Rolker, ChristofChristofRolker0000-0003-2524-88142021-07-072021-07-072021https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/50072Die Forschung zu vorgratianischen Kirchenrechtssammlungen hat seit langer Zeit die Existenz von "gregorianischen Zwischensammlungen" postuliert, die im späten 11. Jahrhundert entstanden seien und eine wichtige Rolle bei der Überlieferung spätantiker Rechtstexte gespielt hätten. Nachweise zur tatsächlichen Überlieferung, Inhalten und Formen dieser Sammlungen sind allerdings selten geblieben. Die vorliegende Studie weist nach, dass "gregorianischen Sammlungen" im üblichen Sinn des Wortes für die meisten Sammlungen des 11./12. Jahrhunderts keine relevante Rolle gespielt haben können. Gleichzeitig weist die Studie nach, dass Bonizo von Sutri auf eine "Zwischensammlung" zurückgegriffen hat, die nachweislich auch von anderen Kompilatoren seiner Zeit genutzt wurde; durch einen Vergleich dieser Sammlungen lassen sich Umfang, Inhalt und sogar Struktur dieser verlorenen Zwischensammlung relativ präzise rekonstruieren. Die Befunde widerlegen verschiedene in der Forschung verbreitetete Hypothesen zur Entstehung insbesondere der italienischen Rechtssammlungen des 11. und 12. Jahrhunderts.deuCanon lawtextual criticismBonizo of Sutrimanuscriptscodicology940Bonizo von Sutri, die “Sammlung in zwei Büchern/acht Teilen” und das Gespenst der gregorianischen Zwischensammlungarticleurn:nbn:de:bvb:473-irb-500725