Höhmann, DanielDanielHöhmann2019-09-192017-09-0120171865-2654https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/42417Frauen sind in den Spitzenpositionen des politisch-administrativen Systems noch immer deutlich unterrepräsentiert. Besonders auffällig ist dabei, dass deutlich mehr Männer als Frauen in das Amt eines Ministers berufen werden und damit an der Spitze der Ministerialverwaltungen stehen. Bislang gibt es in der Forschung zur Repräsentation von Frauen jedoch nur wenige Studien, die die Faktoren analysieren, welche die Ernennung von weiblichen Ministern fördern oder behindern. Der vorliegende Beitrag setzt an diesem Punkt an und führt die erste systematische Analyse der Einflussfaktoren durch, die den Frauenanteil in den Landeskabinetten der deutschen Bundesländer im Zeitraum von 1991 bis 2017 erklären. Hierfür werden drei konkurrierende theoretische Erklärungsansätze hergeleitet: (1) politische Institutionen, die einen Einfluss auf die Durchlässigkeit des politischen Systems für Frauen besitzen, (2) sozio-ökonomische Faktoren, die den Status und die Stellung von Frauen in der Gesellschaft und die Einstellungen zur Gleichstellung der Geschlechter betreffen sowie die (3) Repräsentation von Frauen in der politischen Elite. Die empirische Analyse testet die daraus abgeleiteten Hypothesen an Hand eines neuen Datensatz, der die Zusammensetzung aller Landeskabinette der Bundesländer (1991-2017) enthält. Die Ergebnisse mehrerer Fractional Logit Modelle zeigen, dass – entgegen der Resultate bisheriger Studien – eine weibliche Regierungschefin keinen positiven Einfluss auf die Ernennung von weiblichen Ministern hat. Für die deutschen Bundesländer zeigt sich hingegen, dass linke Regierungen, die Regierungsform, die Größe der Regierungsmehrheit, der Frauenanteil im Landtag sowie die westdeutschen Bundesländer einen signifikanten Einfluss auf den Anteil von weiblichen Ministern ausüben.Women remain under-represented in key political and administrative positions. What is striking is the gender gap in the appointment of cabinet ministers, which is why considerably more men head ministerial administrations. Research on women’s representation includes very few comparative analyses of the factors that promote or prevent the appointment of female ministers, however. This article addresses this research gap by presenting the first systematic analysis of the factors that affect the share of female ministers in the cabinets of the German federal states between 1991 and 2017. The study considers three competing theoretical explanatory approaches: (1) Political institutions that influence the permeability of the political system for women, (2) socio-economic factors that have an impact on the status and role of women in society and the attitude towards gender equality, as well as (3) the representation of women in the political elite. The respective hypotheses are tested empirically based on an original dataset that includes the composition of all cabinets of the German federal states (1991-2017). Using fractional-logit models, the analysis shows that – contrary to previous findings – female Prime ministers have no positive effect on the appointment of female ministers. Left wing governments, coalition governments, the size of the government majority, the share of women in state parliament as well as the states in West Germany have a significant impact on the share of female ministers in the governments of the German federal states.deuWeibliche MinisterGenderElitenRepräsentationLandeskabinetteFrauen in politischen Spitzenämtern: Die Ernennung von weiblichen Ministern in die Landeskabinette der deutschen BundesländerWomen in Key Political Positions: The Appointment of Female Cabinet Ministers in the German Federal Statesarticle10.1007/s12286-017-0341-1