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KOmpetentes Miteinander. ENtwicklung Sozialer Kompetenz und Integration von Grundschulkindern in heterogenen Settings der dritten Jahrgangsstufe
Existing situation
Ongoing
Title
KOmpetentes Miteinander. ENtwicklung Sozialer Kompetenz und Integration von Grundschulkindern in heterogenen Settings der dritten Jahrgangsstufe
Project leader
Department
Person involved
Start date
September 1, 2016
Category
Sonstiges
Acronym
KOMENSKI
Description
Projektleitung
Christian Elting (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Prof. Dr. Bärbel Kopp (Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Projektförderung
Das Forschungsprojekt wurde am Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg initiiert und aus Mitteln des Sonderfonds für wissenschaftliche Arbeiten der FAU gefördert.
Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
Ein konstruktiver Umgang mit Heterogenität in all ihren Facetten ist grundbildungstheoretischer Anspruch der inklusiven Grundschule, die auf Kompetenz und Teilhabe aller Kinder zielt (Götz u.a., 2019). Auf Individualebene kann die Einlösung dieses Anspruchs u.a. daran gemessen werden, ob alle Kinder in ihrer sozialen Kompetenz und Integration gefördert oder aufgrund bestimmter Heterogenitätsmerkmale benachteiligt werden (Grosche, 2015). Auf Ebene des Settings verweisen empirisch gestützte Theoriebestände (z.B. Deci & Ryan, 1993) sowie Befunde der Unterrichts- und Inklusionsforschung (z.B. Hamre & Pianta, 2010; Klieme et al., 2006; Grütter et al., 2015) auf das Potenzial eines unterstützenden Unterrichtsklimas als bedeutsames Kriterium der Unterrichtsqualität für die soziale Entwicklung der Schüler*innen. Es fehlen jedoch belastbare grundschulpädagogische Forschungsbefunde zu Effekten von Heterogenitätsmerkmalen und klimatischen Aspekten des Settings auf die soziale Entwicklung. Dieses Desiderat der Grundschul- und Inklusionsforschung ist Gegenstand der KOMENSKI-Studie (Elting, 2019; Elting et al., 2019).
Fragestellungen
Die Hauptfragestellung der Studie lautet: Wie entwickeln sich soziale Kompetenz und soziale Integration der Schüler*innen in Abhängigkeit von deren Heterogenitätsmerkmalen (Migrationshintergrund, soziale Herkunft, besonderer Förderbedarf) und klimatischen Aspekten des Settings (Unterstützung des Erlebens von Autonomie, Kompetenz, sozialer Eingebundenheit)? Überdies wird geprüft, ob es „Optimalklassen“ gibt, in denen trotz überdurchschnittlicher Heterogenität eine überdurchschnittliche Entwicklung gelingt, und welche klimatischen Aspekte diese auszeichnen.
Methode
In einem quantitativen Längsschnittdesign mit drei Messzeitpunkten (t1: Anfang, t2: Mitte, t3: Ende 3. Klasse) werden die Entwicklung der sozialen Kompetenz und Integration von 415 Schüler*innen in 29 Klassen anhand standardisierter Fragebögen multiperspektivisch (Schüler*innen- u. Lehrkrafteinschätzung) erfasst und mehrebenenregressionsanalytisch durch Heterogenitätsmerkmale der Schüler*innen (Migrationsstatus, soziale Herkunft, besonderer Förderbedarf) sowie klimatische Aspekte des Settings (Unterstützung von Autonomie, Kompetenz, Eingebundenheit) erklärt.
Bedeutsamkeit
Die Studie gibt Aufschluss darüber, welche Bedeutung Heterogenitätsmerkmalen und klimatischen Aspekten des Settings für einen konstruktiven Umgang mit Heterogenität zukommt. Das zugrundeliegende, weite, partizipative Inklusionsverständnis des Projekts geht über Inklusion als räumliches Beisammensein von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf hinaus, indem es nach den Teilhabechancen aller Schüler*innen fragt. Damit würdigt es zugleich erfolgreiche inklusive Praxis jenseits inklusiver Modellversuche und Profilschulen. Die Identifikation von Optimalklassen und deren klimatischer Aspekte kann Hinweise auf Stellschrauben eines konstruktiven Umgangs mit Heterogenität liefern und somit Impulse für die Schulentwicklung und die Professionalisierung von Lehrkräften in inklusiven Settings geben.
Literaturangaben
Deci, E. L. & Ryan, R. M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39(2), 223-238.
Elting, C. (2019). Potenzielle Stellschrauben zur Förderung sozialer Kompetenz und sozialer Integration. Ergebnisse der Längsschnittstudie KOMENSKI (Kompetentes Miteinander. Entwicklung sozialer Kompetenz und Integration von Grundschulkindern in heterogenen Settings der dritten Jahrgangsstufe). In H. Knauder & C.-M. Reisinger (Hrsg.), Individuelle Förderung im Unterricht und in der Schule. Empirische Befunde und Hinweise für die Praxis (25–38). Münster: Waxmann.
Elting, C., Kopp, B., & Martschinke, S. (2019). Soziale Kompetenz und Integration von Grundschulkindern mit besonderem pädagogischen Förderbedarf. Erste Ergebnisse aus der KOMENSKI-Studie. In C. Donie et al. (Hrsg.), Grundschulpädagogik zwischen Wissenschaft und Transfer (296-302). Wiesbaden: Springer.
Götz, M., Miller, S., Einsiedler, W. & Vogt, M. (2019). Diskussionspapier zum Selbstverständnis der Grundschulpädagogik als wissenschaftliche Disziplin. In C. Donie et al. (Hrsg.), Grundschulpädagogik zwischen Wissenschaft und Transfer (12–21). Wiesbaden: Springer.
Grosche, M. (2015). Was ist Inklusion? Ein Diskussions- und Positionsartikel zur Definition von Inklusion aus Sicht der empirischen Bildungsforschung. In P. Kuhl et al. (Hrsg.), Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Schulleistungserhebungen (17–39). Wiesbaden: Springer.
Hamre, B. K. & Pianta, R. C. (2010). Classroom environments and developmental processes. Conceptualization and measurement. In J. L. Meece & J. S. Eccles (Eds.), Handbook of research on schools, schooling, and human development (25–41). New York: Routledge.
Klieme, E., Lipowsky, F., Rakoczy, K. & Ratzka, N. (2006). Qualitätsdimensionen und Wirksamkeit von Mathematikunterricht. Theoretische Grundlagen und ausgewählte Ergebnisse des Projekts „Pythagoras“. In M. Prenzel & L. Allolio-Näcke (Hrsg.), Untersuchungen zur Bildungsqualität von Schule. Abschlussbericht des DFG-Schwerpunktprogramms (127-146). Münster u.a.: Waxmann.
Christian Elting (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Prof. Dr. Bärbel Kopp (Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Projektförderung
Das Forschungsprojekt wurde am Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg initiiert und aus Mitteln des Sonderfonds für wissenschaftliche Arbeiten der FAU gefördert.
Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
Ein konstruktiver Umgang mit Heterogenität in all ihren Facetten ist grundbildungstheoretischer Anspruch der inklusiven Grundschule, die auf Kompetenz und Teilhabe aller Kinder zielt (Götz u.a., 2019). Auf Individualebene kann die Einlösung dieses Anspruchs u.a. daran gemessen werden, ob alle Kinder in ihrer sozialen Kompetenz und Integration gefördert oder aufgrund bestimmter Heterogenitätsmerkmale benachteiligt werden (Grosche, 2015). Auf Ebene des Settings verweisen empirisch gestützte Theoriebestände (z.B. Deci & Ryan, 1993) sowie Befunde der Unterrichts- und Inklusionsforschung (z.B. Hamre & Pianta, 2010; Klieme et al., 2006; Grütter et al., 2015) auf das Potenzial eines unterstützenden Unterrichtsklimas als bedeutsames Kriterium der Unterrichtsqualität für die soziale Entwicklung der Schüler*innen. Es fehlen jedoch belastbare grundschulpädagogische Forschungsbefunde zu Effekten von Heterogenitätsmerkmalen und klimatischen Aspekten des Settings auf die soziale Entwicklung. Dieses Desiderat der Grundschul- und Inklusionsforschung ist Gegenstand der KOMENSKI-Studie (Elting, 2019; Elting et al., 2019).
Fragestellungen
Die Hauptfragestellung der Studie lautet: Wie entwickeln sich soziale Kompetenz und soziale Integration der Schüler*innen in Abhängigkeit von deren Heterogenitätsmerkmalen (Migrationshintergrund, soziale Herkunft, besonderer Förderbedarf) und klimatischen Aspekten des Settings (Unterstützung des Erlebens von Autonomie, Kompetenz, sozialer Eingebundenheit)? Überdies wird geprüft, ob es „Optimalklassen“ gibt, in denen trotz überdurchschnittlicher Heterogenität eine überdurchschnittliche Entwicklung gelingt, und welche klimatischen Aspekte diese auszeichnen.
Methode
In einem quantitativen Längsschnittdesign mit drei Messzeitpunkten (t1: Anfang, t2: Mitte, t3: Ende 3. Klasse) werden die Entwicklung der sozialen Kompetenz und Integration von 415 Schüler*innen in 29 Klassen anhand standardisierter Fragebögen multiperspektivisch (Schüler*innen- u. Lehrkrafteinschätzung) erfasst und mehrebenenregressionsanalytisch durch Heterogenitätsmerkmale der Schüler*innen (Migrationsstatus, soziale Herkunft, besonderer Förderbedarf) sowie klimatische Aspekte des Settings (Unterstützung von Autonomie, Kompetenz, Eingebundenheit) erklärt.
Bedeutsamkeit
Die Studie gibt Aufschluss darüber, welche Bedeutung Heterogenitätsmerkmalen und klimatischen Aspekten des Settings für einen konstruktiven Umgang mit Heterogenität zukommt. Das zugrundeliegende, weite, partizipative Inklusionsverständnis des Projekts geht über Inklusion als räumliches Beisammensein von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf hinaus, indem es nach den Teilhabechancen aller Schüler*innen fragt. Damit würdigt es zugleich erfolgreiche inklusive Praxis jenseits inklusiver Modellversuche und Profilschulen. Die Identifikation von Optimalklassen und deren klimatischer Aspekte kann Hinweise auf Stellschrauben eines konstruktiven Umgangs mit Heterogenität liefern und somit Impulse für die Schulentwicklung und die Professionalisierung von Lehrkräften in inklusiven Settings geben.
Literaturangaben
Deci, E. L. & Ryan, R. M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39(2), 223-238.
Elting, C. (2019). Potenzielle Stellschrauben zur Förderung sozialer Kompetenz und sozialer Integration. Ergebnisse der Längsschnittstudie KOMENSKI (Kompetentes Miteinander. Entwicklung sozialer Kompetenz und Integration von Grundschulkindern in heterogenen Settings der dritten Jahrgangsstufe). In H. Knauder & C.-M. Reisinger (Hrsg.), Individuelle Förderung im Unterricht und in der Schule. Empirische Befunde und Hinweise für die Praxis (25–38). Münster: Waxmann.
Elting, C., Kopp, B., & Martschinke, S. (2019). Soziale Kompetenz und Integration von Grundschulkindern mit besonderem pädagogischen Förderbedarf. Erste Ergebnisse aus der KOMENSKI-Studie. In C. Donie et al. (Hrsg.), Grundschulpädagogik zwischen Wissenschaft und Transfer (296-302). Wiesbaden: Springer.
Götz, M., Miller, S., Einsiedler, W. & Vogt, M. (2019). Diskussionspapier zum Selbstverständnis der Grundschulpädagogik als wissenschaftliche Disziplin. In C. Donie et al. (Hrsg.), Grundschulpädagogik zwischen Wissenschaft und Transfer (12–21). Wiesbaden: Springer.
Grosche, M. (2015). Was ist Inklusion? Ein Diskussions- und Positionsartikel zur Definition von Inklusion aus Sicht der empirischen Bildungsforschung. In P. Kuhl et al. (Hrsg.), Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Schulleistungserhebungen (17–39). Wiesbaden: Springer.
Hamre, B. K. & Pianta, R. C. (2010). Classroom environments and developmental processes. Conceptualization and measurement. In J. L. Meece & J. S. Eccles (Eds.), Handbook of research on schools, schooling, and human development (25–41). New York: Routledge.
Klieme, E., Lipowsky, F., Rakoczy, K. & Ratzka, N. (2006). Qualitätsdimensionen und Wirksamkeit von Mathematikunterricht. Theoretische Grundlagen und ausgewählte Ergebnisse des Projekts „Pythagoras“. In M. Prenzel & L. Allolio-Näcke (Hrsg.), Untersuchungen zur Bildungsqualität von Schule. Abschlussbericht des DFG-Schwerpunktprogramms (127-146). Münster u.a.: Waxmann.
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/60470