Schamburek, DanielDanielSchamburek2019-09-192016-12-222016978-3-86309-454-6978-3-86309-455-3https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/41177Dissertation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2016Das Kernanliegen dieser Arbeit besteht darin, zu ergründen, wie Politikfelder in der Aufbaustruktur von Ministerialverwaltungen angesiedelt werden. Diesem Ziel folgend werden vier zentrale Erkenntnisbausteine gewonnen. Der erste Baustein ist deskripti-ver Natur: Am Beispiel der Migrations- und Integrationspolitik wird gezeigt, dass sich die organisatorische Ansiedlung von Politikfeldern in Landesministerialverwaltungen über Zeit und Bundesländer hinweg stark unterscheidet. Dies zeigt die empirische Aufarbeitung von Aufbaustrukturen in insgesamt sechs Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen) über einen Zeitraum von 15 Jahren mittels einer detailtiefen Formalstrukturanalyse. Es drängt sich die Frage auf, wie sich die gefundene Varianz erklären lässt. Zur Beant-wortung dieser Frage wird ein theoretisches Argument herausgearbeitet, welches den zweiten Erkenntnisbaustein darstellt. Das theoretische Argument stellt der Komplexität von Aufbauorganisationen einen Wirkmechanismus gegenüber, der mit wenigen Fak-toren das Zustandekommen organisatorischer Arrangements erklären kann. Damit unterscheidet sich das Argument von herkömmlichen Erklärungsversuchen in diesem Bereich, die oft auf sehr umständliche Theoriemodelle setzen. Der Wirkmechanismus zeigt auf, dass die Ansiedlung von Politikfeldern in komplexen Aufbauorganisationen im Wesentlichen a) vom Interesse des Akteurs am Politikfeld, b) von der Zielrichtung, die vom jeweiligen Akteur verfolgt wird, und c) von den institutionellen Rahmenbedin-gungen, in denen die beteiligten Akteure handeln, abhängt. Einige Versäumnisse der Politikwissenschaft insbesondere bei der theoretischen Mikrofundierung von Salienz-basierten Konzepten in komplexen Auswahlsituationen machen es dabei notwendig, einige Modifikationen am bisherigen Forschungsstand vorzunehmen. Der empirische Test bringt sodann die beiden verbleibenden Erkenntnisbausteine her-vor. Zunächst fördert dieser Test Erkenntnisse zu politischen Positionen der maßgeb-lichen Akteure in sechs Bundesländern über einen Zeitraum von 15 Jahren zutage, die sich gut untereinander vergleichen lassen. Die Bestimmung von Akteurspositionen erfolgt dabei vorwiegend über primärdatenbasierte Textanalysen und die Auswertung zahlreicher Interviews. Zudem plausibilisiert der empirische Test das herausgearbeite-te theoretische Argument und verdeutlicht den ‚Primat der Politik‘ bei der Ansiedlung politikfeldspezifischer Aufgaben in der Aufbaustruktur von Landesministerialverwaltungen.deuMinisterialverwaltungAufbauorganisationMigrations- und IntegrationspolitikLandespolitikPublic Administration320Die Ansiedlung von Aufgaben in der Aufbauorganisation deutscher Landesministerialverwaltungen : eine handlungstheoretische Erklärung von Organisationsentscheidungen am Beispiel der Migrations- und Integrationspolitikdoctoralthesisurn:nbn:de:bvb:473-opus4-479218