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Inklusives pädagogisches Wissen und inklusive Überzeugungen angehender Grundschullehrkräfte
Existing situation
Completed
Title
Inklusives pädagogisches Wissen und inklusive Überzeugungen angehender Grundschullehrkräfte
Project leader
Department
Start date
January 14, 2021
Acronym
InkluWi
Description
Projektpartner:innen:
Christian Elting (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Prof. Dr. Sonja Ertl und Dr. Saskia Liebner (Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Finanzierung
Das Kooperationsprojekt wird aus Eigenmitteln des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und des Instituts für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg finanziert.
Theoretisch-empirische Einbettung
Empirisch gestützte Modelle der professionellen Kompetenz von Lehrkräften (z.B. Baumert & Kunter, 2011) verweisen auf die Bedeutung professioneller Überzeugungen und professionellen Wissens für die Qualität des Unterrichts und die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen. Wenngleich diese Kompetenzfacetten auch für inklusive Settings gelten sollten, ist anzunehmen, dass ein inklusiver Unterricht darüber hinaus pro-inklusive Überzeugungen sowie spezifisches Wissen erfordert, um konstruktiv mit den besonderen Bedürfnissen aller Schüler:innen umzugehen. In Kompetenzmodellen für inklusive Settings (z.B. König et al., 2019) findet diese Annahme Berücksichtigung: Neben allgemeinen Kompetenzen (z.B. im Bereich der Diagnose, Intervention, Beratung) wird insbesondere spezifisches Wissen zur Inklusion bzw. zu inklusivem Unterricht als relevant erachtet, um Lern- und Entwicklungsprozesse konstruktiv gestalten zu können. Zwar liegen bereits Befunde zu professionellen Überzeugungen und zum pädagogischen Wissen angehender Lehrkräfte vor, doch deren Zusammenspiel im Kontext der Inklusion bleibt bislang weitgehend unberücksichtigt. Auch geben die vorliegenden Studien kaum Auskunft über Grundschullehramtsstudierende und Studienanfänger*innen. Diesen Desiderata widmet sich das Kooperationsprojekt InkluWi. Dabei wird ein weites Verständnis von Inklusion zugrunde gelegt, in dem nicht nur Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf berücksichtigt werden, sondern alle Kinder mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen.
Fragestellungen
Die Studie fragt nach Ausprägung und Zusammenhängen von inklusiven Überzeugungen (Einstellungen und Selbstwirksamkeitserwartungen) und inklusivem pädagogischen Wissen beginnender und fortgeschrittener Grundschullehramtsstudierender. Im Einzelnen wird folgenden Teilfragestellungen nachgegangen:
Wie sind die inklusiven Überzeugungen und das inklusive pädagogische Wissen beginnender und fortgeschrittener Grundschullehramtsstudierender ausgeprägt?
Unterscheiden sich beginnende und fortgeschrittene Grundschullehramtsstudierende in ihren inklusiven Überzeugungen oder ihrem inklusiven pädagogischen Wissen?
Gibt es Zusammenhänge zwischen den inklusiven Überzeugungen und dem inklusiven pädagogischen Wissen von Grundschullehramtsstudierenden?
Lässt sich das inklusive pädagogische Wissen von Grundschullehramtsstudierenden (unter Kontrolle von Hintergrundmerkmalen) durch deren inklusive Überzeugungen erklären?
Methode
Zur Beantwortung dieser Fragestellung wird seit dem Sommersemester 2021 an mehreren bayerischen Universitätsstandorten eine querschnittliche Online-Befragung zu inklusiven Überzeugungen (Adaption: KIESEL, Bosse & Spörer, 2014) und zum inklusiven pädagogischen Wissen (Adaption: GPK-IT, Gerhard et al., 2020; BilWiss2.0, Kunina-Habenicht et al., 2020) von Grundschullehramtsstudierenden am Beginn und am Ende des Studiums (anvisierte Stichprobe: N > 300) durchgeführt. Die Forschungsfragen sollen mittels deskriptiver, inferenzstatistischer und strukturgleichungsanalytischer Verfahren beantwortet werden.
Bedeutsamkeit
Die Ergebnisse der Studie könnten einen Beitrag zur Schließung der skizzierten Forschungslücken im Bereich der professionellen Kompetenz von angehenden Grundschullehrkräften für das Unterrichten in inklusiven Settings leisten. Ferner wird die Identifikation möglicher Anpassungsbedarfe des universitären Lehrangebots erwartet, die Ansatzpunkte für eine optimierte Professionalisierung angehender Grundschullehrkräfte für inklusiven Unterricht darstellen könnten. Neben diesen inhaltlichen Zielen dient die Studie der Pilotierung und Adaption vorliegender Instrumente für die Zielgruppe der (angehenden) Grundschullehrkräfte und deren professionelle Kompetenz im Hinblick auf den inklusiven Umgang mit Heterogenität in all ihren Facetten. Auf dieser Grundlage sollen Anschlussstudien im Berufsfeld Effekte der inklusiven professionellen Kompetenz auf die Unterrichtsqualität und die Entwicklung der Lernenden in den Blick nehmen.
Literaturangaben
Baumert, J. & Kunter, M. (2011). Das Kompetenzmodell von COACTIV. In M. Kunter, J. Baumert, W. Blum, U. Klusmann, S. Krauss & M. Neubrand (Hrsg.), Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Ergebnisse des Forschungsprogramms COACTIV (29–53). Münster u.a.: Waxmann.
Bosse, S. & Spörer, N. (2014). Erfassung der Einstellung und der Selbstwirksamkeit von Lehramtsstudierenden zum inklusiven Unterricht. Empirische Sonderpädagogik, 6(4), 279-299.
Gerhard, K., Kaspar, K., König, J. & Melzer, C. (2020). Pädagogisches Wissen für inklusiven Unterricht (GPK-IT) und Bildungswissenschaftliche Ausbildungsinhalte zu Inklusion (OTL Inklusion). Dokumentation der Instrumente für die Kompetenzmessung und Erfassung von Lerngelegenheiten bei (angehenden) Lehrkräften. Universität zu Köln: Heterogenität und Inklusion gestalten Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS).
König, J., Gerhard, K., Kaspar, K. & Melzer, C. (2019). Professionelles Wissen von Lehrkräften zur Inklusion: Überlegungen zur Modellierung und Erfassung mithilfe standardisierter Testinstrumente. Pädagogische Rundschau, 73(1), 43-64.
Kunina-Habenicht, O., Maurer, C., Wolf, K., Holzberger, D., Schmidt, M., Dicke, T., Teuber, Z., Koc-Januchta, M., Lohse-Bossenz, H., Leutner, D., Seidel, T. & Kunter, M. (2020). Der BilWiss-2.0-Test. Ein revidierter Test zur Erfassung des bildungswissenschaftlichen Wissens von (angehenden) Lehrkräften. Diagnostica 66(2), 80–92.
Vortragstätigkeiten
Elting, C., Ertl, S. & Liebner, S. (12.11.2021). Inklusives pädagogisches Wissen und inklusive Überzeugungen zukünftiger Grundschullehrkräfte – erste Ergebnisse einer Pilotstudie. Eingeladener Vortrag im Rahmen des 15. Workshops des Interdisziplinären Zentrums für empirische Lehrer*innen- und Unterrichtsforschung (IZeF) der Universität zu Köln: Kompetenzmessung und Prüfung der Wirksamkeit der Lehrer*innenbildung im Handlungsfeld Qualitätssicherung der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (Veranstalter: IZeF, Universität zu Köln).
Christian Elting (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Prof. Dr. Sonja Ertl und Dr. Saskia Liebner (Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Finanzierung
Das Kooperationsprojekt wird aus Eigenmitteln des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und des Instituts für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg finanziert.
Theoretisch-empirische Einbettung
Empirisch gestützte Modelle der professionellen Kompetenz von Lehrkräften (z.B. Baumert & Kunter, 2011) verweisen auf die Bedeutung professioneller Überzeugungen und professionellen Wissens für die Qualität des Unterrichts und die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen. Wenngleich diese Kompetenzfacetten auch für inklusive Settings gelten sollten, ist anzunehmen, dass ein inklusiver Unterricht darüber hinaus pro-inklusive Überzeugungen sowie spezifisches Wissen erfordert, um konstruktiv mit den besonderen Bedürfnissen aller Schüler:innen umzugehen. In Kompetenzmodellen für inklusive Settings (z.B. König et al., 2019) findet diese Annahme Berücksichtigung: Neben allgemeinen Kompetenzen (z.B. im Bereich der Diagnose, Intervention, Beratung) wird insbesondere spezifisches Wissen zur Inklusion bzw. zu inklusivem Unterricht als relevant erachtet, um Lern- und Entwicklungsprozesse konstruktiv gestalten zu können. Zwar liegen bereits Befunde zu professionellen Überzeugungen und zum pädagogischen Wissen angehender Lehrkräfte vor, doch deren Zusammenspiel im Kontext der Inklusion bleibt bislang weitgehend unberücksichtigt. Auch geben die vorliegenden Studien kaum Auskunft über Grundschullehramtsstudierende und Studienanfänger*innen. Diesen Desiderata widmet sich das Kooperationsprojekt InkluWi. Dabei wird ein weites Verständnis von Inklusion zugrunde gelegt, in dem nicht nur Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf berücksichtigt werden, sondern alle Kinder mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen.
Fragestellungen
Die Studie fragt nach Ausprägung und Zusammenhängen von inklusiven Überzeugungen (Einstellungen und Selbstwirksamkeitserwartungen) und inklusivem pädagogischen Wissen beginnender und fortgeschrittener Grundschullehramtsstudierender. Im Einzelnen wird folgenden Teilfragestellungen nachgegangen:
Wie sind die inklusiven Überzeugungen und das inklusive pädagogische Wissen beginnender und fortgeschrittener Grundschullehramtsstudierender ausgeprägt?
Unterscheiden sich beginnende und fortgeschrittene Grundschullehramtsstudierende in ihren inklusiven Überzeugungen oder ihrem inklusiven pädagogischen Wissen?
Gibt es Zusammenhänge zwischen den inklusiven Überzeugungen und dem inklusiven pädagogischen Wissen von Grundschullehramtsstudierenden?
Lässt sich das inklusive pädagogische Wissen von Grundschullehramtsstudierenden (unter Kontrolle von Hintergrundmerkmalen) durch deren inklusive Überzeugungen erklären?
Methode
Zur Beantwortung dieser Fragestellung wird seit dem Sommersemester 2021 an mehreren bayerischen Universitätsstandorten eine querschnittliche Online-Befragung zu inklusiven Überzeugungen (Adaption: KIESEL, Bosse & Spörer, 2014) und zum inklusiven pädagogischen Wissen (Adaption: GPK-IT, Gerhard et al., 2020; BilWiss2.0, Kunina-Habenicht et al., 2020) von Grundschullehramtsstudierenden am Beginn und am Ende des Studiums (anvisierte Stichprobe: N > 300) durchgeführt. Die Forschungsfragen sollen mittels deskriptiver, inferenzstatistischer und strukturgleichungsanalytischer Verfahren beantwortet werden.
Bedeutsamkeit
Die Ergebnisse der Studie könnten einen Beitrag zur Schließung der skizzierten Forschungslücken im Bereich der professionellen Kompetenz von angehenden Grundschullehrkräften für das Unterrichten in inklusiven Settings leisten. Ferner wird die Identifikation möglicher Anpassungsbedarfe des universitären Lehrangebots erwartet, die Ansatzpunkte für eine optimierte Professionalisierung angehender Grundschullehrkräfte für inklusiven Unterricht darstellen könnten. Neben diesen inhaltlichen Zielen dient die Studie der Pilotierung und Adaption vorliegender Instrumente für die Zielgruppe der (angehenden) Grundschullehrkräfte und deren professionelle Kompetenz im Hinblick auf den inklusiven Umgang mit Heterogenität in all ihren Facetten. Auf dieser Grundlage sollen Anschlussstudien im Berufsfeld Effekte der inklusiven professionellen Kompetenz auf die Unterrichtsqualität und die Entwicklung der Lernenden in den Blick nehmen.
Literaturangaben
Baumert, J. & Kunter, M. (2011). Das Kompetenzmodell von COACTIV. In M. Kunter, J. Baumert, W. Blum, U. Klusmann, S. Krauss & M. Neubrand (Hrsg.), Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Ergebnisse des Forschungsprogramms COACTIV (29–53). Münster u.a.: Waxmann.
Bosse, S. & Spörer, N. (2014). Erfassung der Einstellung und der Selbstwirksamkeit von Lehramtsstudierenden zum inklusiven Unterricht. Empirische Sonderpädagogik, 6(4), 279-299.
Gerhard, K., Kaspar, K., König, J. & Melzer, C. (2020). Pädagogisches Wissen für inklusiven Unterricht (GPK-IT) und Bildungswissenschaftliche Ausbildungsinhalte zu Inklusion (OTL Inklusion). Dokumentation der Instrumente für die Kompetenzmessung und Erfassung von Lerngelegenheiten bei (angehenden) Lehrkräften. Universität zu Köln: Heterogenität und Inklusion gestalten Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS).
König, J., Gerhard, K., Kaspar, K. & Melzer, C. (2019). Professionelles Wissen von Lehrkräften zur Inklusion: Überlegungen zur Modellierung und Erfassung mithilfe standardisierter Testinstrumente. Pädagogische Rundschau, 73(1), 43-64.
Kunina-Habenicht, O., Maurer, C., Wolf, K., Holzberger, D., Schmidt, M., Dicke, T., Teuber, Z., Koc-Januchta, M., Lohse-Bossenz, H., Leutner, D., Seidel, T. & Kunter, M. (2020). Der BilWiss-2.0-Test. Ein revidierter Test zur Erfassung des bildungswissenschaftlichen Wissens von (angehenden) Lehrkräften. Diagnostica 66(2), 80–92.
Vortragstätigkeiten
Elting, C., Ertl, S. & Liebner, S. (12.11.2021). Inklusives pädagogisches Wissen und inklusive Überzeugungen zukünftiger Grundschullehrkräfte – erste Ergebnisse einer Pilotstudie. Eingeladener Vortrag im Rahmen des 15. Workshops des Interdisziplinären Zentrums für empirische Lehrer*innen- und Unterrichtsforschung (IZeF) der Universität zu Köln: Kompetenzmessung und Prüfung der Wirksamkeit der Lehrer*innenbildung im Handlungsfeld Qualitätssicherung der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (Veranstalter: IZeF, Universität zu Köln).
Permalink
https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/60531