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Bildungssprachliche Kompetenzen - Anforderungen, Sprachverarbeitung und Diagnostik (Kooperationsprojekt; Bispra I)
Existing situation
Completed
Title
Bildungssprachliche Kompetenzen - Anforderungen, Sprachverarbeitung und Diagnostik (Kooperationsprojekt; Bispra I)
Project leader
Person involved
Etat
351.000,00 €
Start date
January 1, 2010
End date
December 31, 2012
Acronym
BiSpra I
Description
Das Vorhaben Bildungssprachliche Kompetenzen (BiSpra) unterteilt sich in einen linguistischen und einen psychologisch-erziehungswissenschaftlichen Teil. Im psychologisch-erziehungswissenschaftlichen Teilprojekt wurde experimentell geprüft, welche bildungssprachlichen Merkmale Kindern mit Zuwanderungshintergrund und/oder aus bildungsfernen Familien besondere Schwierigkeiten bereiten. Darauf aufbauend wurde ein Verfahren zur Einschätzung der bildungsbezogenen sprachlichen Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern entwickelt. Es wurden Aufgaben konzipiert, die auf das Verständnis derjenigen sprachlichen Merkmale abzielen, die in der Literatur als Charakteristika der Bildungssprache diskutiert werden. Um die Bedeutung unterschiedlicher lexikalischer und grammatischer Anforderungen für das Textverständnis von Schülerinnen und Schülern zu überprüfen, wurden Hörverstehensaufgaben entwickelt und erprobt, die sich in der Schwierigkeit des Wortschatzes und der Komplexität der Grammatik systematisch unterscheiden. Zudem wurden Aufgaben entwickelt und erprobt, die zur Erfassung des Verständnisses von Konnektoren (Satzverbindungen) dienen. Alle neu entwickelten Aufgaben wurden im Rahmen einer größer angelegten Studie, die im Anschluss an eine Reihe von Vorstudien durchgeführt wurde, von rund 1200 Schülern der zweiten und dritten Klassenstufe bearbeitet. Ferner wurden Vorarbeiten zur Erfassung von allgemein bildungssprachlichem Wortschatz geleistet. Die Befunde des psychologisch-erziehungswissenschaftlichen Teilprojekts zeigten erwartungsgemäß, dass Kinder nicht deutscher Herkunftssprache im Hörverstehen - bezogen auf das Deutsche - geringere Leistungen erzielen als Kinder deutscher Herkunftssprache. Dies gilt für Texte mit anspruchsvollem Wortschatz und Grammatik, aber auch - in vergleichbarem Ausmaß - für einfacher formulierte Texte, die zugleich für alle Kinder vergleichsweise leichter zu verstehen sind. Es sind aber nicht nur Kinder mit nicht deutschem Sprachhintergrund, sondern insbesondere auch Kinder aus sozial schwächeren Familien, die - unabhängig vom Sprachhintergrund - Einschränkungen beim Hörverstehen aufweisen.
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/60110