Erdmann, Elisabeth vonElisabeth vonErdmann0000-0003-0084-269X2019-09-192014-11-242014978-3-89875-999-1https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/21063Das hier vorgestellte und untersuchte Märchen „Das Schachtelhalm-Mädchen“ gehört nicht zum europäischen Kulturkreis. Es wird innerhalb seiner lebensweltlichen und mythischen Kontexte besonders unter dem Aspekt der Funktion des Alters betrachtet. Es gehört zu den differenziert ausgearbeiteten Märchen in seiner Region und wird im nordöstlichen Sibirien unter den Jakuten erzählt, einem Turkvolk, das in Jakutien, einem riesigen Gebiet mit Flachland, Hochgebirge, Flüssen und Permafrost überwiegend von Jagd und Viehzucht lebte, einem Land der Wunder und Beseeltheit, in dem das Leben hart ist. Die Jakuten zogen als Nomaden durch das Land und nahmen Winterquartiere. Heute sind sie sesshaft. Das Märchen zeigt Eigenschaften, die es zwischen Märchen und Epos ansiedeln und erfüllt die Funktion der paradigmatischen Ursprungsgeschichte der Schöpfung und Initiation, die durch ständige Wiederholung im Leben jedes Menschen erneuert werden muss und ihm einen Weg vom Himmel und aus der Anderswelt auf die Erde weist und für die Aufrechterhaltung des Kommunikationszusammenhangs zwischen den drei Welten sorgt. In dieser Welt, die in besonderer Weise durch Ökologie und Kommunikation zu einem Ganzen gefügt ist, wird der Mensch Prüfungen unterworfen, um das Leben in seinem Netz der Verbundenheit mit allem zu erhalten und als Volk oder Stamm weiterzuführen.deuAhnenverehrung; Alter; Animismus; Initiation; Jakutien; Märchen; Metempsychosis; mündliche Performance; Schamane; Schöpfung; Sibirien; Tengrismus; Varianten; Weltenbaum890"Das Schachtelhalm-Mädchen" und das wundersame alte Weiblein Bejberikeen : ein Märchen aus Sibirienbookpart