Hoffjann, OlafOlafHoffjann0000-0002-4049-4581Seidenglanz, RenéRenéSeidenglanz2019-09-192019-08-072018978-3-658-18454-4https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/46094Ein Leben ohne Vertrauen ist in einer modernen Gesellschaft nicht möglich. Wer nie vertraut, könnte morgens sein Bett nicht verlassen, beschrieb Luhmann (1989, S. 1) das Problem pointiert. Vertrauen kann eine Situation überbrücken, in der vollständige Informationen fehlen und einem das Risiko der eigenen Entscheidung bewusst wird. Diese Erfahrung können PR-Praktiker als Vertrauensgeber machen, wenn sie z.B. in die Aussagen des Produktionsleiters zu den vermeint-lich minimalen Schäden eines technischen Zwischenfalls vertrauen und sie an Journalisten wei-tergeben. Sehr viel häufiger finden sich PR-Praktiker auf der anderen Seite: in der Rolle des Ver-trauensnehmers. Die Presse- und Medienarbeit kann nur erfolgreich sein, wenn Journalisten ihnen zumindest hin und wieder vertrauen. Ein gedeihliches Miteinander mit den Anwohnern ist nur möglich, wenn diese nicht jeder Aussage und Entscheidung misstrauen. Und im Unternehmen ist PR auf das Vertrauen anderer Abteilungen und der Unternehmensleitung angewiesen, wenn sie auf aufkommende Issues hinweist und ein Einlenken des Unternehmens empfiehlt. Daher überrascht es nicht, dass Vertrauen zu den klassischen Begriffen der PR-Forschung zählt (Szyszka 2009, S. 141), bei denen schon ein inflationärer Gebrauch zu beobachten ist (Ben-tele 1994, S. 150). Das ist mitunter aber auch genau das Problem: Vertrauen wird häufig so un-scharf und als “catch-all“-Begriff verwendet, das am Ende nicht mehr klar ist, was mit ihm gemeint ist, wie er sich von anderen Konstrukten abgrenzt und welche Relevanz er für die PR tatsächlich hat. Hier setzt dieser Band an.deuVertrauenAllmächtige PR, ohnmächtige PR. Die doppelte Vertrauenskrise der PR - eine Einleitungbookpart