Sevruk, DmitryDmitrySevruk2019-09-192014-03-252013978-3-86309-182-8978-3-86309-183-5https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/2115Zugl.: Bamberg, Univ., Diss., 2012Im Jahr 1923 erschien in Ǧawbat Burġāl, einem alawitischen Dorf im westlichen Syrien, ein junger „Prophet“ namens Salmān Muršid, der über das baldige Kommen des jüngsten Gerichtes sprach und seine Glaubensgenossen zur Rettung durch Reue und Buße aufrief. Sehr schnell verwandelte sich die ursprünglich religiöse Botschaft in eine egalitaristische politische und soziale Bewegung, die überwiegend Interessen von unteren Schichten der alawitischen Gemeinschaft vertrat. Allmählich wurde Salmān Muršid zu einem der einflussreichsten alawitischen Führer und zu einer ernstzunehmenden Person im politischen Leben Syriens. Selbst nach seiner Hinrichtung 1946 ist der von ihm aus verschiedenen alawitischen Sippen gegründete Stamm al-Ġasāsina nicht verschwunden sondern verwandelte sich unter Führung seiner Söhne Muǧīb (1930-1952) und Sāǧī (1932-1998) in eine eigenständige religiöse Gemeinschaft - die Muršidiyya, - die nach dem Machtantritt von Ḥāfiẓ al-Asad als solche de facto anerkannt und durch das Regime instrumentalisiert wurde. Dabei ist die Geschichte der Botschaft von Salmān, ihrer Umwandlung in eine politische Bewegung und dann in eine eigenständige religiöse Gemeinschaft untrennbar von der Geschichte Syriens im 20. Jahrhundert. Die vorliegende Arbeit ist der erste Versuch einer kompletten Beschreibung der Muršidiyya, ihrer Geschichte und der Evolution ihrer religiösen Lehre. Die Beschreibung der religiösen Lehre der Gemeinschaft und die Analyse ihrer Geschichte basieren in weiten Teilen auf den Ergebnissen der Feldforschungen, die der Autor 2010 unternommen hat.In 1923 a young “prophet” appeared in Ǧawbat Burġāl, an Alawi village in western Syria. His name was Salmān Muršid, he spoke about the arrival of Judgment Day and called the members of his community to find salvation through repentance. Quite soon the originally religious message transformed into an egalitarian political and social movement which primary represented interests of lower classes of the Alawi community. Gradually Salmān Muršid became one of the most influential Alawi chiefs and an influential Syrian politician. Even after his execution in 1946 the tribe al-Ġasāsina, founded by him from various Alawi clans, has not disappeared but was transformed by his sons Muǧīb (1930-1952) and Sāǧī (1932-1998) into an independent religious community called “Muršidiyya”. After Ḥāfiẓ al-Asad came to power, the new community was de facto recognized and instrumentalized by the new regime. However, the history of Salmāns message, its transformation into a political movement and then into an independent religious community is inseparable from the history of Syria in the 20th century. The present study is the first attempt to give a complete description of the Muršidiyya, its history and the evolution of its religious doctrines. The description of religious doctrines and analysis of the history of the community are largely based on the results of fieldwork undertaken by the author in 2010.deu-290950Die Muršidiyya : Entstehung und innere Entwicklung einer religiösen Sondergemeinschaft in Syrien von den 1920er Jahren bis heutedoctoralthesisurn:nbn:de:bvb:473-opus4-47606