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Stellen Patienten mit Depressivität sowie gleichzeitig Diabetes Distress eine Hochrisikogruppe dar? – Baseline-Ergebnisse des Depression and Diabetes Control Trial (DCCT)
Schmitt, Andreas; Reimer, André; Hermanns, Norbert; u. a. (2018): Stellen Patienten mit Depressivität sowie gleichzeitig Diabetes Distress eine Hochrisikogruppe dar? – Baseline-Ergebnisse des Depression and Diabetes Control Trial (DCCT), in: Diabetologie und Stoffwechsel, Stuttgart [u.a.]: Thieme, S. S72–S73 (P214), doi: 10.1055/s-0038-1641972.
Faculty/Chair:
Author:
Title of the Journal:
Diabetologie und Stoffwechsel
ISSN:
1861-9002
Publisher Information:
Year of publication:
2018
Volume:
13
Issue:
Suppl. 1
Pages:
Language:
German
Abstract:
Fragestellung:
Depressivität und Diabetes Distress sind häufige Begleiterscheinungen bei T1/T2DM und assoziiert mit ungünstigeren Behandlungsoutcomes. Anhand der Baseline-Daten der DDCT-Studie wurden in dieser Analyse Merkmale von Diabetespatienten mit Depressivität und/oder Diabetes Distress verglichen.
Methodik:
DDCT ist eine randomisiert-kontrollierte Studie zur Evaluation einer CBT-Behandlung für Depressivität und/oder Diabetes Distress bei Diabetes mit 213 Teilnehmern. Die vorliegende Analyse verglich Personen mit Depressivität (CES-D-Wert≥16) versus Diabetes Distress (PAID-Wert≥40) versus beidem hinsichtlich gesundheitsbezogener Lebensqualität (EQ-5D), Selbstbehandlungsverhalten (DSMQ), HbA1c und Personen-/Diabetesmerkmalen.
Ergebnisse:
Von den 213 Teilnehmern berichteten 87 (41%) Depressivität ohne Diabetes Distress (= Gruppe „Dep“), 34 (16%) Diabetes Distress ohne Depressivität („Dis“) und 92 (43%) sowohl Depressivität als auch Diabetes Distress („DepDis“). Personen in „DepDis“ wiesen einen signifikant höheren HbA1c-Wert (9,6 ± 1,6%) auf als Personen in „Dep“ (9,1 ± 1,3%, p= 0,03), der Unterschied zu „Dis“ (9,0 ± 0,9%) war nicht signifikant (p= 0,07). „DepDis“-Personen berichteten ferner eine signifikant geringere Selbstbehandlungsadhärenz (5,0 ± 1,8 DSMQ-Punkte) als Personen in „Dep“ (5,9 ± 1,9, p< 0,01), jedoch nicht als die in „Dis“ (5,1 ± 2,1, p= 0,92). Schließlich wiesen „DepDis“-Personen eine signifikant schlechtere Lebensqualität (56,9 ± 18,4 EQ-5D-VAS-Punkte) auf als diejenigen in „Dep“ oder „Dis“ (67,0 ± 19,5 bzw. 71,6 ± 14,3; beide p< 0,01). Es zeigten sich keine signifikanten Gruppenunterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht und Diabetesdauer und Folgekrankheiten (alle p≥0,24), allerdings hatten „Dis“-Personen häufiger T1DM (82% vs. 66%/58% in „Dep“/DepDis“, p= 0,04).
Schlussfolgerungen:
Personen mit komorbider Depressivität und gleichzeitig hohem Diabetes Distress erscheinen als Hochrisikogruppe mit den schlechtesten Ergebnissen hinsichtlich Lebensqualität, Diabetes-Selbstbehandlung und Blutzuckereinstellung. Da Depressivität und Diabetes Distress häufig gemeinsam vorkommen, erscheint bei Risikopersonen eine gezielte Fragebogen-Diagnostik sinnvoll.
Depressivität und Diabetes Distress sind häufige Begleiterscheinungen bei T1/T2DM und assoziiert mit ungünstigeren Behandlungsoutcomes. Anhand der Baseline-Daten der DDCT-Studie wurden in dieser Analyse Merkmale von Diabetespatienten mit Depressivität und/oder Diabetes Distress verglichen.
Methodik:
DDCT ist eine randomisiert-kontrollierte Studie zur Evaluation einer CBT-Behandlung für Depressivität und/oder Diabetes Distress bei Diabetes mit 213 Teilnehmern. Die vorliegende Analyse verglich Personen mit Depressivität (CES-D-Wert≥16) versus Diabetes Distress (PAID-Wert≥40) versus beidem hinsichtlich gesundheitsbezogener Lebensqualität (EQ-5D), Selbstbehandlungsverhalten (DSMQ), HbA1c und Personen-/Diabetesmerkmalen.
Ergebnisse:
Von den 213 Teilnehmern berichteten 87 (41%) Depressivität ohne Diabetes Distress (= Gruppe „Dep“), 34 (16%) Diabetes Distress ohne Depressivität („Dis“) und 92 (43%) sowohl Depressivität als auch Diabetes Distress („DepDis“). Personen in „DepDis“ wiesen einen signifikant höheren HbA1c-Wert (9,6 ± 1,6%) auf als Personen in „Dep“ (9,1 ± 1,3%, p= 0,03), der Unterschied zu „Dis“ (9,0 ± 0,9%) war nicht signifikant (p= 0,07). „DepDis“-Personen berichteten ferner eine signifikant geringere Selbstbehandlungsadhärenz (5,0 ± 1,8 DSMQ-Punkte) als Personen in „Dep“ (5,9 ± 1,9, p< 0,01), jedoch nicht als die in „Dis“ (5,1 ± 2,1, p= 0,92). Schließlich wiesen „DepDis“-Personen eine signifikant schlechtere Lebensqualität (56,9 ± 18,4 EQ-5D-VAS-Punkte) auf als diejenigen in „Dep“ oder „Dis“ (67,0 ± 19,5 bzw. 71,6 ± 14,3; beide p< 0,01). Es zeigten sich keine signifikanten Gruppenunterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht und Diabetesdauer und Folgekrankheiten (alle p≥0,24), allerdings hatten „Dis“-Personen häufiger T1DM (82% vs. 66%/58% in „Dep“/DepDis“, p= 0,04).
Schlussfolgerungen:
Personen mit komorbider Depressivität und gleichzeitig hohem Diabetes Distress erscheinen als Hochrisikogruppe mit den schlechtesten Ergebnissen hinsichtlich Lebensqualität, Diabetes-Selbstbehandlung und Blutzuckereinstellung. Da Depressivität und Diabetes Distress häufig gemeinsam vorkommen, erscheint bei Risikopersonen eine gezielte Fragebogen-Diagnostik sinnvoll.
GND Keywords:
Diabetologie ; Depression ; Diabetes mellitus
DDC Classification:
Peer Reviewed:
Yes:
Type:
Conferenceobject
Activation date:
August 26, 2019
Versioning
Question on publication
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/46286