Böhme, JensJensBöhme2024-06-102024-06-102024https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/55770Dissertation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2022Ziel dieser Arbeit ist es erstmals alle am Bayreuther Hof in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts intendierten und existierenden Wasserspiele sowie die in diesem Zusammenhang errichteten baulichen Anlagen zum Betrieb derselben anhand archivarisch vorliegender Pläne und historischem Schriftverkehr beziehungsweise vor Ort vorgenommener archäologischer Untersuchungen und bauforschungstechnischer Analyse zu rekonstruieren. Der Fokus liegt hier in erster Linie auf der geplanten und partiell realisierten technischen Substruktion gemäß ihrer chronologischen Abfolge der Wassererschließung und -führung bis zum letztendlich wahrnehmbaren Erscheinungsbild der Wasserspiele im jeweiligen Schlossgarten. Das Anlegen von Brunnenschächten, die Herstellung und der Verlauf der hölzernen Wasserleitungen, die Errichtung notwendiger Hebeanlagen und Stangenkünste, Nebengebäude, wie Wassertürmen und Speicherbecken sowie die künstlerische Ausgestaltung der Wasserbecken und Brunnenfiguren, Grottenräume und Kaskaden sollen hier aufgezeigt und rekonstruiert werden. Typologische Unterschiede der einzelnen Wasserkünste, aber auch Entwicklungen der Wassertechnik in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, demonstrieren den technologischen Wissensstand im Markgrafentum Bayreuth auf diesem Gebiet zu jener Zeit. Im Anschluss erfolgt eine direkte Gegenüberstellung der einzelnen Komponenten der Bayreuther Wasserkünste mit weiteren, in annähernd gleichem Zeitraum errichteten, oft berühmten barocken Anlagen bedeutender europäischer Höfe. Die Ergebnisse sollen Divergenzen und Analogien in Bezug auf Vielfalt und Komplexität, vor allem aber auf die eingesetzte Technik und Varianten zur Realisierung der Wasserbereitstellung zeigen. Hierdurch wird die Möglichkeit zur Einordnung der Bayreuther Wasserspiele in den kultur- und technikgeschichtlichen Kontext zu Beginn des 18. Jahrhunderts gegeben. Im Ergebnis zeigt sich, wie Pragmatismus und Ideenreichtum in Bayreuth, im Gegensatz zu wissenschaftlicher Expertise an einflussreichen Höfen, nicht minder beeindruckende Wasserspiele ermöglichten.deuWasserkunst, Wasserspiel, Barock, Leitungssysteme, Fontänen, Parkanlagen720Wasserkunst und Wasserspiel am Hof der Markgrafen zu Bayreuthdoctoralthesisurn:nbn:de:bvb:473-irb-557706