Hoffmann-Lange, UrsulaUrsulaHoffmann-Lange0000-0001-6107-751X2019-09-192014-09-242000978-3-8100-2913-3https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/6967In der politischen Meinungsforschung hat sich das formale Bildungsniveau als einer der wichtigsten Prädiktoren für ein breites Spektrum politischer Orientierungen und politischer Verhaltensbereitschaften erwiesen. Beispiele hierfür sind politisches Interesse, politische Partizipationsbereitschaften, demokratische Wertorientierungen und politische Toleranz. Hieraus wird teilweise auch heute noch die Erwartung abgeleitet, die Bildungsexpansion werde beträchtliche Auswirkungen auf die politischen Kultur haben. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Wertewandelstheorie von Inglehart (u.a. 1997) zu nennen, die weitreichende Veränderungen in der politischen Kultur durch einen intergenerationellen Wertewandel postuliert. Inglehart verweist in diesem Zusammenhang v.a. auf den gestiegenen Anspruch der Bürger auf Mitsprache in politischen Sachfragen. Auch wenn er den Wertewandel in erster Linie auf den gestiegenen materiellen Wohlstand zurückführt, so hat er doch von Anfang an betont, daß dieser auch in engem Zusammenhang mit der Bildungsexpansion steht, die zu einer Zunahme der kognitiven politischen Mobilisierung (vgl. auch Dalton, 1996: 21ff.) geführt habe.deuBildungsexpansion320Bildungsexpansion und politische Kultur in der Bundesrepublikbookpart10.1007/978-3-663-11425-3_12