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Lässt sich Empowerment bei Menschen mit Diabetes messen?
Bergis, Nikola; Ehrmann, Dominik; Hermanns, Norbert; u. a. (2017): Lässt sich Empowerment bei Menschen mit Diabetes messen?, in: Bamberg: opus, doi: 10.1055/s-0032-1314506.
Faculty/Chair:
Author:
Conference:
DDG 47. Jahrestagung, 16.-19. Mai 2012 ; Stuttgart, Germany
Publisher Information:
Year of publication:
2017
Pages:
Source/Other editions:
Ursprünglich in: Diabetologie und Stoffwechsel : offizielles Organ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 7 (2012) Supplement 1, P9
Year of first publication:
2012
Language:
German
Licence:
Abstract:
Ziele: In vielen Leitlinien, unter anderem auch denen der DDG, wird das Empowerment der Patienten als ein wichtiges Therapieziel beschrieben. Die vorliegende Studie überprüft deshalb die psychometrischen Eigenschaften eines deutschsprachigen Fragebogens zur Erfassung des Empowerment bei Typ-1- und insulinbehandelten Typ-2-Diabetikern. Dieser Fragebogen wurde auf der Grundlage der englischsprachigen „Diabetes Empowerment Scale“ von Anderson et al (2000) entwickelt.
Methodik: 409 Patienten bearbeiteten den Fragebogen (54,5% Typ-1-Diabetiker, 56,5% männlich, Alter 53,7±14,2J., HbA1c 8,1±1,3%). 70,3% der Patienten haben bereits an einer strukturierten Schulung teilgenommen. Der Empowerment-Fragebogen besteht aus 11 Items, die mittels 4-stufiger Ratingskala eingestuft werden. Als Indikator der psychometrischen Qualität wurden Itemcharakteristika (Trennschärfen und Schwierigkeitsindizes) und die Reliabilität berechnet. Zur Bestimmung der Validität wurde des Empowerment-Fragebogens wurden Korrelationsanalysen zwischen dem Empowerment-Fragebogen und diabetesbezogener Belastungen (PAID und DDS), der Diabetesdauer sowie dem HbA1c- Wert vorgenommen. Es wurde auch überprüft, ob geschulte Diabetiker ein höheres Empowerment aufweisen als ungeschulte Diabetiker.
Ergebnisse: Der Empowerment- Fragebogen zeigte eine hohe Reliabilität (Cronbach α=0,89). Die mittlere Trennschärfe lag bei rtt=0,61, der mittlere Schwierigkeitsindex betrug 74%. Im Sinne der Validität sind die Ergebnisse der Korrrelationsanalysen zu werten: Je höher das Empowerment ausgeprägt war, desto niedriger waren diabetesbezogene Belastungen (PAID r=-0,38 und DDS r=-0,31) und der HbA1c (r=-0,13). Mit längerer Diabetesdauer nahm das Empowerment zu (r=0,18). Alle Korrelationen waren statistisch signifikant (p<0,05). Patienten, die zuvor an einer Schulung teilgenommen haben, zeigten im Durchschnitt ein signifikant höheres Maß an Empowerment (25,7±5,9) als Patienten ohne Schulungsteilnahme (23,1±7,5, p<0,001).
Schlussfolgerung: Der Empowerment-Fragebogen zeigt gute psychometrische Eigenschaften im Hinblick auf die Itemcharakteristika und die Reliabilität. Die signifikanten Zusammenhänge zwischen einem hohen Ausmaß an Empowerment und niedrigem HbA1c, niedrigen diabetesbezogenen Belastungen und frühere Teilnahme an einer Diabetikerschulung belegen die Validität dieses Fragebogens. Diese Zusammenhänge belegen auch die Relevanz von Empowerment im Hinblick auf die glykämische Kontrolle und diabetesbezogenen Belastungen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Empowerment auf Seiten des Diabetespatienten ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Diabetestherapie ist. Mithilfe dieses Empowerment Fragebogens kann dieses zuverlässig und valide bestimmt werden.
Methodik: 409 Patienten bearbeiteten den Fragebogen (54,5% Typ-1-Diabetiker, 56,5% männlich, Alter 53,7±14,2J., HbA1c 8,1±1,3%). 70,3% der Patienten haben bereits an einer strukturierten Schulung teilgenommen. Der Empowerment-Fragebogen besteht aus 11 Items, die mittels 4-stufiger Ratingskala eingestuft werden. Als Indikator der psychometrischen Qualität wurden Itemcharakteristika (Trennschärfen und Schwierigkeitsindizes) und die Reliabilität berechnet. Zur Bestimmung der Validität wurde des Empowerment-Fragebogens wurden Korrelationsanalysen zwischen dem Empowerment-Fragebogen und diabetesbezogener Belastungen (PAID und DDS), der Diabetesdauer sowie dem HbA1c- Wert vorgenommen. Es wurde auch überprüft, ob geschulte Diabetiker ein höheres Empowerment aufweisen als ungeschulte Diabetiker.
Ergebnisse: Der Empowerment- Fragebogen zeigte eine hohe Reliabilität (Cronbach α=0,89). Die mittlere Trennschärfe lag bei rtt=0,61, der mittlere Schwierigkeitsindex betrug 74%. Im Sinne der Validität sind die Ergebnisse der Korrrelationsanalysen zu werten: Je höher das Empowerment ausgeprägt war, desto niedriger waren diabetesbezogene Belastungen (PAID r=-0,38 und DDS r=-0,31) und der HbA1c (r=-0,13). Mit längerer Diabetesdauer nahm das Empowerment zu (r=0,18). Alle Korrelationen waren statistisch signifikant (p<0,05). Patienten, die zuvor an einer Schulung teilgenommen haben, zeigten im Durchschnitt ein signifikant höheres Maß an Empowerment (25,7±5,9) als Patienten ohne Schulungsteilnahme (23,1±7,5, p<0,001).
Schlussfolgerung: Der Empowerment-Fragebogen zeigt gute psychometrische Eigenschaften im Hinblick auf die Itemcharakteristika und die Reliabilität. Die signifikanten Zusammenhänge zwischen einem hohen Ausmaß an Empowerment und niedrigem HbA1c, niedrigen diabetesbezogenen Belastungen und frühere Teilnahme an einer Diabetikerschulung belegen die Validität dieses Fragebogens. Diese Zusammenhänge belegen auch die Relevanz von Empowerment im Hinblick auf die glykämische Kontrolle und diabetesbezogenen Belastungen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Empowerment auf Seiten des Diabetespatienten ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Diabetestherapie ist. Mithilfe dieses Empowerment Fragebogens kann dieses zuverlässig und valide bestimmt werden.
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
March 21, 2017
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/41611