Göler, DanielDanielGöler0000-0003-0377-07242021-06-142021-06-142021978-3-8376-5202-4978-3-8394-5202-8https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/49950Die Migration von Flüchtlingen nach Europa und das politische Management derAsylzuwanderung um 2015 haben sowohl sozial-räumlich entwurzelte Individu-en als auch identitäts- und geschichtslose Orte hervorgebracht. Das »Ankerzen-trum« in Bamberg, eröffnet im Sommer 2015 als ARE II (Ankunfts- und Rückfüh-rungseinrichtung – nomen est omen), stellt gleichsam die räumliche Verortungdieser These dar. In der Zusammenschau sind das alles Phänomene, deren Merk-malszüge Marc Augé 1992 in seiner Skizze zur Übermoderne in die konzeptionelleDenkfigur der »Nicht-Orte« überführt hat. Im Nicht-Ort steht die Funktionalitätdes Lokalen im Vordergrund; das Individuum wird sukzessive auf den Zweck desOrtes reduziert. Flüchtlingscamps, respektive Ankerzentren, folgen insofern He-terotopien im Foucault’schen Sinn: Sie sind das räumliche Produkt politischerEntscheidungen, sie spiegeln gesellschaftliche Verhältnisse und funktionierennach eigenen Regeln. Im lokalen Zusammenhang betrachtet ist eine Erstaufnah-meeinrichtung lediglich ein unpersönlicher, entfremdeter Ort des Transits. Abge-schiedenheit, Zugangsbeschränkungen und Eingangsrituale unterstreichen dienur partielle und inkohärente Wahrnehmung des Ortes, aus dem nur wenig Infor-mation nach außen dringt. Im Beitrag werden Logiken eines Lagers am Beispielder Bamberger Aufnahmeeinrichtung aufgezeigt, aus raumwissenschaftlich-geo-graphischer Perspektive analysiert und Assemblagen des CampScapes auf empi-rischer Basis diskutiert.deuMigrationAnkerzentrumLagerNicht-Ort914.3Das Lager als Nicht-Ort. Anmerkungen zum Bamberger Ankerzentrumbookpart10.14361/9783839452028