Rolker, ChristofChristofRolker0000-0003-2524-88142021-07-152021-07-152019978-90-04-38993-9https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/50339Paul Fournier hat v.a. in seiner "Histoire" eine bis heute sehr weit verbreitete Deutung der kirchlichen Rechtsgeschichte des 9.-12. Jh. vorgelegt. Der Beitrag untersucht den biographischen, institutionellen und historiographiegeschichtlichen Hintergrund, vor dem Fournier sein Modell der Entwicklung des kirchlichen Rechts entwickelt hat. Eine zentrale Leistung Fourniers war die Interpretation von kanonischen Sammlungen als Quellen der (politischen) Ideengeschichte aufgrund ihrer jeweiligen "Tendenz". Dadurch ordnete er einzelne Sammlungen auch spezifischen Gruppen innerhalb der Kirche zu und einer Vielfalt unterschiedlicher "Reformen". Seine Vorstellung von "Reform" war dabei die einer top-down-Bewegung und basierten auf einer aus heutiger Sicht starken Überschätzung der Rolle zentraler Institutionen (v.a. des Papsttums). Dennoch sind viele Elemente des Modells in seiner Zeit innovativ gewesen und einige methodische Ansätze können bis heute für die Forschung genutzt werden.engcanon lawMiddle Ages940Fournier’s Model and Its Meritsbookpart10.1163/9789004394384_003