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Promotionspreise der Hans-Löwel-Stiftung
Title
Promotionspreise der Hans-Löwel-Stiftung
Year
2024
Awardseries
Person
Description
Kathrin Peters hat ihr Studium der Psychologie 2009 an der Universität Bamberg abgeschlossen und ist inzwischen approbierte Psychotherapeutin, Supervisorin und Dozentin für kognitive Verhaltenstherapie. Sie arbeitet seit 2010 im Zentrum für Verhaltenstherapeutische Medizin der Schön Klinik Bad Staffelstein. Ihr Spezialgebiet ist die Therapie von Essstörungen, worüber sie auch an der Professur für Pathopsychologie der Universität Bamberg promoviert hat.
Dissertation:
Anorexia nervosa: Effektivität einer Gewichtsmapping-basierten Intervalltherapie
Essstörungen sind ernsthafte Erkrankungen, deren komplexe Symptomatik oft mit wenig selbstfürsorglichem Verhalten, Einsamkeit, Angst und Scham sowie diversen körperlichen Folgen verbunden ist. Gerade bei Anorexia nervosa, auch Magersucht genannt, zeigen sich oft schwere, langwierige und mitunter ernüchternde Verläufe. Selbst nach scheinbar erfolgreicher stationärer Behandlung kommt es häufig zu erneutem Gewichtsverlust und ungeplanten Wiederaufnahmen in Kliniken.
Kathrin Peters stellt daher in ihrer Dissertation eine innovative Weiterentwicklung bisheriger Therapiekonzepte vor: die Gewichtsmapping-basierte Intervalltherapie für Anorexia nervosa bei Erwachsenen. Diese fokussiert den Aufbau eines selbstfürsorglichen Essverhaltens sowie die Akzeptanz der resultierenden Gewichtsentwicklung. Dabei erfolgt eine individualisierte Therapieplanung auf Basis standardisierter Mapping-Methoden, bei denen unter anderem Gewichtsverläufe und Angstgrenzen hinsichtlich des Gewichts visualisiert werden. Daraus wird eine Behandlungsstrategie abgeleitet, bei der sich stationäre Therapie- und häusliche Erprobungsphasen planvoll abwechseln. Auf diese Weise können Bewältigungskompetenzen stufenweise aufgebaut werden.
In einer quasi-experimentellen Interventionsstudie, bei der die Versuchspersonen für die Datenerhebung nach bestimmten Kriterien ausgewählt wurden, untersuchte Kathrin Peters die Effektivität der Gewichtsmapping-basierten Intervalltherapie im Vergleich zur Standardtherapie. Hierfür erhob und analysierte sie die Daten von über 300 stationär behandelten Frauen mit Anorexia nervosa und führte eine Follow-up-Untersuchung nach durchschnittlich zwei Jahren durch. Es handelt sich hierbei um die erste Untersuchung eines solchen Konzepts, obwohl Intervalltherapie in der Behandlungsleitlinie für Essstörungen bereits erwähnt und in der Praxis durchaus angewendet wird. Kathrin Peters konnte somit erstmals die Wirksamkeit dieses Vorgehens empirisch belegen und aufzeigen, dass Gewichtsmapping-basierte Intervalltherapie vielversprechend ist, um die Essstörungsbewältigung nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Betreuung:
Prof. Dr. Jörg Wolstein
Professur für Pathopsychologie
Prof. Dr. Sabine Steins-Löber
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Dissertation:
Anorexia nervosa: Effektivität einer Gewichtsmapping-basierten Intervalltherapie
Essstörungen sind ernsthafte Erkrankungen, deren komplexe Symptomatik oft mit wenig selbstfürsorglichem Verhalten, Einsamkeit, Angst und Scham sowie diversen körperlichen Folgen verbunden ist. Gerade bei Anorexia nervosa, auch Magersucht genannt, zeigen sich oft schwere, langwierige und mitunter ernüchternde Verläufe. Selbst nach scheinbar erfolgreicher stationärer Behandlung kommt es häufig zu erneutem Gewichtsverlust und ungeplanten Wiederaufnahmen in Kliniken.
Kathrin Peters stellt daher in ihrer Dissertation eine innovative Weiterentwicklung bisheriger Therapiekonzepte vor: die Gewichtsmapping-basierte Intervalltherapie für Anorexia nervosa bei Erwachsenen. Diese fokussiert den Aufbau eines selbstfürsorglichen Essverhaltens sowie die Akzeptanz der resultierenden Gewichtsentwicklung. Dabei erfolgt eine individualisierte Therapieplanung auf Basis standardisierter Mapping-Methoden, bei denen unter anderem Gewichtsverläufe und Angstgrenzen hinsichtlich des Gewichts visualisiert werden. Daraus wird eine Behandlungsstrategie abgeleitet, bei der sich stationäre Therapie- und häusliche Erprobungsphasen planvoll abwechseln. Auf diese Weise können Bewältigungskompetenzen stufenweise aufgebaut werden.
In einer quasi-experimentellen Interventionsstudie, bei der die Versuchspersonen für die Datenerhebung nach bestimmten Kriterien ausgewählt wurden, untersuchte Kathrin Peters die Effektivität der Gewichtsmapping-basierten Intervalltherapie im Vergleich zur Standardtherapie. Hierfür erhob und analysierte sie die Daten von über 300 stationär behandelten Frauen mit Anorexia nervosa und führte eine Follow-up-Untersuchung nach durchschnittlich zwei Jahren durch. Es handelt sich hierbei um die erste Untersuchung eines solchen Konzepts, obwohl Intervalltherapie in der Behandlungsleitlinie für Essstörungen bereits erwähnt und in der Praxis durchaus angewendet wird. Kathrin Peters konnte somit erstmals die Wirksamkeit dieses Vorgehens empirisch belegen und aufzeigen, dass Gewichtsmapping-basierte Intervalltherapie vielversprechend ist, um die Essstörungsbewältigung nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Betreuung:
Prof. Dr. Jörg Wolstein
Professur für Pathopsychologie
Prof. Dr. Sabine Steins-Löber
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Category
Promotionspreis
Sponsoring institution
Hans-Löwel-Stiftung
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/105366