Olbrich, HartmutHartmutOlbrich2019-09-192015-07-131999https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/36735Aufgrund einer umfassenden Untersuchung mit Methoden der Bauforschung konnte die Geschichte und Baugeschichte eines herausragenden Künstlerhauses des Cinquencento - heute Teil des Kunsthistorischen Institutes in Florenz - unter Einbeziehung weiterer damit in Beziehung stehender Bauten geklärt werden. Die präzise Rekonstruktion der baulichen Genese ermöglichte mit Blick auf das kunst- und architekturhistorische Umfeld eine exemplarische Betrachtung und Interpretation. Im Mittelpunkt steht jenes Anwesen am Stadtrand von Florenz, das im frühen 16. Jahrhundert vom Maler Andrea del Sarto errichtet worden war und ein Wohngebäude im Typus der repräsentativen Bürgerhäuser der Zeit in Florenz sowie ein davon räumlich getrenntes Ateliergebäude umfaßte. Nach Sartos Tod erwarb mit Federico Zuccari ein weiterer herausragender Künstler die Liegenschaft. Zuccari erweiterte sie und baute sie in mehreren Etappen zu einer höchst anspruchsvollen Gesamtanlage aus, für die Innovationen des zeitgenössischen Florentiner und Römer Palastbaus ebenso bestimmend waren wie das individuelle Künstlerbild des Bauherrn. Er bezog sich in dem Gesamtkonzept nicht nur auf die gesellschaftliche Stellung des Hofkünstlers, sondern vor allem auf seine theoretischen und didaktischen Vorstellungen. Allerdings blieb die Anlage unvollendet. Aufgrund der Umsiedlung des Künstlers nach Rom sowie finanzieller Probleme begannen Teilverkauf und Verfall des Florentiner Anwesens bereits zu seinen Lebzeiten. Die Bauforschung erwies jedoch, dass sich dennoch und trotz mannigfaltiger Veränderungen in den folgenden Jahrhunderten von Zuccaris Konzeption und dem entsprechenden Baubestand wesentliche Teile erhalten haben. Mit der Untersuchung der Casa Zuccari gingen Forschungen zu den beiden weiteren Häusern Zuccaris in Rom und Sant'Angelo in Vado einher. Dabei konnte die Schlüsselrolle der Florentiner Anlage für das Architekturverständnis des Künstlers herausgearbeitet werden - so stellt der Palazzo Zuccari in Rom, heute Sitz der Bibliotheca Hertziana, in seiner Vereinigung von Künstlerresidenz, privater Akademie und Memorialmonument eine konsequente Weiterführung des Florentiner Konzeptes dar. Unter Einbeziehung von Ikonographie und Ikonologie der realisierten und geplanten Bauten Zuccaris konnten nicht nur neue Aufschlüsse über seine architektonischen Intentionen, sondern auch wesentliche Erkenntnisse für die Geschichte des Bautypus "Künstlerhaus" gewonnen werden.My comprehensive investigation based on methods of monument research including the examination of other buildings important for my thesis has claryfied the history of an outstanding artist's home of the Cinquecento, now actually part of the Kunsthistorisches Institut at Florence. The precise reconstruction of the building's genesis and the view of the historical and art historical surroundings have given singular results and interpretations. The main subject of my thesis is a house in a Florentine quarter, built by the painter Andrea del Sarto in the beginning of the sixteenth century with a home in the type of contemporary Florentine bourgeois houses and an atelier on its own. After Sarto's death another artist acquired the house and its grounds - Federico Zuccari, who amplified them in several stages to a demanding architectural totality. Important to Zuccari's conception have been not only the innovations from Italian Palazzo's design but also the artist's own view as a court painter with an high social position and with sophisticated theoretical and pedagogical opinions. Admittedly Zuccari's proud project remained incompleted. By the time the artist left for Rome and because of financial problems the devastation of the house started and was continued by a lot of heavy alterations. Recent building research has demonstrated that important parts of the house from Zuccari's time are still preserved. Connected to my investigations at Florence have been some studies about Zuccari's other houses in Rome and Sant'Angelo in Vado. By this way the key position of the Florentine casa became evident: the Palazzo Zuccari at Rome, now Bibliotheca Hertziana, presents an union of artist's residence, private academy and memorial in consequent continuation of the Florentine conception. Including observations on the iconography and the iconology of Zuccari's planned and realised buildings the research has given new insights for understanding the artist's architectural intentions. Last but not least our knowledge of the history of artist's homes in Italian Renaissance culture and its basic research have been substantially extended.deuAndrea del Sarto, Federico Zuccari, Florenz: Architektur, Rom: Architektur, Hausforschung, Palastbau, Bürgerhaus, Künstlerhaus, AtelierBibliotheca Hertziana - Rom, Kunsthistorisches Institut FlorenzAndrea del SartoFederico ZuccariFlorenz: ArchitekturRom: ArchitekturHausforschungPalastbauBürgerhausKünstlerhausAtelierBibliotheca Hertziana - RomKunsthistorisches Institut Florenz720Die Casa Zuccari in Florenz : Genese und Erscheinung eines Künstlerhauses der Renaissancedoctoralthesis