van Kampen, AngeliekAngeliekvan Kampen2019-09-192014-01-282014https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/2676Bamberg, Univ., Diss., 2009Die vorliegende Untersuchung hat zu dem Ergebnis geführt, dass in jeder Tragödie der Altersunterschied implizit und explizit, verstanden als der Unterschied in Lebenserfahrung und Lebensweisheit, vorzufinden ist und in Konfliktsituationen von den Figuren oft als tragendes Argument vorgebracht wird. Sophokles hat in seinen Tragödien die Beziehungen und Verhältnisse zwischen Menschen unterschiedlicher Generationen funktionalisiert, um die Komplexität und die Bedeutsamkeit der dramatisierten Moral für den Zuschauer auf einfache und zugleich wirkungsvolle Weise deutlich zu machen. Sophokles stellte dazu die Menschen in ihren sämtlichen Lebensphasen dar und benutzte diese Darstellung sowohl aktiv als auch passiv zur Erhöhung der dramatischen Spannung. Die vorliegende Untersuchung hat insbesondere zu den folgenden Ergebnissen geführt: 1. Sophokles hat die verschiedenen Generationen in seinen Tragödien auf dreierlei Weise definiert und voneinander unterschieden: 1) Mittels der Betonung des Gewichts von immateriellem Erbe wie Ruhm, Ehre und Schande, das von Eltern und Ahnen auf Kinder überliefert wurde; 2) Durch Wortwahl – und durch die Differenzierung in der Wortwahl – in der Anrede von Jung versus Alt und vice versa, was das Maß die Bedeutung und Ambivalenz dieser Verhältnisse verrät; 3) mit der Darstellung von Erwartungspatrone zwischen Jung und Alt. 2. Auf Grund der tragischen Texte Spohokles’ – RAPSEAT nachstehend kann man konkludieren, dass die Beziehung zwischen Eltern und deren Kindern nicht nur eine ökonomische Grundlage hatte: die Darstellung von Zuneigung der Eltern ihren Kindern gegenüber verleiht den betreffenden Szenen eine viel größere emotionelle Bedeutung, als wenn eine solche nicht geschildert worden wäre. Für das Verständnis der Tragödien bedeutet das, dass der Spannungsaufbau über das Ziel hinausgeschossen und für das Publikum unverständlich geblieben wäre, wenn dern Zusammenhang mit der historischen Wirklichkeit zu groß gewesen wäre. Außerdem kann aus den Texten abgeleitet werden, dass der Unterschied zwischen generationellen Beziehungen mit Blutsverwandten und denen mit philoi, xeniai, Konkubinen und Bastardkindern gering ist und nicht den Plot bzw. den Handlungsverlauf der Tragödien beeinflusst. 3. Auf Grund der Definition, dass nur dann ein Generationenkonflikt vorliegt, wenn die tatsächliche Ursache des entstandenden Konflikts ein Generationenunterschied zwischen den sich streitenden Parteien ist, gibt es zwei Generationenkonflikte in den Sophokleschen Tragödien: in Antigone und in Elektra.eng880The generations of Sophocles : analyses of generational awareness, generational relations and generation conflicts within the Sophoclean tragediesdoctoralthesisurn:nbn:de:bvb:473-opus4-60930