Ehrmann, DominicDominicEhrmann0000-0002-5794-5596Hermanns, NorbertNorbertHermanns0000-0002-2903-2677Schmitt, AndreasAndreasSchmittHaak, ThomasThomasHaakKulzer, BernhardBernhardKulzer2022-09-192022-09-1920151861-90101861-9002https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/55634Fragestellung: Es gibt widersprüchliche Befunde zur Assoziation von Depressionen mit einer schlechteren glykämischen Kontrolle. Ein Grund dafür könnte in der Vielgestalt der depressiven Symptomatik liegen. Häufig findet eine Differenzierung in somatische (z.B. Appetit- und Schlafstörungen) und affektive Symptome (z.B. Niedergeschlagenheit, Traurigkeit) statt. Diese Studie untersuchte die Assoziationen dieser depressiven Subtypen mit der glykämischen Kontrolle. Methodik: 986 Menschen mit Typ-1 bzw. Typ-2-Diabetes bearbeiteten die Allgemeine Depressionsskala (ADS) sowie den Problem Areas in Diabetes (PAID) Fragebogen zur Erfassung diabetesbezogener Belastungen. Der ADS ermöglicht die Berechnung eines somatischen und eines affektiven Scores. Prädiktoren der linearen Regression auf den HbA1c waren der somatische und affektive Score, adjustiert für demographische (Alter, Geschlecht, BMI, Bildungsjahre) und medizinische Variablen (Diabetestyp, Diabetesdauer, Folgeerkrankungen, Blutzuckermessungen/Tag) sowie diabetesbezogene Belastungen. Ergebnisse: Eine erhöhte somatische Symptomatik war signifikant mit einem höheren HbA1c (β= 0,15; p = 0,001) assoziiert. Eine erhöhte affektive Symptomatik war signifikant mit einem niedrigeren HbA1c (β=-0,15; p = 0,001) assoziiert. Diabetesbezogene Belastungen waren ebenfalls assoziiert mit einem höheren HbA1c (β= 0,13; p = 0,001). Wurde die depressive Symptomatik insgesamt (ADS-Summenwert) als unabhängige Variable in die Analyse aufgenommen, zeigte sich keine signifikante Assoziation mit dem HbA1c (β=-0,01; p = 0,86). Schlussfolgerungen: Die Studie zeigte, dass die depressiven Subtypen entgegengesetzte Assoziationen mit der glykämische Kontrolle aufwiesen. Die Tatsache, dass kein Effekt des Gesamtscores der Depressivität vorlag, könnte dafür sprechen, dass sich die gegensätzlichen Effekte der depressiven Subtypen auf die glykämische Kontrolle gegenseitig aufheben. Eine differenzierte Betrachtung depressiver Subtypen kann möglicherweise dazu beitragen die Heterogenität der Assoziationen von Depressivität und glykämischer Kontrolle besser zu verstehen.deuSubtypen der Depression und deren Assoziation mit glykämischer Kontrollearticle10.1055/s-0035-1549640