
Garcia-Morales, V.J., Garrido-Moreno, A. & Martin-Rojas, R. (2021). The Transformation of Higher Education
After the COVID Disruption: Emerging Challenges in an Online Learning Scenario. Front. Psychol., 12: 616059. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2021.616059
Karalis, T., & Raikou, N. (2020). Teaching at the Times of COVID-19: Inferences and Implications for Higher Education Pedagogy. International Journal of Academic Research in Business and Social Sciences, 10(5), 479-493.
Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. Weinheim, Basel: Beltz.
GND Keywords: ; ; ;
Hochschullehre
Interaktion
Kulturelle Entwicklung
Lernumwelt
Keywords: ; ;
Digitale Hochschullehre
Digitale Kultur
Fokusgruppeninterview
DDC Classification:
RVK Classification:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
November 9, 2022
Project(s):
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/56035